Saturday, February 3, 2024

LYRIK-Taschenkalender 2016 8. KW 03.02.2024

 


Michael Braun hat den LYRIK-Taschenkalender 2016 herausgegeben und zusammen mit Henning Ziebritzki alle am Taschenkalender beteiligten Autoren  mit je einem Gedicht vorgestellt und kommentiert. Die 17 Dichterinnen und Dichter stellten jeweils zwei Lieblingsgedichte mit Kommentar vor. Diesen Taschenkalender habe ich nun wieder herausgesucht, denn er hatte mich eingeladen zum Annotieren und Assoziieren, zum Erstellen von GegenEntwürfen. Vielleicht so auch ein wenig wie Daniel Spoerris: An Anecdoted Topography of Chance (1966 Something Else Press, New York / Cologne). Diese Annotationen stammen aus den Jahren 2022-2023.


8. KW
Albert Vigoleis Thelen: Franziskanerhütte (Herzogenhorn)


Ich mußte auch einmal eine Quelle muten, aber dann -: würde ich einen Brunnen graben?

Wollgras -: das schaue ich mir immer wieder auf der Heide oberhalb des Dorfes an.

Rune und Muten -: die dunkle Mystik des Buchstabens u.

Vier üs weist das Gedicht auf, neben in der Hütte in den letzten zwei Zeilen in Glühholz, für, Verglühen, künden. Leere und Fülle.

Ohne, ohne, Mohn, doch, wohnt, ohne, geborgen, morgen.
Wald, stammen, kann, Nacht.

Pilzling + Wichtel

Quellen
    ich bin
Zu
Mancher
Quelle
GeGangen
Und
Habe
Mich
GeLabt
Aber dann
    Was
Kommt danach?


8. KW
Kommentar:  Paul-Henri Campbell


„Delirierende Versprache“ -: schade, daß ich die in dem Gedicht nicht sehen kann, aber auch schade, daß ich von ihm kein anderes Gedicht kenne. In keiner Anthologie oder auch nicht „Akzente“ konnte ich etwas von ihm finden?

Ich hatte vorweg vorher noch nie etwas über Albert Vigoleis Thelen gehört. Aber es gibt einen Buch im Waxmann Verlag [1] über ihn. Im Vorwort heißt es: „Am 28. September 2003 jährte sich der Geburtstag des Schriftstellers Albert Vigoleis Thelen (1903–1989) zum 100. Mal. Aus diesem Anlass veranstalteten das Institut für Niederländische Philologie und das Zentrum für Niederlande-Studien der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster am 21./22. November 2003 ein Kolloquium und eine begleitende Ausstellung unter dem Titel „Albert Vigoleis Thelen – Mittler zwischen Sprachen und Kulturen“. Vielleicht sollte ich 2028 zum 125. Geburtstag etwas aufmerksamer sein.

Nachtrag: vielleicht ist das Geborgensein in der Hütte auch ein Aspekt für das WinzHaus [3].


Links und Anmerkungen:

[1] Heinz Eickmans, Lut Missinne (Hrsg.): Albert Vigoleis Thelen: Mittler zwischen Sprachen und Kulturen. Waxmann [2] Münster, New York, München, Berlin 2005. ISBN: 978-3-8309-1492-1.
[2] Die Inhaber des Verlages kenne ich seit der Studienzeit in Taiwan.
[3] Einleitung und Hinweise auf das Projekt finden sich hier: https://rheumatologe.blogspot.com/2024/01/das-winzhaus-einleitung.html  


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