Der heutige Sonntag wird Kantate („singt!“) genannt [1]. Man kann an eine Kantate von Johann Sebastian Bach denken, von denen man jeden Sonntag Morgen eine auf WDR 3 hören kann, aber ich dachte eher an „Cantare, oh, oh, oh, oh / Nel blu, dipinto di blu“ [2]. So viel zur Stimmung! Der Wochenspruch lautet: „Singet dem HERRN ein neues Lied, denn er tut Wunder.“ [3]
Der Gottesdienst in der Versöhnungskirche findet am Sonnabend statt – abends. Und da paßte die Taizé-Andacht zum Motto dieses Wochenendes, denn dabei wird viel gesungen. Bei diesen Gottesdiensten sind jetzt häufiger – nennen wir es in der Nomenklatur der Medien – neue oder andere Formate anzutreffen, was diese Gottesdienst noch interessanter macht. Mal was andres – allerdings nicht so wie von Kurt Kusenberg geschildert [4].
Musikalisch sind wir von einer ad hoc Gruppe von Musiker:innen begleitet worden, was uns sehr gefallen hat.
Am Sonntag ging es dann ganz anders weiter. Wir hatten einen Konformationsgottesdienst mit 23 Konfirmand:innen. Das hatte Folgen! Die Christuskirche in Köln-Dellbrück war gerammelt voll; die Küsterin hat über 430 Gottesdienstbesucher gezählt. So etwas erlebt man selten. Und gesungen wurde auch, sogar recht laut und richtig, was bei so vielen Besuchern, die eher selten die Gottesdienste frequentieren, erstaunlich war. Applaus, Applaus! [5]
Im Predigttext geht es im 1. Buch Samuel auch um Musik, denn David kommt an Sauls Hof, um Saul mit der Harfe zu erquicken [6] – „Wenn nun der Geist Gottes über Saul kam, nahm David die Harfe und spielte darauf mit seiner Hand. So erquickte sich Saul, und es ward besser mit ihm, und der böse Geist wich von ihm.“
Das Altargesteck zeigt sich in vielen Farben, die uns an an viele unterschiedliche Meinungen erinnern. Die Blüten zeigen uns, daß nach zwei Wochen einige Blüten in der Versöhnungskirche aufgegangen, andere jedoch ihr Zenit bereits überschritten hatten. In der Christuskirche in Köln-Dellbrück ist Rot die
dominierende Farbe des Gestecks. Ist denn nicht Weiß die aktuelle liturgische Farbe? Ohne Konfirmation schon, aber Rot ist die liturgische Farbe für besondere Feste, die mit dem Wirken des Heiligen Geistes zu tun haben [7].
Inspiriert vom täglichen Blumenstrauß
auf einem Fahrrad von Ai Weiwei (艾未未).
Links und Anmerkungen:
[1] https://www.kirchenjahr-evangelisch.de/article.php#1112
[2] Der vollständige Refrain lautet: „Volare, oh, oh / Cantare, oh, oh, oh, oh / Nel blu, dipinto di blu / Felice di stare lassù“ [Fliegen, oh, oh / Singen, oh, oh, oh, oh / Im Blau, gemalt in Blau, Glücklich, dort oben zu sein]. Er stammt aus dem Schlager „Nel blu, dipinto di blu (Volare)“, der von Domenico Modugno (Musik und Text) und Franco Migliacci (Text) geschrieben und auf dem Sanremo-Festival 1958 von Modugno und Johnny Dorelli präsentiert wurde. https://www.songtexte.com/songtext/domenico-modugno/nel-blu-dipinto-di-blu-volare-7b94ca9c.html https://de.wikipedia.org/wiki/Nel_blu_dipinto_di_blu Es gibt sehr viele Interpretationen, z.B. von Adriano Celentano. Geschenkt, ich habe schon im letzten Jahr so begonnen - https://rheumatologe.blogspot.com/2022/05/altargesteck-am-15052022-kantate.html, aber ich kann ja anders fortfahren.
[3] Ps 98,1
[4] Kurt Kusenberg: Mal was andres! - Eine Auswahl seltsamer Geschichten. rororo Nr. 113. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1960 (1968). S. 148 ff. Übrigens nicht „Einmal etwas anderes!“ - aber das würde jetzt selbst meine Bereitschaft zur Abschweifung übersteigen. Vielleicht aber dies noch: wir haben uns in Taiwan während des Studiums diese Geschichten und solche von Roald Dahl vorgelesen.
[5] Hier könnte eine Abschweifung stehen. Das Rätsel ist jedoch nicht sehr schwer.
[6] https://www.die-bibel.de/bibeln/online-bibeln/lesen/LU17/1SA.16/1.-Samuel-16 1.Sam 16,14-23
[7] https://de.wikipedia.org/wiki/Liturgische_Farben
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