Wednesday, November 30, 2022

Der letzte Tag im November


Nebel hängt wie Rauch ums Haus,
Drängt die Welt nach innen;
Ohne Not geht niemand aus;
Alles fällt in Sinnen.


Heute ist der letzte Tag im November und die Stimmung ist so, wie man sich den November denkt -: trüb, kalt, nass, neblig, düster. Es herrscht nicht der tiefe Nebel, sondern die Welt ist grau. Der Himmel hat ein düsteres, einheitliches Grau, das sich hervorragend zur Einbildung einer Depression oder einer ähnlich gearteten dystopischen Stimmung eignen würde. Die Luft ist feucht, so daß sie sich auch ohne Wind durch die Kleidung zwängt, ohne daß man dafür triefend nass sein müßte. In der Ferne verliert sich die Sicht und man denkt mehr über die Enge des Tages nach.


Das Spinnennetz
Hält den Nebel zurück
Und ein Blatt

Novembersonntag
Die Witwe in der letzten Reihe
Auch ihr Scherflein fehlt

In der Hausruine
Nasses Laub fällt auf Efeu
Füchse treffen Gespenster

Herbstnacht
Vergilbte Seiten umblättern
Kobold bleib draußen

Laub im Nebel
Die Pastellfarben verschwinden
Wenn wir uns nähern

Milder Novembertag
Im Schein roter Weinblätter
Das letzte Lied der Grillen





Widmungsgedicht: Eine Strophe aus dem Gedicht Novembertag von Christian Morgenstern (1871-1914).

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Sunday, November 27, 2022

Altargesteck am 26./27.11.2022 – 1. Adventssonntag

 


Gewöhnlich bin ich froh, wenn ich wenigstens ein Altargesteck abgelichtet habe. Aktuell habe ich drei oder vier, je nachdem, wie man es zählt [1], denn ich war in zwei Gottesdiensten. Und schon ist der 1. Advent, im November, d.h. wir haben eine ziemlich lange Adventszeit [2] – oder wie immer zu kurz, denn zack! steht Weihnachten vor der Tür. Mit dem 1. Adventssonntag beginnt auch das neue Kirchenjahr.



Interessant, wie Jesus nach Jerusalem kommt, als König, bejubend und dennoch auf einem Esel [3]. Die Texte für den 1. Advents schweinen nichts miteinander zu tun haben. Da kommt Jesus nach Jerusalem, aber das passierte in der Woche vor Ostern und das ist auch die Evangeliumslesung [4]. Im Matthäusevangelium wird erzählt, wie sich Jesus mit den Jüngern Jerusalem nähert und in Betphage eine Eselin mit Füllen requiriert werden. Dann der Empfang in Jerusalem mit ausgebreiteten Kleidern und Zweigen auf dem Weg und den Hosianna-Rufen. Dazu paßt dann die Lesung aus dem Alten Testament: „Du,Tochter Zion, freue dich sehr, und du, Tochter Jerusalem, jauchze! Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer, arm und reitet auf einem Esel, auf einem Füllen der Eselin.“ [5]

Aber der Predigttext aus der Apokalypse bzw. wir sagen ja Offenbahrung dazu paßt schwerlich dazu [6]. „Welche ich lieb habe, die weise ich zurecht und züchtige ich. So sei nun eifrig und tue Buße!“ Das paßt nun schon in eine Zeit der Buße (Ostkirche), allerdings nicht in die Zeit der Erwartung des freudereichen Ereignisse in Form der Geburt Jesu Christi (siehe auch unten).

Und hier hörte ich Predigten zu verschiedenen Predigttexten, denn die zweite bezog sich auf „Das Buch mit den sieben Siegeln“ [7]. Es geht um die die Zahl Sieben, die sich hier aus den vier Elementen und der Dreifaltigkeit zusammensetzt. Heute könnten wir die vier Basenpaare der DNA nehmen: Adenin, Cytosin, Guanin und Thymin. Und dazu könnten wir Proton, Neutron und Elektron addieren.


 

Die Lieder in den Kirchen von Köln und der Eifel waren fast identisch und mein Favorit ist: „Wie soll ich dich empfangen“ [8].

Die liturgische Farbe ist Violett. Violett ist das Sinnbild für Übergang und Verwandlung. Violett gehört zur Adventszeit, die früher und insbesondere in der Ostkirche auch Buß- und Fastenzeit war, was man heute bei den Einladungen zu  Weihnachtsfeiern verdrängt. Das erste Gesteck zeigte absolut nichts davon, aber ich war auch zu früh dran, denn es wurde ausgewechselt. Das Altargesteck der Versöhnungskirche wurde nun zum klassischen Weihnachtskranz: Zweige, Tannenzapfen und violette Kerzen – aha! Das Parament zeigte ebenso die Farbe Violett. Wir haben mit dem neuen Kirchenjahr begonnen, in einer der Kirchen der Gemeinde, nämlich der Versöhnungskirche, den Gottesdienst auf Samstagabend zu verlegen und so war der Gottesdienst zum 1. Advent eine Art Sneak Preview. In der Kirche der evangelischen Trinitatisgemeinde in Kall waren Gesteck UND Adbentskranz zu sehen. Nun kann jeder selber rechnen, aber Drei und Vier sind beide richtig.



Inspiriert vom täglichen Blumenstrauß
auf einem Fahrrad von Ai Weiwei (艾未未).


Links und Anmerkungen:
[1] Das löse ich später auf. Geduld. Die Adventszeit fordert Geduld.
[2] Die Adventszeit kann 22 bis 28 Tage dauern. Es sind immer vier Sonntage, aber der Atzventzkalender beginnt immer am 1. Dezember.
[3] https://www.kirchenjahr-evangelisch.de/article.php#1079
[4] https://www.die-bibel.de/bibeln/online-bibeln/lesen/LU17/MAT.21/Matth%C3%A4us-21 Mt 21,1–11
[5] https://www.die-bibel.de/bibeln/online-bibeln/lesen/LU17/ZEC.9/Sacharja-9 Sach 9,9–10 insbesondere Vers 9
[6] https://www.die-bibel.de/bibeln/online-bibeln/lesen/LU17/REV.3/Offenbarung-3  Offb 3,14–22 insbesondere Vers 19
[7] https://www.die-bibel.de/bibeln/online-bibeln/lesen/LU17/REV.5/Offenbarung-5 Offb 5,1-5
[8] Das Lied „Wie soll ich dich empfangen“ (EG Nr. 11) ist von Paul Gerhardt (1607–1676) und Wikipedia hat den Liedtext in heutiger Sprache: https://de.wikipedia.org/wiki/Wie_soll_ich_dich_empfangen  

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Walnüsse und Twister


Walnüsse sollen ja gesund sein und so [1]. Walnüsse enthalten u.a. Linolensäure, Tocopherole, Polyphenole, alle schwer auszusprechen und deshalb megagesund sowie weitere wertvolle Bestandteile, die gegen Diabetes mellitus Typ 2, Prostatakrebs, Herz-Kreislauferkrankungen, Demenz, Parkinson und mehr eine schützende Wirkung entfalten sollen; das schaut man sich in der Übersicht besser auf Wikipedia an [2]. Da lese ich allerdings auch: „Je nachdem, ob frisch oder getrocknet, haben Walnusskerne einen Fettanteil von 42 bis 62,5 Prozent, ...“. Das macht sich bei den Kalorien bemerkbar, denn 100 g Walnüsse kommen da auf ungefähr 655 kcal. Wenn es nur darum ginge, wäre man mit Milchschokolade besser bedient: 100g kommen auf etwa 535 kcal. Jeder weiß, wie schnell so eine Tafel Schokolade im Mund verschwindet und auf den Hüften wieder auftaucht. Genauso geht es, wenn man sich eine Tüte Walnusskerne vornimmt. Besser ist da doch die ganze Nuss, die man erst mit dem Nussknacker bearbeiten muss. Da hat man was zu tun, ißt langsamer, genießt und trainiert zudem die Muskulatur.



Irgendwann habe ich einmal den Twister geschenkt bekommen. Eher etwas aus dem Design-Universum, mehr zum Anschauen als zum Benutzen – dachte ich, … bis jetzt. Der Twister ist nicht einfach in der Handhabung, aber nach ein paar Versuchen kann man doch damit eine Walnuss knacken. Der Vorteil liegt in der Langsamkeit [3]. „Noch langsamer als ein Nussknacker“ müßte auf der Packung stehen, aber Langsamkeit ist ein Wort, das man in der Werbebranche nicht kennt. Vielleicht sollte der Hersteller von Twister in diesem Fall auf mich hören und die Vorzüge des gesunden, langsamen Genusses der Walnuss hervorheben.



Links und Anmerkungen:
[1] Und so steht völlig überflüssigerweise hier und hätte ich ein Seminar bei Wolf Schneider besucht, würde ich es jetzt ersatzlos streichen. Mache ich aber nicht! Wolf Schneider war u.a. Sprachkritiker und Sprachästhet; er starb vor etwa zwei Wochen im Alter von 97 Jahren. Politisch nicht so meine Ecke.
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Echte_Walnuss Warum echte Walnuss? Ich bin mir nicht sicher, aber im Englischen werden Lorbeergewächse im Südpazifik auch mit em Begriff Walnuss bezeichnet.
[3] Wer will, kann jetzt einmal von Sten Nadolny „Die Entdeckung der Langsamkeit“ (Piper, München 1983. ISBN 3-492-10700-1.) lesen.

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Friday, November 25, 2022

FreitagsGedichte / #KurzLyrik 25.11.2022

 




在山泉水清,
出山泉水濁。
佳人
杜甫
In den Bergen quillt das Wasser rein und klar,
Aus den Bergen fließt das Wasser trüb und dunkel.
Die schöne Dame
von Du Fu


Wen es trifft
   Tsunami und
ÜberSchwemmung
VulkanusBruch
Meteor
Mensch
Immer
Trifft
Es die
Die
Nicht
Schuld
Ist
Immer trifft
    Es
Die Erde

TaubenWort
    du hörst
Es
Nicht
Nicht
Das
Ohr
Hört
Nicht
Das
Ohr
Von
Van Gogh
Wir
Hören
Nicht das
    TaubenWort
Vom Frieden

Heilige
    die wahren
Heiligen
Sind
Nicht
BeGraben
Worden
Sie
Stiegen auf
Als
Rauch
  Von ScheiterHaufen
  Oder Öfen
Und
Ihre
Asche
Wurde
VerStreut
Wie
Traurig und
    Doch
So wahr

Liebe
    wenn die
Zeit
Wie
Goldener
Honig
Fließt
Und
Dich
Düfte
UmFangen
VerStehe
Es kann
    Nicht
Besser werden

Sturm
    der Sturm
Tobt
Und
Nimmt
Die
Blätter
Fallen
Weit fort
Ich
Gehe
GeSenkten Blickes
    Durch
Den Sturm

UnBedacht
    dieses un-
Bedachte
Wort
EinMal
GeSprochen
EntWickelt
Es
Sein
Eigenes
Leben
Und
Kann
Nicht mehr
    Un-
Gesagt werden

SchneckenHäuser
    ich sammle
Schnecken-
Häuser
Von Nackt-
Schnecken
Und
HabeNoch
Keines
GeFunden
So gut
    VerSteckt
Sind sie




Du Fu (712-770) ist einer der größten Dichter der Tang-Zeit. Von ihm sind 39 Gedichte in die Kompilation 300 Gedichte der Tang-Zeit aufgenommen worden. Etwa 1400 Gedichte von ihm wurden überliefert, hier stehen schon einmal 1145 davon: https://www.gushicimingju.com/shiren/dufu/ 

 

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Sammelsurium (217) 25.11.2022

 



Tafel in Baumann
Bruno Baumann [2] zitiert Albert Tafel [3]. Und der erwähnt, daß ein Tempel der Kagyü-Schule des tibetischen Buddhismus, deren Mönche rote Kopfbedeckungen tragen, Hung-ma-ör-de ti-fang genannt wird. 红帽儿的地方 hong mao'r de difang heißt lediglich Ort der Rotmützen. Klingt leider nicht so exotisch.

Vergessen
Diktaturen, aber auch demokratische Politiker, setzen auf das Vergessen. Aber das Vergessen ist meist nur teilweise möglich und Reste der Erinnerung dringen durch das Palimpsest der Spekulationen. Das Ergebnis ist unvorhersagbar, weshalb Diktaturen die Geschichte immer neu schreiben, so wie sie diese gerade brauchen.
(Normalerweise hätte ich benötigen gebraucht, aber brauchen ist näher am Missbrauch.)

Blaupause
Wahrscheinlich ist Blaupause eines der verschwindenden Wörter. So wie nasskopie oder Hektografie. Aber blau machen, weil man eine Pause braucht, wird es überstehen.

Schweigen
Der AugenBlick, wenn in einem Raum ohne Gespräche die KühlAnlage ihr Brummen unterBricht, und alle mit den Augen nach unten blicken in der Stille. Das betretene Schweigen.

Am FlugHafen (1)

HinweisSchild:
- Toiletten / Toilets
- Babyraum / Baby Room
- Raucherbereich / Smoking Lounge
Stand genau so untereinander.

Am FlugHafen (2)

Camel hat die Smoking Lounge gesponsort. Eine Wand besteht aus Kästen, in denen bunte Camel-Kamele stehen, wie sie eher in einen Bereich für Kinder passen würden. Zwei Ideen dazu: 1. Verharmlosung oder 2. Verhohnepipelung des Rauchens.

Gnädiger Tod
Ich stutzte nicht schlecht, als ich von einem T-Shirt mit dem Aufdruck „Gnädiger Tod“ las [4]. Wann hatte ich von den Strand Jungens oder den Rollenden Steinen oder Schußwaffen&Rosen gelesen? Kann mich nicht erinnern. Die Band „Grateful Dead“ sollte man schon kennen, wenn man aus dem Amerikanischen übersetzt.
Und es heißt Clindamycin und nicht Clyndamizin, ist im Amerikanischen und Deutschen identisch. Fasziitis und nicht Faszitis. Hätte nicht sein müssen.

Italien
„Ich glaube, das war in Padua, vielleicht auch Madrid.“ [5] „Hauptsache Italien.“ [6]

Frau Lensener
Ich erwache und höre nocht eine Frau in einem TraumFetzen nach einer Frau Lensener rufen.

Schönheit
SchneeFlocken oder KirschBlüten, die vom Wind durch die Luft gewirbelt werden -: wir denken, sie seien austauschbar oder von fraktaler Ähnlichkeit, aber das ist eine Illusion, denn es handelt sich um Individuen. All diese SchneeFlocken und KirschBlüten besitzen die Schönheit, die wir Menschen verloren haben.

Verfehlungen
Wenn wir die Verfehlungen unseres Lebens betrachten, muss die Frage gestellt werden, ob das Leben selbst nicht die größte aller Verfehlungen ist.

Hallo!

Ein gepresstes Hallo!, so wie es alte Männer ausStoßen, wenn sie sich auf einem FeldWeg treffen, gefolgt von einem hörbaren Entweichen von Luft durch die Nase.

Scherben
BrotRöster – BroTröster [1]
BusFahrt und BußFahrt wie BetTag und BettTag



Links und Anmerkungen:
[1] Håkan Nesser: Der Fall Kallmann. btb Verlag, München 2019.
ISBN-13: 978-3-442-71832-0. S. 453.
[2] Bruno Baumann: Die Götter werden siegen. Das verborgene Tibet.  Herbig, 1991. ISBN: 9-783-7766-1692-7.
[3] Albert Tafel: Meine Tibetreise. Eine Studienfahrt durch das nordwestliche China und durch die innere Mongolei in das östliche Tibet. Union Deutsche Verlagsgesellschaft, Stuttgart/Berlin/Leipzig 1914.
[4] Patricia Cornwell: Die Hornisse. Aus dem Amerikanischen von Monika Blaich. Goldmann, Berlin 2002. ISBN: 3-442-43901-9.
[5] Håkan Nesser: Die Fliege und die Ewigkeit. btb, 2008. ISBN: 978-3-442-73751-2. S. 174. (Wer Kriminalromane und Philosophie liebt, wird diesen Krimi lieben.)
[6] „Mailand oder Madrid, Hauptsache Italien!“ Vielleicht Andy Möller. Mein Favorit ist jedoch: „Fußball ist wie Schach, nur ohne Würfel.“ Vielleicht Lukas Podolski, vielleicht Jan Böhmermann.

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Thursday, November 24, 2022

Mongolia – Nomads in the Orkhon Valley

 



In the past I had already met nomads on trips to Iran and Tibet [1]. These nomads lived in tents, while in Mongolia they live in gers. Most people associate the term nomads with a group of people who somehow aimlessly but romantically wander through a vast area of land, together with their livestock. Perhaps the reason for this misconception is the migration of the Israelites through the desert in the Old Testament.


Wikipedia defines: „A nomad is a member of a community without fixed habitation who regularly moves to and from the same areas.“ [2] I visited pastoral nomads, who move from summer to winter pastures and they do so twice a year, often to exact the same places. They have to stick to this pattern as „mobility is the most efficient strategy for exploiting scarce resources“. If possible they stay close to roads or better tracks as they use trucks, cars, and motorbikes nowadays. They still use horses, but I've seen more herders on motorbikes to drive livestock.


I visited nomads in the Orkhon valley (Орхон голын), which extends along the Orkhon river (Орхоны хөндийн) about 320 km west of Ulaanbaatar. The reason for this is that Orkhon Valley Cultural Landscape (Орхоны хөндийн соёлын дурсгал) has been „inscribed by UNESCO in the World Heritage List as representing the development of nomadic pastoral traditions spanning more than two millennia“ [3].


The driver went to asked in the ger, if it was possible to visit the family. In the meantime I watched  the tethered horses. The poles looked more like the singing wire in old wild west stories. And yes, these horses were picked for riding. The herders use a noose at a pole, which is called urga (урга) [4], to catch horses or other livestock. The horses are used a couple of days for riding and then are released back into the herd and other horses are picked for this duty.


You can see stove pipes at the top of the gers [5]. One would not have to heat the ger during summer, but it is used for cooking milk to evaporate the water. Lets stay with milk for a while. The family owned horses, cattle, sheep and goats. They didn't have camels as the Orkhon valley isn't the desert. I don't know why they didn't have yaks as they thrive there (altitude about 1800 m) as well as all the other livestock [6]. Mare's milk (and camel milk) is used for the fermented airag (айраг), whereas other milks are used for aaruul (aаруул), a Mongolian curd cheese, or the dried and hard khuruud (хурууд). Some curd products are eaten immediately while others are prepared to be stored as the milk season doesn't last all year long (in pastoral societies). Traditionally the aaruul was sliced and then dried by sun and wind on the roof of the ger.


We met the head of the family and were invited into the ger. I forgot to put down his name and the driver didn't remember, when I asked him later. The herder looked after his granddaughter (2 years) and his nieces (8 and 10 years old) as his wife was preparing a wedding in Ulaanbaatar (about 400 km away). His youngest daughter was out to milk the mares. She had just graduated from university with a degree in food technology. The foals are bound near the ger and the mares can roam and look for grass and herbs and return to feed their foals and then are also milked. During summer more milk is consumed and during winter more meat. Meat is usually cooked and the nomads don't eat the young, but rather raise them.

The stove is fired mostly with wood nowadays, gone are the days of collecting and drying dung; though I would not insist on this for remoter areas, which the tourist wouldn't see. They use modern utensils. Some gers have refridgerators powered by solar energy.


The grandfather is still an active man, who won horse races. One could see this near the place of worship in the ger. The family also had an old scripture framed and behind glass, which somehow had survived the iconaclasm during socialistic rule.

I could also sniff at his snuffbox, a ritual to be observed. I'm gratious and very happy having had this chance to look into a traditional ger and not only the gers in the camps for tourists.


Links and Annotations:

[1] https://rheumatologe.blogspot.com/2018/08/visiting-nomads-in-tibet_27.html and
https://rheumatologe.blogspot.com/2018/11/nomads-in-iran-2018.html
[2] https://en.wikipedia.org/wiki/Nomad   
[3] https://en.wikipedia.org/wiki/Orkhon_Valley
[4] Urga (урга) meaning lasso is synonym with Urga, the old name of Ulaanbaatar, which then means palace. Also it's the name of a famous Mongolian movie.
[5] For more on gers / yurts: https://rheumatologe.blogspot.com/2022/10/mongolia-staying-in-ger.html
[6] In the Himalaya region yaks wouldn't thrive well so low, but they do so in Mongolia.

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Sunday, November 20, 2022

Das Bild von „It's Tea Time!“ auf der November-Ausgabe von Live magazin


Ich hatte vor einem Monat über das Bild von „It's Tea Time!“ auf dem Titelblatt der November-Ausgabe von Live magazin schon einmal berichtet [1]. Ich habe es auch noch einmal eingescannt und gebe es bis auf die Werbung hier wieder [2]. Das Bild ging mir nicht aus dem Kopf, selbst auf der Island-Reise habe ich noch daran gedacht.

Vor einem Monat schrieb ich: „Aber da gelangte ich erst später hin, denn erst einmal sah ich auf dem Umschlagsblatt die Überschrift „It's Tea Time!“ und eine Frau, die eine Tasse in der linken (?) und ein Buch in der rechten (?) Hand hält und aus einem Fenster hinausschaut. Warum liest sie nicht in dem Buch, dachte ich mir. Ist der Text auf Kyrillisch geschrieben? Nein, der Text ist in Spiegelschrift – da kann man verstehen, daß sie aus dem Fenster schaut.“


Aber gehen wir noch einmal genauer vor. Warum mußte man das Bild spiegeln? Weil die Frau dann auf den wichtigen Text im Hellen schaut. Der Beschauer blickt aus dem Hellen in den dunkleren Teil der Seite, zunächst auf das beleuchtete Gesicht. Das ist geschickt gemacht. Das gelingt eben umgekehrt nicht, wie ich es versuchsweise gemacht habe.

Die Komposition des Bildes aber ist zu beanstanden. Was macht die Frau da? Die hält verkrampft eine Tasse mit einer hellbrauenen Flüssigkeit, die jeden Augenblick überschwappen kann, trinkt allerdings nicht. Sie hat ein Buch ausgeschlagen und liest allerdings nicht. Sie scheint nicht bequem zu sitzen und schaut aus dem Fenster. Und es ist fern von Sigmund Freunds Frage: „Was will das Weib?“ [3] Es handelt sich um eine Komposition des Fotografen oder der Fotografin – so ist jedenfalls meine Interpretation. In diesem Bild passiert zu viel. „In der Beschränkung zeigt sich erst der Meister“, ist Goethes Meinung dazu.

Tee wird mit innerer Ruhe assoziiert. Man muss nicht gleich Bodhidharma und die japanische Teezeremonie (Chanoyu – 茶の湯) bemühen, aber Harmonie, Achtsamkeit, Stille, Natur, Schönheit, Einfachheit kann man leicht mit Tee verbinden. Das sehe ich nur ansatzweise im entspannten Blick der jungen Frau und nicht in der Komposition des Bildes.

Die Komposition des Titelbildes der WochenSpiegel-Beilage Live Magazin finde ich gelungen, aber das ausgesuchte Bild hätte besser gestaltet werden können. Ich hätte das Buch weggelassen und die Frau Tasse auf einer Untertasse halten lassen. So wären Stabilität und Ruhe ins Bild gekommen und dann kann sie auch aus dem Fenster schauen.


Links und Anmerkungen:
[1] https://rheumatologe.blogspot.com/2022/10/its-tea-time.html
[2] Live magazin, Ausgabe Kreis Euskirchen, November 2022
[3] Sigmund Freud (1856-1939) zu Marie Bonaparte: Die große Frage, die nie beantwortet worden ist und die ich trotz dreißig Jahre langem Forschen in der weiblichen Seele nicht habe beantworten können, ist die: „Was will das Weib?“ https://www.vitalis-verlag.com/themen/medizingeschichte/freud-sigmund/

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Altargesteck am 20.11.2022 – Ewigkeitssonntag

 



Das Altargesteck mutet etwas merkwürdig an, aber es hat seine eigene Würde. Es steht in der Versöhnungskirche, allerdings nicht in Holweide sondern in Rath-Heumar, denn dort gibt es ebenfalls eine evangelische  Versöhnungskirche. Man kommt dorthin durch die Erlöserkirchstraße, denn in der Nähe befindet sich die römisch-katholische Kirche „Zum Göttlichen Erlöser“ [1].

Die Kernaussage des Ewigkeitssonntag kann man im letzten Buch der Bibel finden: „... und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; ...“ [2]; und die paßte auch zu der Trauerfeier. Den Namen Ewigkeitssonntag kann man sich durch einen Blick hinaus über die Zeit hin zu Gottes Ewigkeit erklären [3]. Die Offenbarung ist das letzte Buch des Bibel, aber man kann bereits im Alten Testament folgenden Text finden: „Denn siehe, ich will einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen, dass man der vorigen nicht mehr gedenken und sie nicht mehr zu Herzen nehmen wird. Freuet euch und seid fröhlich immerdar über das, was ich schaffe. Denn siehe, ich erschaffe Jerusalem zur Wonne und sein Volk zur Freude, und ich will fröhlich sein über Jerusalem und mich freuen über mein Volk. Man soll in ihm nicht mehr hören die Stimme des Weinens noch die Stimme des Klagens.“ [4] Da meint fast, Paulus hätte das in einem seiner Briefe geschrieben.

Am Ewigkeitssonntag werden die Namen der Verstorbenen der Gemeine des letzten Jahres verlesen und Lichter angezündet. Oder die Teilnehmer der Trauerfeier zünden zum Gedenken an die Verstorbene Lichter an. Diese Form des Totengedenkens hat sich in den letzten Jahren etabliert [5].

Der Evangeliumstext für diesen Ewigkeitssonntag erzählt die Geschichte von den klugen und törichten Jungfrauen [6]. Und bei Hochzeit sind wir auch bei der liturgischen Farbe und die ist Weiß. Auch Pinguine zeigen Weiß. Die liturgische Farbe weiß sieht man an den hohen Christusfeststagen, an Tagen wie des Ewigkeitssonntags oder bei Trauerfeiern.




Inspiriert vom täglichen Blumenstrauß
auf einem Fahrrad von Ai Weiwei (艾未未).


Links und Anmerkungen:
[1] https://www.kirchengemeinde-rath-ostheim.de/ und https://de.wikipedia.org/wiki/Zum_G%C3%B6ttlichen_Erl%C3%B6ser_(K%C3%B6ln)  
[2] https://www.die-bibel.de/bibeln/online-bibeln/lesen/LU17/REV.21/Offenbarung-21 Offb 21,4
[3] https://www.kirchenjahr-evangelisch.de/article.php#1073
[4] https://www.bibleserver.com/LUT/Jesaja65 Jes 65,17-21
[5] https://rheumatologe.blogspot.com/2021/11/altargesteck-am-21112021.html und https://rheumatologe.blogspot.com/2017/11/ewigkeitssonntag.html
[6] https://www.die-bibel.de/bibeln/online-bibeln/lesen/LU17/MAT.25/Matth%C3%A4us-25 Mt 25,1–13
P.S. Das Rechtschreibeprogramm schlägt mir anstatt Ewigkeitssontag Gewissenlosigkeit vor - DAS ist gewissenlos.


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Friday, November 18, 2022

FreitagsGedichte / #KurzLyrik 18.11.2022

 




我來正逢秋雨節,
陰氣晦昧無清風。
謁衡嶽廟遂宿嶽寺題門樓
韓愈
Mein Ankunft fällt mit der herbstlichen Regenzeit zusammen,
Ohne klärenden Wind sitzen die Wolken dunkel und düster.
Eine Inschrift anläßlich der Übernachtung für das Torhaus des Tempels am Heng-Gebirge
Han Yu



KlimaWandel
    harre, Herz
Geduldig
Denn
Jetzt
Kommt
Der
Winter
Hart
Und herzLos
Hart
Und kalt
Harre
Harre
Aber
Die Kälte
    Kam
Dann nicht

UnGesprochen
    dein un-
Gesprochenes
Wort
Im
Tiefsten
Dunkel
Hörst
Du
Es
Und
Schritte
Nicht vor
Nicht
Zurück
Du
Gehst
Im Kreis
Und
Du sprichst
    Immer
Noch nicht

Spuren
    die Spuren
Des
TauWetters
Im
Schnee
Schon
Wieder
ÜberFroren
Schon
Wieder
Härtere Worte
    Und
Härtere Zeiten

WinterWind
    der Wind
Trifft
Dich
Wie
Kristall
Schneidet
In
Deine
Gedanken
Du
Zitterst
Im
Takt
Der SchneeFlocken
    GeTroffen
Vom Wind

Krafla
    in den
Hügel
Aber
Der
EisWind
Treibt
Die
Weiße
RotHaut
Und
Deine Nase
Trieft
Denk
An die
    Hitze
Unter dir

GeWinnen
    auch wenn
Der
NachtBinde
Croupier
Die
Kugel
Rollen
Läßt
So
GeWinnt doch
    Immer
Die Bank

Wikinger
    schärfe die
Axt
Wikinger
Ob
Du
Holz
Schlägst
Oder
Menschen
Schärfe
Die
Axt
Mit
Stumpfer
Axt
ErReichst Du
    Walhall
Ewig nicht

Dein Gesicht
    ich schaue
In
Dein
Gesicht
Nicht
Auf
Deine
Falten
Oder
Dein
ErGrautes
Haar
Ich
Schaue
In
Dein Gesicht
    In
Mein SpiegelBild

 



Han Yu (韓愈) lebte von 02.12.768 bis zum 25.12.824 – diese Daten sehen merkwürdig aus, da wir solche Daten sonst sechs- oder achtstellig schreiben, aber das zeigt, wie ungewöhnlich solche genauen Daten aus der Tang-Zeit sind. Vier seiner Gedichte sind in die Kompilation 300 Gedichte der Tang-Zeit übernommen worden. Aber er ist mehr als Vorbereiter des Neo-Konfuzianismus in der Song-Zeit bekannt. 1976 gab es in Taiwan eine Verleumdungsklage gegen Guo Shouhua (郭壽華), der behauptet hatte, Han Yu (韓愈) hätte an einer Geschlechtskrankheit gelitten. Han Sidao (韓思道), ein Nachkomme in der 39. Generation, hatte geklagt. Nach Anhörung von Sachverständigen, wurde Guo Shouhua von einem Bezirksgericht zu einer (symbolischen) Geldstrafe von 30 Dollar (?) verurteilt. Die eine Quelle spricht von 300 Yuan (三百銀元) [1]  und eine andere von „etwa 30 US-Dollar“ [2], wobei ich zu der Zahl 300 tendiere, da sie nicht umgerechnet wurde, und damit die Assoziation zu den 30 Silberlingen vermieden wird.

[1] https://zh.wikipedia.org/zh-hans/%E9%9F%A9%E6%84%88 Anmerkung 17
[2] https://wiki.edu.vn/wiki27/2021/11/21/han-yu-wikipedia/

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Wednesday, November 16, 2022

Φ und die Pfarrkirche St. Nikolaus in Morenhoven


Ich fuhr ausnahmsweise von Bonn aus in die Eifel und landete, wie ich meine, in der Form der Goldenen oder Fibronacci Spirale Φ [1] in Morenhoven und dort bei und in der Kirche St. Nikolaus. Und gleich vorweg -: die aperiodische Kachelung ist z.B. in der Freitagsmoschee von Isfahan zu bewundern und nicht in St. Nikolaus. Aber auch dort wird man den Goldenen Schnitt finden, der auf der Zahl Φ = 1,6180339887499... basiert.



Morenhoven ist eine ländliche Gemeinde mit knapp unter 1800 Einwohnern und gehört zu Swisttal; Bonn liegt 18 km und Euskirchen 15 km entfernt [2]. Morenhoven blickt auf eine 1000jährige Geschichte zurück.



Die römisch-katholische Pfarrkirche St. Nikolaus entwickelte sich aus einer Kirche, die Anfang des 17. Jahrhundert errichtet worden war, allerdings 1826 bis auf den Turm abgerissen werden mußte, und dann bis in 2. Weltkrieg bestand. Die Schäden konnten bis 1948 allerdings wieder behoben werden [3].  Zwei Glocken aus dem 14. und dem 17. Jahrhundert sind erhalten blieben, aber die konnte ich natürlich nicht besichtigen.



Die Bleiglasfenster haben mich sehr beeindruckt. Sie wurden zwischen 1909 und 1911 eingesetzt. Sie zeigen Maria und Josef, St. Nikolaus und weitere Heilige. Leider ist der Künstler unbekannt. Auch die von mir sehr geschätzt Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jh. e.V. kann diese Frage nicht beantworten; dort kann man aber bessere Bilder bei Vollständigkeit sehen [4].



Nikolaus von Myra, der Namenspatron, ist einer der bekanntesten Heilgen, Kindern und auch Erwachsenen am 6. Dezember willkommen, mit erstaunlich unscharfen Lebensdaten -: geboren wurde er zwischen 270 und 286 und gestorben ist er am 6. Dezember, allerdings werden die Jahre 326, 345, 351 und 365 genannt [5]. Also lebte er 40 bis 95 Jahre. Nikolaus war Bischof in Myra und hatte sicherlich nichts mit dem Niklas von Dr. Heinrich Hoffmann in der Geschichte von den schwarzen Buben zu tun [6]. In Deutschland gibt es Reliquien des Heiligen in der Nikolauskapelle des Wormser Doms, die dafür  im Jahre 1058 geweiht wurde. Ich gebe zu, daß ich dieser Tatsache bei meinem Besuch keine Beachtung geschenkt habe, denn mich hatte Edith von Stein mehr interessiert. Aber deshalb interessiere ich mich jetzt für ihn und immer am 6. Dezember.




Links und Anmerkungen:

[1] Priya Hemenway:  Der geheime Code. Die rätselhafte Formel die Kunst Natur und Wissenschaft. Evergreen, Köln 2008. ISBN: 978-3-8365-0708-0.
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Morenhoven
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/St._Nikolaus_(Morenhoven)  
[4] http://www.glasmalerei-ev.net/pages/b6709/b6709.shtml
[5] https://de.wikipedia.org/wiki/Nikolaus_von_Myra
[6] https://internet-maerchen.de/maerchen/schwarz.htm Interessanterweise ist der Nikolaus wie der Weihnachtsmann verkleidet und das lange vor dem Coca-Cola-Santa-Claus. Es war schon immer klar, daß Coca-Cola nur Strömungen aufgegriffen hat, aber das gewand mußte in der hauseigenen Farbe sein. https://de.coca-cola.ch/kontakt-faq/frag-coca-cola/hat-coca-cola-den-weihnachtsmann-erfunden-von-coca-cola


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Auf der Suche nach der verlorenen Geschichte des Tees

 



Ich war heute auf der Suche nach ganz etwas anderem, als mir eine alte Datei mit dem Titel “The Birth Story of Tea” [1] ins Auge fiel. Die habe ich nochmals (erstmals genauer?) gelesen, denn ich bin immer noch auf der Suche nach der verlorenen Geschichte des Tees [2]. Man lernt immer etwas, in jedem Text, aber wenn wenn genauer liest, dann bemerkt man die Ungenauigkeiten.

Eine Abbildung in dem Artikel führt mich auf einen Vortrag, der in Taiwan gehalten worden. Der brachte mich zwar auch nicht weiter, war aber interessant zu lesen. Der Autor von “The Birth Story of Tea” brachte immerhin chinesische Zeichen. Allerdings war er der Meinung, daß sich bei Shen Nongs Materia Medica (神農本草經) um das Werk des Autors Li Shizhen handele [3]. Li Shizhen (李時珍) lebte von 1518 bis 1593 und verwandte 27 Jahre und seine eigene Gesundheit, um das monumentale Werk Ben Cao Gang Mu (本草綱目), ebenfalls eine Materia Medica, jedoch viel umgreicher, zu schaffen [4]. Das Originalwerk von Shen Nongs Materia Medica (神農本草經) stammt auch nicht aus der Zeit vor ca. 4750 Jahren, sondern wurde wahrscheinlich zwischen 206 vor und 220 nach Christus kompiliert, wobei es davon auch kein Original mehr gibt. Die heute gebräuchliche Kompilation unter dem Titel stammt aus der Qing-Dynastie (清朝, 1644-1911) von Sun Xingyan (孫星衍) [5].

In den Annalen des States Huayang bzw. Ba soll es Hinweise geben, daß Tee vor 3000 Jahren kultiviert wurde [6]. Diese Annalen wurden allerdings erst um 450 geschrieben, während die Ba bereits 316 vor Christus besiegt wurden [7]. So uninteressant ist das Ganze dann doch nicht. Die Ba sind ein eigenes Volk mit einer unentzifferten Schrift [8], die man auf Bronzen gefunden hat und mit Chinesisch nichts zu tun hat. Das Siedlungsgebiet dieses Volkes ist in Sichuan, also dort, wo auch Tee in historisches Zeit existierte. Ob der alte Text einen Hinweis auf Tee liefert ist mehr als fraglich, ich habe es jedenfalls keinen gefunden, aber das will nichts heißen [9]. Außer Kamille fand ich nichts.

Der Artikel “The Birth Story of Tea” hielt nicht, was er versprach, aber die Suche, die er ausgelöst hat, war interessant und hat mich zwei Studien finden lassen [10], die ich nun lesen will. Insgesamt war es sehr sinnvoll, sich auf diese Suche einzulassen. Eine Gralssuche bleibt es weiterhin.




Links und Anmerkungen:
[1] Leider hatte ich vor etwa neun Jahren den Link nicht kopiert und habe diesen Artikel auch nicht mehr gefunden. Vielleicht wurde der Artikel mittlerweile gelöscht. Es stand auch kein Autorenname dabei.
[2] Der Hinweis auf den Roman von Marcel Proust „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit” (À la recherche du temps perdu) ist eine Antithese, denn Proust vermittelt, daß die Vergangenheit nur in der Erinnerung des Protagonisten existert. Die Geschichte des Tee aber ist in der Zeit verloren gegangen und auf der Suche nach ihr befinden wir uns.
[3] „The story is derived from the book, Shen Nong Compendium of Materia Medica (Shen Nong Bencao Jing, 神农本草经), which is a Chinese materia medica work written by Li Shizhen (李时珍) in the Ming Dynasty (明朝). “
[4] https://en.wikipedia.org/wiki/Li_Shizhen  
[5] https://zh.wikipedia.org/zh-tw/%E7%A5%9E%E5%86%9C%E6%9C%AC%E8%8D%89%E7%BB%8F  
[6] “Based on the earliest regional annals in China, tea was already being cultivated about 3000 years ago. The Annals of Huayang State (华阳国志), The Annals of Ba ()...”
[7] https://zh.wikipedia.org/wiki/%E5%8D%8E%E9%98%B3%E5%9B%BD%E5%BF%97 und https://zh.wikipedia.org/wiki/%E5%B7%B4%E5%9B%BD
[8] https://en.wikipedia.org/wiki/Ba%E2%80%93Shu_scripts
[9] https://archive.org/details/06061130.cn/page/n16/mode/2up?view=theater Über den Staat Ba kann man sich von Seite 17 an informieren. Aber ich habe nichts zu Tee gefunden. Auf einer anderen Seite - http://library.taiwanschoolnet.org/cyberfair2006/aps1/index1/s32.htm  - fand ich folgenden Text: 《華陽國志.巴志》:「周武王伐紂,實得巴蜀之師,......茶蜜......皆納貢之。」Da steht zwar das Zeichen cha (茶), aber so, wie es da zusammensteht mit einem zweiten Zeichen (茶蜜), bedeutet es Kamille cha mi. Ich will aber nicht verschweigen, daß es sich um Tee und Honig handeln könnte, da ich die Stellet besteht im Original nicht gefunden habe. Der Text in weiten Strecken aus geografischen Angaben.
[10] Yuanxin Jiang: More than just a Drink: Tea Consumption, Material Culture, and ‘Sensory Turn’ in Early Modern China (1550-1700). Dissertation. https://conservancy.umn.edu/bitstream/handle/11299/211766/Jiang_umn_0130E_20952.pdf?sequence=1  
und:
Qian Huang: Drinking Tea in St John’s. A Study of Diasporic Chinese Tea Drinking and Ethnic Identity. Thesis Master of Folklore. https://research.library.mun.ca/13934/  
[PS] Das Bild zeigt eines der alten Zeichen für Tee, tu (荼), in der Kleinen Siegelschrift.
 

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Ja, wieder die Commerzbank

 


 

Wenn ich Post von der Commerzbank bekomme, erwarte ich Ärger. Und ich wurde nicht enttäuscht. Ich hatte schon früher davon berichtet [1].

Mein ursprünglicher Vermieter des Appartements in Köln hatte ein gesperrtes Sparbuch bei der Dresdner Bank als Mietkautionskonto eingerichtet. Dann wechselten die Besitzer des Wohnhauses und schließlich wurde aus dem Sparbuch ein gesperrtes Konto bei der Commerzbank. Die letzte Auskunft, wie viel Geld sich auf dem Konto befinden, it über zehn Jahre alt, aber da wird nicht viel dazugekommen sein. Damals waren ungefähr 823 € auf dem Konto und einmal mußten 0,09 € Kapitalertragssteuer entrichtet werde.

Nun schreibt mir die Commerzbank: „als Bank an Ihrer Seite unterstützen wir Sie bei allen unternehmerischen Herausforderungen“ und möchte, daß ich ihre „digitalen Services und Leistungen“ nutze. Dafür soll ich mir persönliche Zugangsdaten besorgen. Wozu? Ich habe keinen Zugriff auf dieses Geld; und werde ihn, wie ich die Vonovia kennengelernt habe, auch nie bekommen.

Würde ich als Unternehmer oder auch als Privatkunde zu dieser Bank wechseln? Eher nicht. Eine Bank, deren Software hinter einem Sperrkonto vom Umfang unter 1000 € ein mittelständisches Unternehmen vermutet, ist mir einfach zu unsicher.



Links und Anmerkungen:
[1] https://rheumatologe.blogspot.com/2021/04/geldwasche-und-co2-emissionspreis.html und hier  https://rheumatologe.blogspot.com/2021/07/wieder-einmal-die-commerzbank.html
[2] Fotografien des Anschreibens (modifiziert; persönliche und unklare Daten gelöscht)

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Sunday, November 13, 2022

Christ the King Cathedral in Reykjavík

 


You might feel strange that I begin to talk about my travels through Iceland with this Roman Catholic church. Shortly before I've left Germany to go to Iceland, I visited a church in the Eifel mountains and saw a copy of the “bonifatiusblatt“, in which there have been two articles on Iceland [1]. One has been on Christ the King Cathedral (Basilíka Krists konungs) in Reykjavík, so this primed me to visit this church and the other has been about church pews being donated to the parish of Keflavík, which I could not visit.



Seeing Christ the King Cathedral in Reykjavík, my first association has been Bates Motel of the 1960 movie Psycho [2]. Coming closer this association vanished. I wasn't surprised seeing the “bonifatiusblatt“ in the church as the first article had a description of a multiethnic mass with namely Icelandic, German, Polish, Philippine people attending as well as other nationalities not mentioned. Catholics represent about 4% of the Icelandic population, but ”they are growing in number rapidly“ [3].


There had been a small chapel after 1864, but the neo-gothic church had been constructed in the late 1920ies and sanctified in 1929 [4]. There isn't much information on this church in Reykjavík on Wikipedia, but there are other sources as well. The decision to build this church after a sketch by the Icelandic architect Guðjón Samúelsson has already been made in 1918. The homepage of the Catholic Church in Iceland has more on the Cathedral's history, architecture, and church objects as well as some very old photographs [5].


Outside the church there are the Protection of Life Bell and a statue by the name of The calling (Köllun), I wanted to check out and found a catholic nun on Google Maps [6]. The monument commemorates the work of the Order of Saint Joseph’s Sisters of Chambéry for the Sick and Children in Iceland and was unveiled on September the 17th 2000. The Order ran schools and hospitals in Iceland for over a hundred years, but they finally left the country in 2001; see [5] for the complete text, which I have abbreviated.



Christ the King Cathedral is located near the center of Reykjavík (less than 500 m west of the Tjörnin), so you could walk by exploring the city.



Links and Annotations:
[1] https://shop.bonifatiuswerk.de/Zeitschriften/Zeitschrift-Bonifatiusblatt.html
[2] Psycho is a1960 horror / thriller movie by Alfred Hitchcock.  https://en.wikipedia.org/wiki/Psycho_(1960_film)
[3] https://en.wikipedia.org/wiki/Catholic_Church_in_Iceland  
[4] https://en.wikipedia.org/wiki/Christ_the_King_Cathedral_(Reykjav%C3%ADk) and  https://is.wikipedia.org/wiki/Basil%C3%ADka_Krists_konungs  
[5] https://catholica.is/en/domkirkja-krists-konungs-i-landakoti/
[6] https://www.google.de/maps/@64.1479753,-21.9483033,3a,73y,210.01h,72.52t/data=!3m6!1e1!3m4!1swc6cLWbdiENFcvEheloZcw!2e0!7i13312!8i6656 July 2013

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