Friday, February 2, 2024

FreitagsGedichte / #KurzLyrik 02.02.2024

 



機中錦字論長恨,
樓上花枝笑獨眠。
春思

皇甫冉

Meine endlose Trauer habe ich in diesen Rahmen gewebt,
Aber dieser Blütenzweig lächelt über meinem einsamen Schlaf.
Frühlingsgedanken
Huangfu Ran



Patina
    irgendWann
Bat
Aladins Lampe
Patina
AnSetzen
Zu
Dürfen
Das
Durfte
Sie
Aber nur
    Außerhalb
Des Märchens

Flucht
    werde ge-
Wahr
In
Die
Segel
Der
Flucht
Weht
Der Wind
    Nur
Ganz lau

Golden
Kurz nur wärt
Der goldene Schimmer
Über der nachMittagTäglichen Stadt
Dann leuchten Lichter auf
Im Schatten zuerst

JahrMarkt
    warum nur
Gehen
Alle
Rein
In
Die
Bude
Mit
Dem
SensenMann
Ich muß
    Auch
EinMal nachSchauen

MondLicht
    hast du
Je
Das
Licht
Des
Mondes
GeSchlürft
GeSchmeckt
GeSchluckt
Nein
Dann mußt
    Du
Schweigen

Loft
    du wohnst
Im
Loft
Und
Nichts
Kann
Dich
Stören
Die Schreie
    Bleiben
Weit unten

Schnee
    es ist
Dieser
Weiße
RadierGummi
Immer
Noch
Der
Die
Landschaft
AusRadiert
Und nicht
    Die
Datei löscht

WasserWeg
    HalliGalli
Kotze
Gully
RheinWein
Fließen
Fluß
Weg
WasserWeg
Weg
    Mehr
Mehr Meer

Exekution
    der auf-
Gesetzte
Schuss
Bei
Der
Exekution
Ging
Voll
Da___Neben
Erklärte mir
    Später
Der Engel

Einsamkeit
    da ist
Keine
Einsamkeit
Unter
Dem
SternenHimmel
Denn
Ihm
Und dir
    Bleiben
die Ewigkeit

Leiser
Draußen dämpft der Schnee die Laute
Drinnen aber tuckert weiter die Uhr
Man sagt
Die Zeit verrinne
aber das müßte leiser sein
Als meine Uhr
Leiser und Stiller –
Alte einGesessene SchuhGeschäfte
In Berlin –
Oder sagt man -: einGelaufene

FlugAsche
    so harm-
Los
Scheint
Dir
Das
Wort
FlugAsche
Aber
Du
Bist
Noch
Nicht
Vom
Haken
Denn
Ich sage
    Dir
Noch Auschwitz

SchneeBall
    wer hatte
Den
SchneeBall
GeWorfen
Der
Nun
In
Der
Sonne
Schmilzt
Und
Wie
Das ganze
    Gestern
WegTaut

Schwipp-Schwapp
Vor dem alten Brunnen
Wächst immer noch Gras
Weil vor Jahrhunderten
Wasser aus Eimern schwappte

Salz des Schmerzes
So viel geweint
So viel Salz der Tränen
Niemand aber hat je gewagt
Eine Saline zu bauen

So viel geweint
So viel Salz
So lange geirrt
In den Stollen des Schmerzes

So mancher Duft

So mancher Duft durchdringt den Garten,
Wenn wir die Liebste dort erwarten.
Hör ich die Nachtigallen schlagen,
Verbiet ich mir und dir all Klagen.

Da ruht der See im Mondenschein
Und Dunkelheit verbindet sich mit Schimmer.
So find't die eine Hand die andre immer
Und unsere Liebe bleibt auf ewig rein.



Huangfu Ran lebte ungefähr von 714 bis 767. Huangfu ist einer der wenigen Familiennamen im Chinesischen, die zwei Zeichen aufweisen; zum Ausgleich wird oft nur ein Zeichen als Vornamen benutzt. Er ist mit nur einem Gedicht in der Anthologie 300 Gedichte der Tang-Zeit (唐詩三百首) vertreten. Andererseits wurden etwa 220 seiner Gedichte in die Kompilation Sämtliche Gedichte der Tang-Dynastie (全唐詩) aufgenommen.


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