Friday, February 22, 2019

FreitagsGedichte / Kurze Gedichte 22.02.2019




Nach dem Regen
    als es
AufHörte
Zu
Regnen
Floss
Noch
Wasser
Die
Pappel
HerAb
Und
Die
Spiegel
Blieben
Auch
    Noch
Eine Weile


Harte Worte
    wirf
Deine
Härtesten
Worte
Ins
AusGetrocknete
BachBett
Und
Die
Steine
    Werden
Weinen


NachtHaine
    da sind
Diese
Düsteren
Haine
Der Nacht
In
Die
Sich
Auch
Die
Nebel
Nicht
    HinEin-
Trauen


HerzBlut
    kam
Duft
Von
Der
Rose
Oder
Hat
Sie
    Dich
GeStochen?


Universum
    jung noch
Ist
Das Universum
Und
Hat
Nichts
Anderes
GeLernt
Als
Immer
Größer
Zu
Werden
Und das
Bleibt
    Noch
Lange so


KirschBlüten
    da fallen
Die
KirschBlüten
Ins
Feuer
Fliegen
Noch
Einmal
Hoch
In
Schönster
Farbe
BeVor
Sie
    Dann
VerBrennen


Polyphem
    nur ein
Auge
Das
Niemand
VerLetzen
Darf
Und
Nur
Niemand
Konnte
    Es
VerLetzen



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Sunday, February 17, 2019

Altargesteck Dritter Sonntag vor der Passionszeit / Septuagesimae 2019



Heute ist der dritte Sonntag vor der Passionszeit [1]. Septuagesimae ist Lateinisch und bedeutet 70. – und zwar der 70. Tag vor Ende der Osterwoche.

In der Evangeliumslesung geht es um das Gleichnis mit den Arbeitern im Weinberg [2]. „Da kamen, die um die elfte Stunde angeworben waren, und jeder empfing seinen Silbergroschen. Als aber die Ersten kamen, meinten sie, sie würden mehr empfangen; und sie empfingen auch ein jeder seinen Silbergroschen. Und als sie den empfingen, murrten sie gegen den Hausherrn.“ Und: „So werden die Letzten die Ersten und die Ersten die Letzten sein.“ (Mt 20,1–16) Alt und Jung sind sich einig – das sei unfair. Dass es sich hier nicht um Fragen von Lohn, Mindestlohn usw. handelt, sollte nicht verwundern. Es handelt sich um ein Gleichnis. Es geht vielmehr um Gottes Gerechtigkeit. Seine Güte gilt jedem.

Das Altargesteck kann in der liturgischen Farbe Grün nur wenig punkten. Aber es ist wieder sehr schön gestaltet. Das Orange lässt an den Süden denken. Und es ist heute auch sonnig und warm. Ein Vorfrühlingstag.

Heute in Holweide -
Krokusse in freier Wildbahn


Inspiriert vom täglichen Blumenstrauß auf einem Fahrrad von Ai Weiwei (艾未未).

Links:

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Friday, February 15, 2019




Der Meister sagte einmal: „Wahre Leere zerstört das Sein nicht, und wahre Leere unterscheidet sich nicht von der Form.“
Dann fragte ein Mönch: "Was ist wahre Leere?"
Der Meister antwortete: „Hörst du den Ton der Glocke?"
Der Mönch antwortete: "Das ist der Klang der Glocke."
Der Meister rief: "Willst du es im Jahr des Esels in einem Traum sehen?“

 
1. Hinweis
Simon & Garfunkel: Bye bye Love
Bye bye love
Bye bye sweet caress
Hello emptiness
I feel like I could die
Bye bye my love, goodbye

2. Hinweis
Jahr des Esels
Die 12 Jahreszeichen in China sind: Ratte, Büffel, Tiger, Hase, Drache, Schlange, Pferd, Ziege, Affe, Hahn, Hund, Schwein (2019).

1. Versuch von 1:
Stille????
Antwort:
Nein! Wäre auch zu einfach, denn das Klatschen der einen Hand ist im Bereich des 1. Schwierigkeitsgrades, während das aktuelle Rätsel eher im Bereich des 30. Grades ist.

2. Versuch von 1:
Also ich meine Simon & Garfunkel: The sound of silence
Antwort:
Es gilt der 1. Hinweis - Simon & Garfunkel: Bye bye Love
Und nicht: The Sound of Silence oder The Sound of Music – oder gar: Stille ist Lärm, nur ohne Noten.

3. Hinweis:
William Shakespeare
Viel Lärm um nichts (engl. Much Ado About Nothing).
OT: "Shakespeare, wer ist Shakespeare?" – sagte wer?

4. Hinweis:
Ich habe den Text der xxx-Sutra einmal für Twitter in drei Tweets gepackt:
般若波罗蜜多经观自在菩 萨,行深般若波罗蜜多时,照见五蕴皆空,度一切苦厄。舍利子,色不异空,空不异色,色即是空,空即是色。 受想行识,亦复如是。舍利子,是诸法空相,不生不灭,不垢不净,不增不减,是故空中无色,无受想行识,#zen #buddhism
无耳鼻舌身意,无色声 味触法,无眼界,乃至无意识界,无无明,亦无无明尽,乃至无老死,亦无老死尽。无苦集灭道,无智亦无得,以无所得故。菩提萨埵,依般若波罗蜜多故,心无挂碍。无挂碍故,无有恐怖,远离颠倒梦想,究竟涅盘。#zen #buddhism
三世诸佛,依般若波罗蜜多故,得阿耨多罗三藐三菩提。故知般若波罗蜜多,是大神咒,是大明咒,是无上咒,是无等等咒。能除一切苦,真实不虚。故说般若波罗蜜多咒。即说咒曰:揭谛揭谛,波罗揭谛,波罗僧揭谛,菩提萨婆诃。#zen #buddhism
Zugegeben, das ist Chinesisch, aber sonst wäre es ja fast die Lösung und nicht ein Hinweis. Man kann es übersetzen lassen – da gefällt mir der Part besonders: „Die drei Buddhas haben laut Prajna-Polo-Honig Tante Dorothy, drei oder drei Bodhi.“
OT: Ich meine, ich könnte mich auch als Moderator im Dschungelcamp bewerben.

3. Versuch von 1.:
Die Stille bezieht sich aber nicht auf die Abwesenheit von Klang!! Die Stille ist die Potenz hinter allen Dingen, also die wahre Leere! Denn die reinste Form des Seins ist formlos und birgt in sich die Potenz, allem was war, ist und jemals sein wird, eine Form zu geben (siehe Eckart Tolle).
Antwort:
Die Ebene des Formlosen ist ein Konstrukt. „… wahre Leere unterscheidet sich nicht von der Form“ – wie z.B. die Tolle von Elvis Presley. Wahre Leere entdeckt man im Prajna-Polo-Honig-Topf, wenn man ihn lange genug öffentlich zugänglich hinstellt. Die Abwesenheit von Klang wird mit einem Balken notiert. Wie aber kann etwas das Nichts darstellen? Das Sein ist, während das Nichts nichtet (Sartre, Heidegger & KonsOrten*). Hier sein ist ein Anliegen des Zen. Und nicht, dass man die Lösung in einem Traum im Jahr des Esels verraten bekommt. Na gut, vielleicht hilft auch Tante Dorothy.
* KonsOrten - Insider joke.



4. Versuch von 1.
Die Ebene ist ein Konstrukt. Das Formlose ist die Urstruktur, die sich durch alle Ebenen der Existenz erstreckt und die Form im Wandel manifestiert. Die Tolle von Presley ist einfach nur schmalzig!Und nur Winnieh the Pooh würde lang genug in einen Prajna-Polo-Honig-Topf blicken, so dass der Prajna-Polo-Honig-Topf auch in Winnieh hinein blinzelt. Wo liegt das Hier? Ist es nicht automatisch ein Jetzt? und erstreckt sich das ewige Jetzt nicht überall hinein? Wo ist also ist das hier wenn es auch dort sein kann? Im Wald von Athen?
Antwort:
Das Formlose ist unstrukturiert, Ur hin Uhr her. Schwingt nun das Pendel oder schwingt unser Geist. Hier ist hier, und jetzt kann hier und dort sein. Wichtig ist die Erkenntnis, dass die fünf Skandhas leer sind (照见五蕴皆空). Gate gate paragate parasamgate bodhi svaha.
OT: Zeig mir dein Uran-Gesicht.
Nachtrag: 空 könnte man kennen aus 空手 – Karate.

5. Hinweis
Hätte der Mönch auf die Frage „Hörst du den Ton der Glocke?" antworten sollen: „Wenn die Glocke nicht angeschlagen wird, hört man den Klang der Glocke.“
OT: Mit jedem Hinweise ist das Weise hin.

6. Hinweis
Mit „wahre Leere unterscheidet sich nicht von der Form“ hat der Meister Perls vor die Säue geworfen.

7. Hinweis / Intermezzo
„Einsam tret ich auf den Weg, den leeren, / …“ Michail Jurjewitsch Lermontow (Михаи́л Ю́рьевич Ле́рмонтов) in der Übersetzung von Rainer Maria Rilke

8. Hinweis
„Nimmt man die Fülle aus der Fülle, / So bleibt nichts als Fülle!“ Isha Upanishad. Tja, eher das Gegenteil oder besser das Nicht-Gegenteil. Verzwickt!
Hinweis zum Hinweis: Der Bezug zu Eckart Tolle ist zufällig. (Ja, ich weiß, dass nichts zufällig ist; im Wissen (scio ...) ist keine weiß/schwarz Dichotomie).

9. Hinweis
Die Glocke ist ein Idiophon. Noch besser gesagt: ein Aufschlagidiophon. Der Mönch hätte hier schnell zum Aufschlagidiophon werden können.

5.Versuch von 1
Ich bleibe dabei, die wahre Leere ist die Fülle!
Antwort:
Ich würde sagen: voll daneben. Der interstellare Raum ist übrigens gemessen an einem schwarzen Loch leer, aber gemessen an der wahren Leere voll wie ein schwarzes Loch. Oder um einmal Heidegger zu zitieren: „Das Nichts selber nichtet.“ Aber die wahre Leere macht selbst das nicht, sie leert nicht, sie ist einfach nur leer. Das mag langweilig sein, aber die wahre Leere langweilt sich nicht. Die Leere ist auch frei von Aktivität oder Passivität.

 
 
       = :-)

10. Hinweis
Wahre Leere ist nicht leer, nur die Leere ist leer. 
Auch eine Lehre.

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