Tuesday, February 16, 2021

Cranes returning - Die Kraniche kommen zurück

 


Only three days ago the temperature had been -12° C and I walked in snow, today it had been warmer: 10° C! The snowdrops are blooming. And the cranes return from the South. 




Vor drei Tagen lag die Temperatur noch bei minus 12° C und ich bin im Schnee spaziert. Heute sind a 10° C plus - die Schneeglöckchen blühen. Und die Kraniche kommen aus dem Süden zurück.



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Monday, February 15, 2021

LYRIK-Taschenkalender 2018 Kalenderwoche 20 15.02.2021

 

Michael Braun und Paul-Henri Campbell haben den LYRIK-Taschenkalender 2018 herausgegeben. Dieser Kalender lädt ein zum Annotieren und Assoziieren, zum Erstellen von GegenEntwürfen. Vielleicht so auch ein wenig wie Daniel Spoerris: An Anecdoted Topography of Chance (1966 Something Else Press, New York / Cologne).


20. KW
Sibylla Vričić Hausmann: Pas de deux (7)


Steppenhartes Gras -: gleich einmal in die Atacama bzw. die Höhe der Anden schicken, wo Guanacos und Vicuñas das steppenharte Gras fressen, ohne Schaden zu nehmen.

In Schritttempo steckt ttt – Titel, Thesen, Temperamente.

Der Wolf, der zwischen den WaffenTragenden umherIrrt. Das Schießen auf Büchsen. Wir sind Helden.

Rawboned -: Rawhide (Blues Brothers!).

Entfesseltes -: wie das Nu.


20. KW
Kommentar:  Michael Braun


„Happiness is a warm gun“ -: das muß man mit Arno Schmidts vierter Instanz lesen; dann ergeben sich nicht schwerste Verletzungen.

Andererseits -: „I don't like Mondays“.

Der Tod als Schändung von Gedichten.

Rasierte oder geschorene Köpfe -: ich sehe da einen Unterschied.

Wolf -: mit Jack Nicholson und Michelle Pfeifer.

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Sunday, February 14, 2021

Der 42-Punkte-Plan


Das Deutsche Ärzteblatt berichtete über einen Plan der EU-Kommission zur Krebsbekämpfung in 42 Punkten [1]. Ich halte dies für einen wichtigen Plan und um den Plan als solchen geht es nicht. Ich blieb an der Zahl 42 hängen.

Die Zahl 42 spielt eine Rolle in Per Anhalter durch die Galaxis von Douglas Adams. 42 ist die Antwort auf die Frage “life, the universe and everything”, woran der Computer Deep Thought 7,5 Mill. Jahre gerechnet hatte. Douglas Adams hat später erklärt, daß der Zahl kein Geheimnis anhaftet, aber da kursierten bereits viel zu interessante Deutungen. Außerdem benutzen Softwareentwickler 42 (wie 4711) zu Testzwecken oder die Zahl ist in Namen eingegangen (Level 42) [2]. Lewis Carroll benutzt 42 als „zufällig“ ausgesuchte Zahl bereits Mitte des 19. Jahrhunderts.

Deshalb werde ich hellhörig, wenn so eine Zahl auftaucht. Sind alle Punkte gleich wichtig? Ist einer geteilt worden? Sind zwei nicht mit aufgenommen worden, nur damit das Ergebnis 42 ist? Das aber könnte nur jemand beantworten, der an der Plan mitgearbeitet hat.

Dem Plan an sich wünsche ich viel Erfolg bei der Umsetzung!



Links und Literaturangaben:

[1] Hillienhof, Arne: Krebsbekämpfung: EU-Kommission legt 42-Punkte-Plan vor. In: Dtsch Arztebl 2021; 118(6): A-282 / B-246 https://www.aerzteblatt.de/int/article.asp?id=217800
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/42_(Antwort)

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Farbbezeichnungen in „Die Pappelchaussee“ von Frank Werner

 




Gerade hatte ich durch Zufall den Gedichtband „Die Pappelchaussee“ von Frank Werner [1] in der Hand. Frank Werner ist Schriftsteller, 1944 geboren und hat meines Wissens nur diesen Band mit Gedichten veröffentlicht. Ich will gar keine tiefschürfende Buchbesprechung schreiben, obwohl mir die Gedichte gefallen haben.

Karl Krolow schrieb über die Prosa von Frank Werner, sie sei „labilisiert bis zum Atmosphärischen, das hervorragend wiedergegeben wird: aufgelöst in sinnliche Wahrnehmungen, die sich gleichsam selbstständig machen.“ (Buchrückseitentext)

Und Karl Krolow schrieb in einem Gedicht: „Jedes Gelb kennt die Geschichte / einer Zitrone“. Und das war bei „Die Pappelchaussee“ von Frank Werner auch der Grund, mich mit den Farbbezeichnungen bei ihm näher zu beschäftigen. Ich meinte, er hätte ein Faible für Gelbtöne. Das wollte ich weiter untersuchen, da mich Farbbezeichnungen interessieren [2].

In den 67 Gedichten des Bandes fand ich 51 Farbbezeichnungen; 41mal Grundfarben, achtmal Spezialfarben und zweimal nicht eindeutig zuzuordnende Farben. Dabei gab es achtmal Rot, achtmal Gelb, fünfmal Grün, zehnmal Blau, viermal Silber, zweimal Gold, dreimal Grau, sechsmal Weiß, zweimal Schwarz, einmal Lila; die Farbbezeichnungen Kirschenrot, Gelbschuppig (mehr als Farbe), Vogelweiß, Vogelschwarz (vielleicht eine Elster), Mondsilber, Aschegelb, Flaschengrün, Seidenblau wurden den Grundfarben zugeordnet. Birnfarben (vielleicht ein Grün, vielleicht ein Gelb, vielleicht ein GelbGrün; möglicherweise auch ein helles Braun), Schwarzsilber (vielleicht glänzendes Schwarz oder vielleicht auch Schwarz mit silbernen Spiegeln).

Also war mein Eindruck mit dem Gelb falsch. Es lohnt sich also, genauer nachzuschauen. Interessant ist, dass Werner meistens mit den Grundfarben in seinen Gedichten malt.
Kirschenrot stammt aus dem Gedicht „Weiterer Verlauf“: „ …; Sommer, gelb / von Harz, kirschenrot. ...“ Die „aschegelben Dächer“ sind „zwischen hier und Samarkand“ verortet. Birnfarben steh im Gedicht „Mandelstams Erscheinung“: „ … als der April / schwamm auf birnfarbenem Holz / ...“.

Was hat mich bewegt in den Gedichten „Die Pappelchaussee“ von Frank Werner? Insbesondere das Gedicht „Der Winter in Samarkand“ und da die beiden Zeilen: „sicher gesäumt von wachsamen Pappeln / wüßte ich den Winter in Samarkand hell“. Ich bin seit der Kindheit von Pappeln fasziniert. Und an Samarkand habe ich schöne Erinnerungen. Nicht das letzte Mal, daß ich in diesem Buch gelesen habe!




Links und Literaturangaben:
[1] Frank Werner: Die Pappelchaussee. Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart 1990. ISBN-13: 9783421065537
[2] https://rheumatologe.blogspot.com/2020/08/farben-und-farbnamen-version-40.html

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Saturday, February 13, 2021

#KeinKantinentweet Nr. 50


Werwolfsuppe mit geröstetem Roggenbrot

Durch zwei Tweets von 4Horsemen #stayathome (@j_potatoe) und Carsten Paetz (@stromab) [1] erinnerte ich mich an meine Urururgroßmutter aus den Karpathen. Und an die Werwolfsuppe, zu der unten mehr steht.

Die vegane Form der Werwolfsuppe ahmt diese ewige Suppe nach, bei der immer ein Rest aufbewahrt und beim nächsten Kochen mit frischen Zutaten ergänzt wurde. Es handelt sich um Slow-Food, d.h. Es köchelt lange und man muß überlegen, was wann weshalb in die Suppe kommt.

Werwolfphase: in dieser Phase legen wir den Grundstock gegen den Werwolf und für den Geschmack. Olivenöl sehr heiß werden lassen und kleingehackte rote Zwiebeln, Knoblauch und eine scharfe Chilischote sowie Kreuzkümmel anbraten. Wenn die Zwiebeln sich bräunen, kleingehackte Tomaten beigeben. Hitze belassen. Allerdings darf es nicht anbrennen.

Frühe Kochphase: geraffelte Möhren, rote Linsen, Salz und Wasser beigeben, aufkochen und dann köcheln lassen. Bald schon den Spitzkohl dazugeben und dann habe ich mit etwas Rote Beete Sud geschummelt. Später die Sellerie-Stifte beigeben.

Familiengeheimnis: und jetzt plaudere ich das Familiengeheimnis aus. Eine geschälte und gewürfelte Birne in den Topf geben. Urururgroßmutter Agathe hatte im Originalrezept abgetropftes Birnenkompott genommen. Hatte ich aber nicht im Haus.

Mittelere Kochphase: zunächst die Suppenflüssigkeit kosten und gegebenenfalls mit Chili oder Kreuzkümmel nachwürzen. Dann die härteren, dunkelgrünen Porreestücke, die Kidneybohnen und die Gemüsepaprika zugeben.

Späte Kochphase: die zerkleinerte Spitzpaprika, die Porreestücke, drei kleingehackte Knoblauchzehen und den Blumenkohl zugeben. Gegebenenfalls nachsalzen.

Nach etwa zwei Stunden kann man auftischen. Ich habe dunkles Roggenbrot als Beilage geröstet. Und dann habe ich das Koriandergrün vergessen. Es hat trotzdem herrlich geschmeckt. Ich glaube, die Idee, einen Rest einzufrieren, kann ich vergessen.



Das Rezept und die Geschichte dazu hat mir vor langer Zeit meine Großmutter mütterlicherseits erzählt. Nach dem 2. Weltkrieg hatte sie beim belgischen Botschafter als Köchin gearbeitet. Sie konnte wahnsinnig gut kochen und brachte meine Mutter schier zur Verzweiflung, wenn sie ihr ein Rezept diktieren sollte. Auf Fragen wie „Wieviel nehme ich denn davon?“ antwortete sie mit „so nach Gedanken“ oder „so viel Du eben brauchst“. Ich aber hatte mir Geschichte und Rezept in den späten 1960iger Jahren notiert. Ich habe die Suppe allerdings in eine vegane Form übertragen.

Meine Urururgroßmutter hieß Agathe – nach der Heiligen und Märtyrerin Agatha, über die ich bereits berichtet hatte [2]. Sie war Köchin bei der Gräfin von H***. Es muss in einem Winter des frühen 19. Jahrhunderts gewesen sein. Die Gräfin von H*** hielt sich mit ihrem Gesinde in Petroșani auf. Man erwartete eine weitere Verschlechterung des Wetters. Die Gräfin beschloß aufs Schloß in den Bergen beim Rezetat zurückzukehren. Die Gräfin liebte Agathes Werwolfsuppe. Von dieser Suppe war immer etwas vorhanden und wurde bei jedem Kochen mit neuen Zutaten ergänzt.

Bibbernd saß Agathe beim Kutscher vorne und hielt die Suppe in einem irdenen Topfe und in einer Kiepe verpackt zwischen den Knien. Nachdem sie zunächst gut voran gekommen waren, ging es nach Einbruch der Dunkelheit nur langsam vorwärts. Es schneite – und wie! Dann wieder rissen die Wolken auf und der Mond grinste heimtückisch. Da heulten die Wölfe – ganz in der Nähe. Der Kutscher drosch auf die bereits trotz der Kälte dampfenden Pferde ein.

In einer Kurve stürzte Agathe mitsamt der Suppe unbemerkt vom Kutschbock in den Schnee. Sie rappelte sich auf. Im trügerischen Licht des Mondes sah sie den Weg zur Kapelle, die zwischen der Weggabelung und dem Schloß lag. Sie eilte durch den hohen Schnee und wähnte eine riesige Gestalt hinter sich. Aber sie erreichte die Kapelle und entzündete eine weitere Kerze. Das Weihwasser war eingefroren, doch da sie Angst vor dem Werwolf hatte, den sie hinter sich vermutet hatte, taute sie etwas Weihwasser auf. Dabei hörte sie grauenhafte Schreie – Todesschreie. Auf geweihtem Grund aber fühlte sie sich sicher. Als es wieder ruhiger war, wagte sie sich mit einer Fackel auf den Weg zum Schloß. Fast wäre sie über die Leichen von drei jungen Burschen gestolpert. Geistesgegenwärtig malte sie jedem ein Kreuz mit Weihwasser auf die Stirn und betete ein Ave Maria und ein Vater unser. Dann sputete sie sich in Richtung Schloß.

Mit pochendem Herzen klopfte sie an die Pforte. Ein alter Gefolgsmann, der dem Grafen noch im Felde gedient hatte, öffnete eine Tür und zog Agathe hinein auf den Schloßhof. Die Gräfin von H*** war überglücklich, Agathe zu sehen und trug ihr auf, die Suppe aufzuwärmen. Ein Schelm, der Böses dabei denkt!


Links und Literaturangaben:
[1] https://twitter.com/j_potatoe/status/1359607613969866755  https://twitter.com/stromab/status/1359639719450148864  
[2] https://rheumatologe.blogspot.com/2020/07/st-apollinaris-und-agatha-in-kall.html

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Friday, February 12, 2021

FreitagsGedichte / #KurzLyrik 12.02.2021

 



舍南舍北皆春水,
但見群鷗日日來。
客至
杜甫
Im Süden wie im Norden springen die Wasser des Frühlings,
Aber Tag für Tag sehe ich nur Möwenschwärme kommen.
Die Ankunft eines Besuchers
Von Du Fu*


Luft
    die Luft
Liegt
Schwer
Auf
Dem Schnee
Und
Doch
Weht
Sie
HerUnter
    Von
Den Bäumen

Perle
    warum
Wächst
Keine
Perle
Dort
Wo
Der
Dorn
Der
Roten Rose
Im
Fleisch ab-
    GeBro-
Chen ist

Himmel
    laß uns
Im
Norden
Unter
Grünem
Himmel
Sitzen
Und
Über
Die
Festigkeit des
    Eises
FachSimpeln

Tauben
    Tauben
Habe
Ich
Nie
GeSchossen
Und
TonTauben
Schieße
Ich
Schon
    Lange
Nicht mehr

Grenze
    fünf Männer
An
Der
Grenze
Aber
Es
Fällt
    Kein
Schuß

WandBrand
    als das
Feuer
Die
Zelte
ErGriffen
Hatte
Bestiegen
Wir
Die Kanus
Stießen
Ab
Vom Land
Und
Trieben
Schlafend
    Ins
UnGewiß

BeWegung
    nur wenn
Man
Ganz
Ruhig
Sitzt
Kann
Man
Die
BeWe-
Gung
Der
Welt
Um sich
    HerUm
WahrNehmen

Hoffnung
    oben das
Dunkle
Grün
nd
Unten
Grau
Und
Umbra
Der
Weiche Boden
    Der
Hoffnung

NeuBeginn
    laß uns
Im
Traum
Die
Welt
Neu
ErSchaffen
Und
In ihr
Leben
Bis auch
    Sie
Zer/-/Bricht


* Du Fu war einer der wichtigsten Dichter der Tang-Zeit. Geboren wurde er 712 und starb 770 in der Gegend der heutigen Stadt Changsha, in der auch Mao Zedong studiert hatte. Einer meiner Chinesisch-Professoren, Chang Hao [Zhang Hao 張昊] (1912-2003), stammte aus Changsha, so daß ich eine besondere Beziehung zu der Stadt habe. Das Gedicht, aus dem die Zeile / das Couplet stammt, wurde wahrscheinlich um 760 geschrieben – in der berühmten Hütte mit dem Reet-Dach, über die ich bereits berichtet habe.

 

Thursday, February 11, 2021

LYRIK-Taschenkalender 2018 Kalenderwoche 19 09.02.2021

 



Michael Braun und Paul-Henri Campbell haben den LYRIK-Taschenkalender 2018 herausgegeben. Dieser Kalender lädt ein zum Annotieren und Assoziieren, zum Erstellen von GegenEntwürfen. Vielleicht so auch ein wenig wie Daniel Spoerris: An Anecdoted Topography of Chance (1966 Something Else Press, New York / Cologne).


19. KW
Phoebe Giannini: Penelope – I am addicted to you

Ich kenne besser Phoebe Zeitgeist.

Zählen -: ich habe einmal jemanden kennenGelernt, der Zahlen unterEinander geSchrieben hat:
1
2
3
.
.
.
1525
1526
1527
.
.
.
17348
17349
17350
.
.
.
Wo mag er jetzt angekommen sein?

Kann das Schwimmen im Pool/Becken vor der Dummheit des Lebens schützen?

Wenn er sie nicht (mehr?) liebt, dann ist ein Sprung ins kalte Wasser gerade recht.

Der „Himmel über Zypressen“ -: und die Felder darunter; sehr gut in „Gladiator“ (Russell Crowe) getroffen.



19. KW
Kommentar:  Dirk Uwe Hansen

Mittlerweile ist mir Penelope Cruz auch näher als die Gattin des Odysseus (Ulysses).

Immer wird etwas geSucht -: das Lied, der SuperStar, der ImpfAusweis.

Weben, aufRibbeln und wieder weben -: das ist das GeHeimnis der ErInnerung.

SelbstVergessen -: aber nicht das Selbst ganz verGessen.

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Sammelsurium (187) 11.02.2021


In der Kälte
Ich sitze vor dem Schuppen bei -8° C in der Kälte und es fällt mir wie Schuppen von den Augen, was gerade vom Himmel fällt auf mich, sieht aus wie Schuppen aus den Haaren.

Haus
Die Kälte leckt die Wärme aus dem Haus.

Draußen
Das Knacken der gefrorenen Stämme.
Das Knirschen unter den Schuhen.
Der Wind in den rauhBereiften* Zweigen.
Das Glucksen des Baches unter dem Eis.

* Ich weiß, es schreibt sich mittlerweile Raureif. Rauhreif oder besser RauhReif sieht einfach schöner aus. Rauher, nicht rauhin.

Triumph**
Triumphierend schreibt man: eine wahre Geschichte. Aber die unWahren Geschichten sind doch viel interessanter.

** Triumpf wäre falsch, aber doch näher dran am Triumf von Quirinus Kuhlmann.

Farblich
Und die Farben -: GrünTöne, BlauGrau, Blau, HellBlau – davor die Sonne auf den WindRädern und den ÜberLandLeitugen bei Euskirchen. Die Felder mit WinterWeizen und WinterRoggen, den Rüben und dem HellGrün des Rapses. Die Spiegelung auf der nassen FahrBahn erInnerte mich an eine Fahrt in die Ferien auf Texel in den 60iger Jahren.

UnZufriedenheit
Es ist die UnZufriedenheit des Menschen mit seinem Schicksal, die ihn von einer Katastrophe zur nächsten treibt.

VHS-Bänder und die Relativität von WasserTemperatur
Bei AnSehen von alten VHS-Bändern sah ich zufällig eine Sendung, in der das Neptun-Bad in Köln gereinigt wurde (vielleicht 1994). 24° C warmes Wasser wurde für zu kalt für ein KaltBad gehalten, das wäre eher für das TauchBecken einer Sauna geeignet. Uääh! Wir hatten gerade 2,6° C im Tauchbecken nach der Sauna. Alles über 12° C gilt als pissWarm.

Charlie Hebdo
„Charlie Hebdo ist in Deutschland vor einigen Jahren mit Ach und Krach gescheitert,“ erklärte man auf WDR5/Cosmo. Da hat aber jemand Antiquitäten gesetzt und sich arrangiert.

E-Roller
Man fährt mit dem E-Roller zum Workout ins Fitness-Studio.
Eine Frau mit KinderWagen erklärt dem 3-4jährigen Jungen den Unterschied zwischen TretRoller und E-Roller. Die gehört eigentlich ins Fernsehen.


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Wednesday, February 10, 2021

#KeinKantinentweet Nr. 49

 

SoFisch mit Kraut rot-weiß

… und Porree und Kartoffeln.

SoFisch: ist ein veganes Fertigprodukt aus Soja mit fertiger Panierung als Pattie für Burger gedacht. Schmeckt wie Fischstäbchen. Einfach in Öl gebraten.

Sauce: die Sauce besteht aus Olivenöl, Sriracha-Sauce und Tomatenmark. Einfach verquirlen.

Kartoffeln: vorwiegend festkochende Kartoffeln als Pellkartoffeln. Zum Schluß habe ich noch den Porreestrunk zum Säubern dazugegeben. Petersilie aus dem langsam absterbenden Petersilienwald.

Porree: nach dem Trocknen in der Pfanne mitgebraten.

Sauerkraut: es handelt sich um selbst hergestelltes Sauerkraut, das bereits genügend mit Salz und Wacholderbeeren gewürzt ist. Eine Hälfte ohne weitere Veränderung gekocht. Bei der anderen Hälfte habe ich Rote Beete hinzugegeben; das verändert den Geschmack und war insbesondere als Farbvariante gedacht.


Ich war heute etwas spät mit dem Kochen dran, da das Wetter sehr schön war. Zunächst klarer blauer Himmel, allerdings auch minus 11° C. Später kamen Wolken und Wind auf, aber da ging ich schon zurück und landete schließlich in der Küche.

Ich könnte jetzt über Arno Schmidt wegen seines Buches Rosen & Porree schreiben, aber mich hat jetzt Rot-Weiß gepackt.

Rot und Weiß sind die Farben des 1. FC Köln. Wenn man das Herumkrebsen in der Abstiegszone betrachtet, könnte man meinen, Grau wie der Kölner Dom wäre eine passendere Farbe. Fortuna Düsseldorf hat auch die Vereinsfarben Rot und Weiß und Dunkelgrau wäre aktuell passender. Und Rot-Weiß Essen hat ebenfalls Rot und Weiß als Vereinsfarben (ich schlage sehr dunkles Dunkelgrau vor). Fortuna Köln hat ebenfalls Rot und Weiß als Vereinsfarben. Genug. Also Rot und Weiß sind im Rheinland sehr beliebt. Übrigens verstehe ich absolut nichts von Fußball.

Pommes rot-weiß bezeichnet Pommes frites mit Ketchup und Mayonnaise und wird im Ruhrgebiet auch Pommes Schranke genannt. Und das stand Pate für meine Namensgebung. So schön die griffige Bezeichnung für die Imbissbude ist, so ungesund ist das Produkt. Und zur Belohnung nun noch Deutsch für die Imbissbude [1].



Eifel mittags am 10.02.2021


Links und Literaturangaben:

[1] https://www.youtube.com/watch?v=0AFZdFrfXoA

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Tuesday, February 9, 2021

Losungen



„Ich will rühmen Gottes Wort; ich will rühmen des HERRN Wort.“
Ps 56,11

Draußen sind es minus 8° C, aber das Eis ist dünn.

Heute in der Frühe hörte ich Pfarrer Oliver Mahn aus Köln in Kirche im WDR [1]. Er sprach über Losungen und insbesondere die alttestamentarische Losung, die oben steht.  Pfarrer Mahn geht es um Hilflosigkeit und daß man nach der Erlösung aus der erlebten Hiflosigkeit ein einzelnes kleines Wort genug ist: Danke!

Auch ich lese die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine (ja, richtig gelesen: Gemeine, nicht Gemeinde). "Die Losungen sind ein Weg, Gottes Wort in unseren Alltag kommen zu lassen. Sie können ein erster Schritt sein, die Bibel in ihrer ganzen Breite und Tiefe kennen zu lernen. Herausgegeben werden die Losungen seit 1731 Jahr für Jahr von der Evangelischen Brüder-Unität - Herrnhuter Brüdergemeine [2]. Sie heißen Losungen, weil sie ausgelost werden - Jahr für Jahr - seit 1731.

Damit hatten wir die Bedeutung des Wortes Losung im religiösen Kontext: „der für den Tag ausgeloste Bibelspruch aus dem Alten Testament [3]. Aber eine Losung ist auch eine „Aussage, die dem Denken und Handeln eine Richtung geben soll“. Und das soll die ausgeloste Losung eben auch sein. Das Wort stammt aus dem mittelhochdeutschen losunge, lozunge und ist seit dem 15. Jahrhundert belegt; die Herkunft ist unklar. Wir kennen es auch von Militär und Agenten, bei denen eine Losung genannt werden muss, um Einlaß zu erhalten.

Und dann kennen wir das Wort Losung aus der Jägersprache, in der es den Kot von Hunden oder Wild bezeichnet. Es ist die Ableitung des Verbes losen, lösen „(den Kot) loslassen“, das  jägersprachlich seit dem 16. Jahrhundert belegt ist. Das Wort Kot kommt von quāt (10./11. Jahrhundert) über Mittelhochdeutsch quāt bzw. kāt und wurde von Martin Luther in die Bibelübersetzung übernommen. Mist ist „eine Mischung aus Einstreu und Dung bei der Stallhaltung von Pflanzenfressern“ - der Wikipedia-Artikel hat viele Beispielfotos [4].

Schauen wir uns einmal ein Beispiel aus der Bibel an. „Aber die Gottlosen sind wie ein vngestüm Meer / das nicht stille sein kan / vnd seine wellen kot vnd vnflat auswerffen“ [5], übersetzte . In der Fassung von 1912 steht. „Aber die Gottlosen sind wie ein ungestümes Meer, das nicht still sein kann, und dessen Wellen Kot und Unflat auswerfen.“ [6] Und die aktuelle „Luther“-Übersetzung? Ja, die sieht so aus: „Aber die Gottlosen sind wie das ungestüme Meer, das nicht still sein kann und dessen Wellen Schlamm und Unrat auswerfen.“ [7] Mist! Zugegeben sei an dieser Stelle, daß Luther übersetzte: „ … Ja zu den Mennern die auff der mauren sitzen / das sie mit euch jren eigen Mist fressen vnd jren Harn sauffen.“ [8] An dieser Stelle wäre besser gewesen: „ … und nicht vielmehr zu den Männern, die auf der Mauer sitzen, daß sie samt euch ihren eigenen Kot verzehren und ihren Harn trinken?“ [9]

Und nun genug mit Kot, Unflat, Unrat, Mist, Dung und Geschmeiß (das steht hier nur, damit ich schreiben kann, daß man so jägersprachlich den Kot von Greifvögeln bezeichnet).

Ich hoffe, das Eis hat getragen.


Links und Rechts:
[1] https://www.kirche-im-wdr.de/nix/de/nc/startseite/programuid/danken-7/formatstation/wdr5/
[2] https://www.losungen.de/die-losungen/
[3] https://de.wiktionary.org/wiki/Losung
[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Kot
[5] http://www.zeno.org/Literatur/M/Luther,+Martin/Luther-Bibel+1545/Das+Alte+Testament/Der+Prophet+Jesaia/Jesaja+57 Jes 57,20
[6] https://bibeltext.com/isaiah/57-20.htm
[7] https://www.bibleserver.com/LUT/Jesaja57
[8] http://www.zeno.org/Literatur/M/Luther,+Martin/Luther-Bibel+1545/Das+Alte+Testament/Das+zweite+Buch+der+K%C3%B6nige/2.+K%C3%B6nigsbuch+18 2.Kön 18,27
[9] https://bibeltext.com/text/2_kings/18.htm Textbibel 1899 
[10] Es handelt sich um Elefanten-Losung.

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LYRIK-Taschenkalender 2018 Kalenderwoche 18 09.02.2021


Michael Braun und Paul-Henri Campbell haben den LYRIK-Taschenkalender 2018 herausgegeben. Dieser Kalender lädt ein zum Annotieren und Assoziieren, zum Erstellen von GegenEntwürfen. Vielleicht so auch ein wenig wie Daniel Spoerris: An Anecdoted Topography of Chance (1966 Something Else Press, New York / Cologne).


18. KW
Mahmood Falaki: Die Liebe

Winde
    die tollen
Winde
Die sich
Ums
Haus her-
Um-
Tollen
An Türen
Rattern
Und
Fenstern
Nur um
    Weiter
Zu ziehen

Lasse dich von der Stille umfangen, wenn der Wind draußen die Wolken treibt. Die Hunde warten mit dem Gebell.

„Die Leere schauend geht Wahn in Stille über.“


17. KW
Kommentar:  Paul-Henri Campbell

Die Türen der Städte sind verSchlossen wie einst die Tore der Stadt, aber das Land liegt offen („Das Land ist weit.“).

Ich ging von Altona, wo Tante und Onkel wohnten, nach St. Pauli zu den LandungsBrücken und kam an ReeperBahn, Gerhard- und HerbertStraße vorbei.

Man müßte in Erfahrung bringen, ob die Musik von Udo Lindenberg in der Welt von Mahmood Falaki eine Rolle spielt („ReeperBahn“).




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Monday, February 8, 2021

Carpe Diem #1843 Troiku Challenge 1: Mist Clouds




roaring down the beach
at the height of winter waves
mist clouds
© Jane Reichhold (1937-2016)


roaring down the beach
the surf rolls out
as the seagull soars high

at the height of winter waves
flooding white foam
grabbed by wind or fate

mist clouds
drifting landwards
to fade away



http://chevrefeuillescarpediem.blogspot.com/2021/02/carpe-diem-1843-troiku-challenge-1.html 

Die Arenbergische Waldkapelle bei Hellenthal

 



Die Arenbergische Waldkapelle liegt versteckt im Hellenthaler Wald und ist nur für Wanderer erreichbar. Der Weg ist nicht barrierefrei und war im Herbst, als ich sie besuchte, sehr rutschig. Der Weg dahin ist allerdings ausgeschildert, so das es nicht schwer ist, dorthin zu finden.




Die Kapelle wurde nach einem Jagdunfall errichtet. Im Mai 1897 jagden Graf Eduard de Briey und  Förster Stoll hier im Hellenthaler Wald [1]. Stoll stürzte und es löste sich ein Schuss aus seinem Gewehr, der den Grafen traf. Graf de Briey erlag seinen Verletzungen in der folgenden Nacht. Wie schnell man in diesem Gelände stürzen kann, habe ich selbst erfahren. Und wie schnell sich ein Schuss aus einem Gewehr lösen kann, auch damit habe ich meine Erfahrung.



Graf Eduard de Briey war ein ein Freund des Herzogs Engelbert-Maria von Arenberg, der im Folgejahr zum Gedächtnis an seinen Freund diese Kapelle errichten ließ. Wikipedia: „Die Einsegnung des Gotteshauses fand am 2. Mai 1899 auf den Namen des Heiligen Eduard statt.“ Das ist eindeutig uneindeutig, denn es stehen mindestens zwei Heilige mit dem Namen Eduard zur Auswahl. Beide waren zur Erschwerung der Unterscheidung König von England. Eduard der Bekenner (Edward Confessor) lebte von ca. 1003 in bis zum 5. Januar 1066 [2].



 

Ich meine aber, daß Eduard der Märtyrer unser Mann ist [3]. Eduard der Märtyrer (Eadweard II.) lebte von ca. 962 bis zum 18. März 978; er war der Sohn von König Edgar und dessen erster Frau Æthelflæd oder Edgars Geliebter Wulfthryth, die später heiliggesprochen worden ist. Die Stiefmutter Ælfthryth wollte ihren Sohn Æthelred auf dem Thron sehen, was allerdings nicht klappte. Ich erwähne es wegen der tollen Namen; und denke dabei an Evelyn Hamann und den Landsitz North Cothelstone Hall von Lord und Lady Hesketh-Fortescue.


Andererseits ist sein gewaltsamer Tod auch in diesen verwickelten Verwandtschaftsbeziehungen zu sehen. Während einer Jagd entschied sich Eduard, seinen jüngeren Bruder Æthelred zu besuchen. Der König erschien alleine an der Burg. Noch während er auf seinem Pferd saß, bot ihm  seine Stiefmutter Ælfthryth einen Becher Met an. Während er diesen trank, stach ein Bediensteter Ælfthryths zu. Daran verstarb Eduard. Also ist er grausam ermordet worden, aber Märtyrer? Immerhin ergeben sich aus Tod im Rahmen einer Jagd und dem gleichen Namen eine Parallele, die stimmig für die Wahl des Namenspatrons der Arenbergischen Kapelle ist.




Leider wurde die Kapelle 1977 durch mehrmaligen Vandalismus und Brandstiftung schwer beschädigt; diese Schäden konnten nur notdürftig ausgebessert werden. Die Arenbergische Waldkapelle wurde 1987 unter Denkmalschutz gestellt und 1992 wurden der Innenraum restauriert und das Schieferdach neu gedeckt.




Man kommt am besten auf der Eifelschleife Waldkapelle Hellenthal dorthin [4]. Das sind immerhin 16 km Rundweg. Man kann die Kapelle auch vom Parkplatz unterhalb der Oleftalsperre erreichen, aber es wird nicht viel kürzer und etwas Ortskenntnisse und Ortssinn sind notwendig – sonst wird die Abkürzung sehr viel länger.


Links und Literaturangaben:
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Arenbergische_Waldkapelle
[2] https://www.heiligenlexikon.de/BiographienE/Eduard_der_Bekenner.htm
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Eduard_der_M%C3%A4rtyrer
[4] https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/eifelschleife-waldkapelle-gemeinde-hellenthal-/41668449/#dm=1
 

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Sammelsurium (186) 08.02.2021


SchweißGeruch
Ich besuchte einmal ein vegetarisches Restaurant in Bali mit Namen Aromas. Ich meine in der Gegen ist später einmal eine Bombe expodiert; aber lassen wir das. Ein US-amerikanisches Pärchen hatte sich in das Restaurant verirrt. Sie rochen derart penetrant nach Rindfleisch, daß sich alle Gäste erstaunt nach ihnen umsahen – ich auch.

Restaurant an der Olef-TalSperre
Ich kam gerade an einem Restaurant an der Olef-TalSperre in der Eifel vorbei. Wg. Corona kann man nicht einKehren, nur umKehren.

Bio-ErdGas
Ich sah einen Omnibus des öffentlichen NahVerkehrs, auf dem stolz verkündet wurde, er fahre mit Bio-ErdGas. Nein, es handelt sich um BioGas, das hauptsächlich aus Methan besteht, und nicht um ErdGas,  das ebenso hauptsächlich aus Methan besteht. ErdGas wird aus fossilen Lagerstätten gefördert, BioGas aus BioGas-Anlagen. Gar nicht so kompliziert.

Gefunden
Nein, nicht Forrester. Ein EinkaufsZettel:
BANANEN – 4 Stk / 2 APFEL
                          Zwibak
Brot – Himnbern GELEE
Zeitungen – Brötchen – 6 Stk
TV Direkt – Auf Einem Blick
Leberwurst – Mettwurst
1 Dose Serbische Suppe
1 Dose


Der Alte
Ist es nicht merkwürdig, daß man gesagt bekommt, man sei immer noch der Alte, wenn das einen jung gebliebenen Menschen bezeichnen soll?

Nackend
Der Wind hieb dem Mond die letzten Fetzen Wäsche vom Leibe, bis er nackend da oben am Himmel stand – für alle sichtbar.

Flüssige Zeit
Die Zeit ist wie eine Flüssigkeit ohne OberflächenSpannung; man taucht in sie hinein und kommt trocken wieder heraus.
Keine OberflächenSpannung geht natürlich nicht, aber es gibt Flüssigkeiten mit deutlich geringerer Oberflächenspannung als Wasser und da hat man das Gefühl, die Hand wäre trocken, wenn man sie nach dem Eintauchen wieder herausZieht. Es wäre interessant, wie sich das auf einer RaumStation auswirken würde. Vielleicht sind aber solche Flüssigkeiten im Orbit unerwünscht wegen dieser Eigenschaft.

Wind
„Und dann?“ fragte der Wind zwischen den DachSparren. Dann wieder schweigt er. Er kommt und geht, wie es ihm gefällt. Der Wind spricht wie ein Spuk. Und außerhalb des Hauses meint man seine Bewegung körperlich zu spüren.

Zitat
„Gar oft, wenn er sinnend dasaß, die Ellbogen auf den Tisch gestützt ...“
Hermann Sudermann: Frau Sorge

Stare
Ich starre auf die Weide voller Stare.
Und dann steht auch noch eine Weide auf der Weide.




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LYRIK-Taschenkalender 2018 Kalenderwoche 17 08.02.2021


Michael Braun und Paul-Henri Campbell haben den LYRIK-Taschenkalender 2018 herausgegeben. Dieser Kalender lädt ein zum Annotieren und Assoziieren, zum Erstellen von GegenEntwürfen. Vielleicht so auch ein wenig wie Daniel Spoerris: An Anecdoted Topography of Chance (1966 Something Else Press, New York / Cologne).


17. KW
Heinrich von Rugge: [Die heide liegt schon lange fahl]


Das könnte glatt die Sistiger Heide sein. Nur hätte Heinrich von Rugge noch die vielen SchneeMänner beschreiben müssen.

Richtig -: „die welt ist falsch“.

„Sie schaut mir nun schon lange zeit / beim lieben zu     ich bin stabil.“ In den 1950iger Jahren wäre das Anlaß zu einer Klage wegen Pornografie gewesen (Ref. Arno Schmidt / Pocahontas).


17. KW
Kommentar: Tristan Marquardt


„Virtuoser Umgang mit der Zeit“ -: ich las „virtueller Umgang mit der Zeit“, was ein Faszinosum wäre.

Die Minne will nicht ändern, sondern in Liebe leiden.

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Sunday, February 7, 2021

LYRIK-Taschenkalender 2018 Kalenderwoche 16 07.02.2021


Michael Braun und Paul-Henri Campbell haben den LYRIK-Taschenkalender 2018 herausgegeben. Dieser Kalender lädt ein zum Annotieren und Assoziieren, zum Erstellen von GegenEntwürfen. Vielleicht so auch ein wenig wie Daniel Spoerris: An Anecdoted Topography of Chance (1966 Something Else Press, New York / Cologne).


16. KW
Gertrud Kolmar: Wappen von Liebemühl


Wappen von Liebemühl ist ein Gedicht, das z.B. in „meinem“ Buch von Gertrud Kolmar nicht steht [1]. Mein LieblingsGedicht darin ist „Kanarienrose“.

„ … von Stroh der böse Geist“ -: zeigt sich immer wieder, wenn StrohKöpfe in der Politik rumpfuschen.

„Gold und Silber hätt' ich gern“ wird in einem Lied gesungen, doch hier will man nicht an Gold und Silber rühren.

Bei MühlRad denke ich an das MühlRad, ca. 2-3 km von meinem Haus in der Eifel entfernt, oder auch an eines in Tibet [2].


16. KW
Kommentar: Orsolyna Kaldsz


Der polnische Name von Liebemühl ist Miłomłyn; irgendWie näher an MühlRad. Und nicht so nah an Suleiken, wie ich es mir vorGestellt hatte – es sind immerhin 160 km Luftlinie.

Die Gedichte „Preußische Wappen“ hätten schnell in die Nähe von Runen als mythische Zeichen gerückt werden können.

MühlRad – Samsara.

Ich erinnere mich an die SammelAlben meines Vaters, in die als Kind Bilder eingeklebt hatte; sie waren von einer ZigarettenFabrik und pure NaziPropaganda. Es ist erschreckend, wie schnell der Faschismus das Leben durchdrungen hat (siehe Bild - "frisches Mädel").


Gertrud Kolmar

Gertrud Kolmar war das Pseudonym für Gertrud Käthe Chodziesner, die am 10.12.1894 in Berlin geboren wurde [3]. Er wird vermutet, daß sie kurz nach ihrer Deportation, Anfang März 1943, in Auschwitz vergast wurde. Sie war eine Cousine von Walter Benjamin. Bei ihrem letzten Wohnhaus in Berlin-Falkensee liegen Stolpersteine für sie und ihren Vater.
Wer einfach nur Gedichte von Gertrud Kolmar lesen will, wird mit dem Buch aus der Suhrkamp Bibliothek zufrieden sein, nicht zuletzt wegen des behutsamen Nachwortes von Ulla Hahn. Wer eine kritische und kommentierte Ausgabe sucht, sollte sich die von Regina Nörtemann besorgen [4].




Links und Literaturangaben:
[1] Gertrud Kolmar: Gedichte. Herausgegeben von Ulla Hahn. Bibliothek Suhrlamp, Dritte Auflage 1996. Sehr schöne Zusammenstellung!
[2] https://rheumatologe.blogspot.com/2018/08/at-watermill-in-tibet.html  
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Gertrud_Kolmar
[4] Das lyrische Werk. Herausgegeben von Regina Nörtemann. 3 Bände. Göttingen, Wallstein 2003.




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Saturday, February 6, 2021

LYRIK-Taschenkalender 2018 Kalenderwoche 15 06.02.2021



Michael Braun und Paul-Henri Campbell haben den LYRIK-Taschenkalender 2018 herausgegeben. Dieser Kalender lädt ein zum Annotieren und Assoziieren, zum Erstellen von GegenEntwürfen. Vielleicht so auch ein wenig wie Daniel Spoerris: An Anecdoted Topography of Chance (1966 Something Else Press, New York / Cologne).


15. KW
Marina Zwetajewa: [Zigeunerleidenschaft ...]


Trennung
    das ganze
Leben
BeSteht
Nur
Aus
Tren-
Nung
Druch-
Trennung
Der
Nabel-
Schnur
Scheidung
    Und
Tod

Wie brüchig Treue ist.

Ins Dunkel blicken und an den Rändern etwas Licht entdecken.

Briefe durchWühlen -: da müßte man bei mir erst einmal meine Schrift entziffern können und das in mehreren Sprachen.


15. KW
Kommentar: Ilma Rakusa


Warum muß man an der Wirklichkeit zerBrechen? Man kann doch in der Phantasie zerSchellen und immer wieder aufStehen und neu anFangen. Oh, wie im richtigen Leben.

Wie kann der Tod ernst sein, wenn doch das ganze Leben ein Spiel war?

Ich denke darüber nach, daß dieses Gesicht schon über 100 Jahre alt ist. Ja, ist es -: Zigeunerleben – ist so anders heute. Weniger romantisch und direkt mit political correctness verknüpft. Aber auch ich habe Roma im StammBaum.

Den Zigeunerbaron (Johann Strauss Sohn) werden wir nicht los, aber auf ZigeunerSchnitzel und ZigeunerSauce kann man ersatzlos verzichten. Und ehrlich? Auf den Zigeunerbaron kann ich auch verzichten, denn ich mag generell keine Operetten. Zu der Sendung „Die letzte Instanz“ (ZigeunerSauce) kann ich nichts sagen, denn ich habe kein Fernsehen. Antiziganismus darf nicht hingenommen werden und muß heute Konsequenzen nach sich ziehen.




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Friday, February 5, 2021

FreitagsGedichte / #KurzLyrik 05.02.2021

青山橫北郭,
白水繞東城。
此地一為別,
孤蓬萬里征。
浮雲游子意,
落日故人情。
揮手自茲去,
蕭蕭班馬鳴。
送友人
李白

Zwischen den blauen Bergen nördlich der Stadtmauer
Und den Stromschnellen östlich des Stadt,
An diesem Ort müssen wir uns trennen,
Du gehst 10.000 Li durch die Grassteppe.
Wie eine schwebende Wolke bleibst Du im Sinn,
Und wirklich, die Sonne ist versunken.
Während wir los ziehen heben wir die Hände zum Gruß
Und trostlos wiehern unsere Pferde.
Einen Freund verabschieden
Von Li Bo*



Tulpe
    die Tulpe
Die
Nicht
Mehr
Ins
GeSteck
Paßte
Nun
Treibt
Sie
Auf
Dem
Rhein den
    NiederLanden
EntGegen

Adam
    Adam
Wo
Bist
Du?
Ich bin
Hier
Nackt
Wie
Du
Mich
Schufst
Unter
    Den
Blättern

Schnee
    der Schnee
Von
Gestern
Liebt
Die
Bäume
An die
Er
Sich
Klammert
Und
Nicht
Die
Wiese
Auf
Der er
    Kaum
Liegt

Möven
    die Möven
Schreien
LebensLustig
WeltOffen
Und
Fliegen
Doch
Bloß
Zum
Fluß
Oder zur
    Nächsten
MüllHalde

Traum
    manchMal
Rettet
Sich
Ein
Traum
In den
Frühen
Morgen
Und japst
    Nach
Luft

Corona
    jeder
VerSchwindet
Wieder
Schnell
In
Sein
SchneckenHaus
Obwohl
Es da
    Eng
Ist

AbSchied
    das
Auf WiederSehen
Über
Die
Schulter
GeWorfen
Beim
Ab---
Schied
    Wie
Lieb---Los

FriedensGlocke
    die Friedens-
Glocke
Dringt
In den
Abend
Ein
Wie ein
    MaSchiNenGeWehr-
FeuEr

Winter
    die Härte
Des
Winters
Wird
ErTräglich
Wenn
Das
Echo
Der
SommerBrise
In dir
    Wider-
Halllllt



* Li Bai (李白) oder Li Bo (李白) ist neben Du Fu (杜甫) der Star der Tang-Dichtung. Er lebte von 701 bis 762. Sein Geburtsort liegt im heutigen Kirgistan und zwar bei Tokmok, dem alten Suyab, also sehr weit im Westen. Die Gegend habe ich zweimal besuchen können. Das Gedicht stammt aus der Sammlung „300 Gedichte der Tang-Zeit“ (唐詩三百首), die im Jahre 1763 kompiliert wurde.

 




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Tuesday, February 2, 2021

Die Oleftalsperre ist wieder gut gefüllt

Die Oleftalsperre am 31.10.2020
Deutlich zu sehen ist der niedrige Spiegel



Ich hörte heute im Radio (Eifelradio / Radio 700 [1]), daß die Pegel der Talsperren stark angestiegen sind. Ich hatte die Oleftalsperre zuletzt vor drei Monaten besucht und mich über den niedrigen Wasserstand geärgert, da die Ufer dann nicht so schön aussehen und das bei damals schönstem Sonnenschein. Es hatte aber auch wenig geregnet über das Jahr und so war es leicht zu erklären. In den letzten drei Monaten ist der Pegel der Oleftalsperre um etwa 7 m angestiegen [2].
Warum interessiert mich die Talsperre? Ich bekomme mein Wasser von dem Verbund, der auch die Talsperre betreibt. Aktuell wird Wasser abgelassen und so die Olef gespeist.


Auf dem Bild von heute sieht man sehr gut
den angestiegenen Pegelstand

 
Die Oleftalsperre wurde zwischen 1954 und 1959 gebaut und in den 1960iger und den 1980iger Jahren verstärkt [3]. Sie dient der Trinkwassergewinnung, aber auch dem Schutz der umliegenden Gemeinden vor Hochwasser. Der Rundweg um die Talsperre ist 13 km lang. Den bin ich noch nicht gewandert, da mich die umliegenden Wälder und die Arenbergische Waldkapelle mehr interessiert haben [4].




Man kann die Talsperre direkt von Hellenthal besuchen, aber auch von der Greifvogelstation & Wildfreigehege Hellenthal aus, also zwei Sehenswürdigkeiten bei einer Gelegenheit – bzw. erst nach Corona wieder.

Links und Literaturangaben:
[1] https://rheumatologe.blogspot.com/2020/04/eifel-radio-radio-700.html
[2] https://server.wver.de/pegeldaten/
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Oleftalsperre
[4] Über die Arenbergische Waldkapelle wollte ich schon längst geschrieben haben – habe ich allerdings noch nicht. Ich prangere dies an!

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LYRIK-Taschenkalender 2018 Kalenderwoche 14 02.02.2021





Michael Braun und Paul-Henri Campbell haben den LYRIK-Taschenkalender 2018 herausgegeben. Dieser Kalender lädt ein zum Annotieren und Assoziieren, zum Erstellen von GegenEntwürfen. Vielleicht so auch ein wenig wie Daniel Spoerris: An Anecdoted Topography of Chance (1966 Something Else Press, New York / Cologne).


14. KW
Orsolya Kalász: Die Vergleiche hissen die Segel

Nch dem Blick in den Himmel, HineinTauchen in die Tiefe des schimmernden Sees, wo das Licht des Himmels nur noch Imagination ist.

They paint heaven in white with golden linings, but the sky is blue; even if it's grey it's blue.

See
    mit den
Augen
Sehen
Wir
Den See
Und
Hören
Unserer
    GänseHaut
Zu

Hier der schimmernde See, in dem sie sich schwimmen sieht, und bei Phoebe Giannisi die Pool voller chloriertem Wasser, in dem sie schwimmt.


14. KW
Kommentar: Paul-Henri Campbell


Winter
    der Winter
Läßt ge-
Frieren
Das
Wasser
Vor
Dem Früh-
Ling noch
Fließt
    Es
Wieder

Auf Eis

    wir liegen
Auf
Eis
Und
Frieren
Nicht
Und
Be-
Wegen
Uns
Nicht
Aber die
    Liebe
Bleibt

Die Farbe Blau -: eine TodesMetapher!

Eine Interessante Idee mit dem See.
Hart – Winter
Flüssig – Frühling/Sommer
Aber es gibt einen Haken; das Licht im Eis/Gletscher bricht sich blau.
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