Friday, February 9, 2024

FreitagsGedichte / #KurzLyrik 09.02.2024

 



松下問童子,言師采藥去。
只在此山中,雲深不知處。
尋隱者不遇

賈島

Unter Kiefern befragte ich einen Schüler nach ihm,
Aber der Meister war fort, um Kräuter zu sammeln.
Wo auf dem Berg, das wußte er nicht,
Denn bei all den Wolken konnte er es nicht erkennen.
Auf der Suche nach einem Einsiedler, ohne ihn anzutreffen
Jia Dao


Warten
    wie schön
Ist
Es
Doch
In allen
    WarteZeiten
Zu leben

Traktorist
    als der
Traktorist
Eine
Pause
Machte
Psch...scht
Da
Fand
Er
BlauBeeren
Und
Was
Sonst
Noch
Im Schatten
    Des
Waldes lag

Üppig
    nur die
Kälte
War
Üppig
Denn
Der
Wenige
Schnee
Sah
VerNarbt
AusGetreten
VerSengt
Aus
Und später
    Noch
Der Nebel

Ohne und mit
Es stehen die Tannen im Wald.
Nie hatten sie einen Führer,
Sie laufen nicht weg, stehen nur da.
Die Sonne brennt herab auf sie,
Der Schnee legt an ein weißes Kleid.

Dann zuckten Blitze und ein Feuer –  
In den Lücken wuchsen wieder Tannen,
Dann kam der Mensch getarnt heran,
Er kam in Massen, siegte, starb.

Und mit ihm starben viele Tannen,
Doch aus der Wüste wurde wieder Wald.
Sie standen weiter ohne Führer da.
Und zahlreich wurden auch die Menschen,
Sie aber wählten einen Führer – erneut.

In den Wald
Entlang am Bach, der rollt und rauscht  
Weiter auf matschigem Weg
Östlich stehen die Fichten zum Appell
Und tiefer im Wald
Wo leise der Tag abGedunkelt ist
Da Lege dein Tuch
Auf den braunen NadelTeppich
Rasten, ruhe und rätsele
Über die Stille der Natur  
Baue kein Haus, kein Zelt auf
Später nimm das Tuch
Schüttele es aus
Wandere weiter
Durch Wald und Wiese
Am Wasser vorbei

Sacht weht
Sacht weht der Abendwind im Garten
Nicht um zu stören
Oder zu betören
Will nur mit uns ein wenig warten

Wenn selig wir zusammen lachen
Wird er doch ruhig weiter wachen
Wenn schließlich Kopf an Kopf wir legen
Gibt er uns weise seinen Segen

Trümmer
    der tag
Liegt
In
Trümmern
Und
Der
Wind
Streift
Durch
Das
Gras
Eine Narbe
    Neben
Der anderen

Sucht
    es ist
Wie
Eine
Sucht
Die
Ewigkeit
Zu
ZerTeilen
In
Immer
Kleinere
AbSchn-it-t-e
Doch ewig
    Bleibt
Sie ewig

Gedanken
    denn auch
Die
Faulenden
Gedanken
Müssen einst
    Zu
Staub zerFallen  

Zug
    wenn früher
Der Zug
EinFuhr
Und
Es
Nach Kohle
Roch
Und
Rauch
Und die
    Räder
Kreischten

Zeitungen
    ich komme
Gut
Aus
Ohne
Zeitungen
Ohne
Nachrichten
Das
Leben
Ist
Zu kostbar
    Für
So etwas

Museum
    ganze Nächte
Und
Die
CoronaZeit
Konnten
Sich
Die
Bilder
Und
Skulpturen  
Vom anGeschaut
    Werden
Wieder erholen   

EntenHausen
    es ist
Schon
Gut
Es
Ist
Bekannt
In
EntenHausen
Gibt es
    Keinen
EntenBraten

Wink
    auch wenn
Die Bäume
Dir
ZuWinken
Hier
Mein
Wink
Geh nicht
    HinAus
In den Sturm

Freunde
    ich hatte
Einen
Freund
Doch
Der
Ist
Tot
Nun
Habe
Ich
Keinen
Mehr
Doch auch
    Der
Ist tot

Allein
    geh nicht
Mit
Der
Angst
HinAus
Allein
Zu
Gehen
Und nimmt
    Schon

meine Hand



Jia Dao (賈島) lebte von 779–843. Er war eine Zeit lang buddhistischer Mönch und schrieb später Gedichte, nachdem er höhere Prüfungen nicht bestanden hatte. Er ist mit nur einem Gedicht in der Anthologie 300 Gedichte der Tang-Zeit (唐詩三百首) vertreten; vielleicht auch, weil z.B. Su Shih (蘇軾) seine Gedichte als oberflächlich kritisierte. Andererseits wurden etwa 400 seiner Gedichte in die Kompilation Sämtliche Gedichte der Tang-Dynastie (全唐詩) aufgenommen.

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