"Wie gesund ist
vegetarisch?" fragte sich die Zeitschrift Laura und holte sich dafür eine
Expertin. Dann bekommen wir kurz etwas über die Vorteile vegetarischer
Lebensweise zu hören und dann aber etwa im fünffachen Umfang, was alles zu
Beachten sei und welche Gefahren da lauern.
Ich lasse einmal eine
Betrachtung zu Milch und Honig weg, die nach dem Text der Grund wären, weshalb
vegane Kost sich nur für Erwachsene mit ausreichendem Ernähungswissen eigne. Vielleicht
sollte man einmal betrachten, wie viel ausreichendes Ernährungswissen der
durchschnittliche Gichtpatient, der durchschnittliche Bluthochdruckpatient, der
durchschnittliche Diabetiker hat, bevor man das Argument immer wieder den
Veganern zumutet.
"Wer Fisch und Fleisch
von seinem Speiseplan streicht, verliert die zwei wichtigsten
Eisen-Lieferanten." Aua! Könnte man von einer Ernährungsexpertin nicht
verlangen, dass sie das Standardwerk von Claus Leitzmann und Markus Keller zu
diesem Thema (Vegetarische Ernährung) kennt? Die kommen nämlich zu dem Schluss,
dass in westlichen Industrieländern die Eisenmangelanämie bei Vegetariern nicht
häufiger zu finden ist als bei Nichtvegetariern.
Und beim Eiweiß findet
sich der Kombinationsmythos, dass man Getreide mit Mais und Bohnen kombinieren
müsse, damit es mit dem Eiweiß klappt. Nicht nur, dass hier ein Fehler mit dem
Mais unterlaufen ist, es hat sich herausgestellt, dass die Annahme von Frances
Moore Lappé (1971 Diet for a Small Planet), man müsse Eiweißträger kombinieren,
völlig überflüssig ist. Sie selbst hat sich in späteren Publikationen gegen den
entstandenen Mythos gestellt.
Es gibt sicherlich
kritische Nährstoffe, aber für die bestehen alternative Möglichkeiten im
Vergleich zum Verzehr von Tierprodukten. Nur weniger Vegetarier sind zu den
Puddingvegetariern zu zählen. Diejenigen, die dauerhaft bei einer der
vegetarischen Ernährungsformen bleiben, informieren sich viel ausgiebiger und
gezielter zu Ernährung, Nährstoffen und Inhaltsstoffen als es der
Durchschnittsbürger tut.
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