Sunday, May 31, 2020

Kriegsgräberstätte Oberreifferscheid



Die Kriegsgräberstätte Oberreifferscheid liegt auf einer Bergkuppe zwischen Reifferscheid und Oberreiferscheid. Man kann sie über Wanderwege oder auch mit dem Auto erreichen. Ein Schild weist daraufhin, wo man von der Straße nach Oberreiferscheid abbiegen muss. Um den Friedhof herum führen Hundebesitzer gerne ihre Hunde aus. Zwischen Abbiegung und Firedhof liegt ein Parkplatz mit sehr schöner Aussicht, auf dem schon mal ein Camper übernachtet. Ein weiterer, kleinerer Parkplatz befindet sich direkt am Eingang.



Auf dem Friedhof liegen deutsche und österreichische Soldaten, die am Westwall und bei der Ardennen-Offensive fielen, sowie Zivilpersonen, die durch Granatbeschuss und Fliegerangriffe den Tod fanden. Die Verstorbenen lagen zunächst auf einem Grundstück am "Burghövel", auf dem heute der Gemeindefriedhof von Reifferscheid angelegt ist. Insgesamt waren es 876 Gräber, die neben und über dem Gemeindefriedhof entstanden waren [1]. Da sich ein Ehrenfriedhof in dieser Lage nicht gut gestalten ließ und außerdem schwer zu pflegen wäre, und „weil man eine Trennung von Kriegsgräbern und Gemeindfriedhof wünschte“, wurde in der Mitte der fünfziger Jahre beschlossen, einen neuen Ehrenfriedhof anzulegen und die Toten umzubetten. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge war dafür federführend. Im "Kuhbüsch" mit altem Buchen- und Kiefernbestand hatte man den geeigneten Ort gefunden. Die Einweihung der Kriegsgräberstätte Oberreifferscheid fand am 05.10.1958 statt.


Weitere „Gräber waren in Baasem, Berk, Blankenheim, Blumenthal, Eiserfey, Engelgau, Frauenkron, Freilingen, Frohngau, Fronrath, Hellenthal, Kallmuth, Krekel, Kreuzberg, Mülheim, Nöthen, Oberreifferscheid, Reifferscheid, Roderath, Schmidtheim, Schnorrenberg, Tondorf, Udenbreth, Uedelhoven, Waldorf, Weyer, und Zingsheim.“ [2] All die sterblichen Überreste wurden auf die Kriegsgräberstätte Oberreifferscheid überführt, so dass 1162 Tote ihre Ruhestätte gefunden hatten. 

 
2005 wurde der Gefreite Friedrich Kindler aus Wien ebenfalls dort beerdigt. Er galt ab dem 16.12.1944 als vermisst. Seine Überreste wurden erst am 19.12.2003 in einem Waldgebiet bei Hollerath (Belgien) gefunden. Man konnte Friedrich Kindler anhand seiner Erkennungsmarke identifizieren. Nun sind es also 1163 Gräber.



Die Kapelle wurde von der in Mexiko geboren Bildhauerin Gwendolyn Liselotte Blume gestaltet [4]. Von ihr stammt der Sinnspruch: "Mit jeder Geburt neigt sich der Himmel der Erde zu,der Tod aber ist nichts als Heimkehr." Die Künstlerin lebte zurückgezogen in Sevelen am Niederrhein. In Walsrode beim Brunnen vor dem Rathaus (Lange Straße 22) steht das Kunstwerk „3 Flamingos“ von ihr [5]. 

 

Die Kriegsgräberstätte Oberreifferscheid misst etwa 200 x 70 m. Sie ist wie viele Friedhöfe ein schöner Park, der zu ruhigem Gehen und Nachdenken anregt. Bänke für die Rast und zur inneren Ruhe sind ebenso vorhanden.




Links:

.



No comments:

Post a Comment