Tuesday, April 2, 2013

Medosan Boswellia-Weihrauch-Balsam



Es flatterte mir gerade keine Post ins Haus, aber in einer Werbung für Gesundheitsartikel finde ich: "Medosan Boswellia-Weihrauch-Balsam". Die Werbung fällt äußerst knapp aus: "Die im Weihrauch-Balsam enthaltenen Boswelliasäuren sind zur Erhaltung der natürlichen Gelenk- und Muskelelastizität sowie sehr trockener und gereizter Haut bestens geeignet."

Ich machen es mal etwas einfach und streiche einiges aus dem Satz: "Die ... Boswelliasäuren sind zur Erhaltung ... sehr trockener und gereizter Haut bestens geeignet." Ja, so schlampig kann Werbung sein. Denn man wollte sicher nicht sagen, dass die trockene Haut trocken bleibt.

Kommen wir aber einmal zur Aussage über Muskulatur und Gelenke. Boswellinsäure wirkt in Zellkulturen auf Leukotriene, das sind Entzündung vermittelnde Botenstoffe. Das Enzym Lipoxygenase wird gehindert, Arachidonsäure (eine Omega-6-Fettsäure) in Leukotriene umzuwandeln. So weit der Effekt auf Zellkulturen, aber wie sieht es in der Praxis aus? Außer einem Placeboeffekt ist bislang ein nennenswerter Nutzen nicht nachweisbar gewesen. Bei den entsprechenden Studien handelt es sich um Untersuchungen mit Tabletten. Bei dem Weihrauch-Balsam geht es um eine äußerliche Anwendung, hier aber wird die Studienlage sehr dünn bis nicht-existent. Aber diese Wirkung auf Entzündung wird in der Werbung gar nicht angesprochen! Eine Wirkung zur "Erhaltung der natürlichen Gelenk- und Muskelelastizität" ist reine Werbestrategie.

Auch wenn es deutlich preiswerter ist als das Präparat, dass ich im letzten Dezember angesprochen hatte, es ist auch dieser Balsam viel zu teuer.



Ich hatte bereits über Weihrauchbalsam einen Blogpost geschrieben: http://rheumatologe.blogspot.de/2012/12/weihrauchbalsam.html.

No comments:

Post a Comment