In einer Bistumszeitung
lag eine Werbung zu Lebenselixier Gold, über die ich mich doch geärgert habe.
Es werden Aussagen zur Verbesserung der Gesundheit gemacht, die einfach nicht
haltbar sind.
Es fängt schon mit einem
wissenschaftlichen Leiter an, dessen Doktorgrad nicht näher spezifiziert ist
(vielleicht ist er Jurist?) und der sich, wenn er es denn ist, ein Billigstethoskop
um den Hals gehängt hat. Das macht mich übrigens immer skeptisch, wenn ein
überflüssiges Stethoskop wie in einer amerikanischen Fernsehsendung auftaucht.
Hier oder bei Heilpraktikern, die Werbung zum Beispiel für Schlangengift bei
Arthrose machen (wofür braucht er es?). Oder wozu braucht der wissenschaftliche
Leiter ein Stethoskop?
Schauen wir uns die
"Forschungsergebnisse" an. Man schreibt: "Klinische
Untersuchungen garantieren über drei Monate die einzigartige Formel, den 100%
natürlichen Ursprung und die perfekte Bioverfügbarkeit." Die
"einzigartige Formel" wird doch nicht durch eine Untersuchung an
Patienten garantiert. Das gilt genauso für einen "100% natürlichen
Ursprung"! Das heißt erst einmal, hier ist keine wissenschaftliche Studie
auch nicht im Ansatz erkennbar. Das ist reine Werbelyrik!
"Schluss mit
Gelenkschmerzen!" Ich sehe unter "Vorher" ein bearbeitetes
Röntgenbild eines Kniegelenkes mit Fabella ohne wesentliche Arthrosezeichen, in
das etwas rot eingefärbt wurde. Ich sehe unter "Nachher" das gleiche
bearbeitete Röntgenbild eines Kniegelenkes mit Fabella ohne wesentliche
Arthrosezeichen, in dem die rote Einfärbung fehlt.
Die weiteren "sechs
medizinischen Fakten" sind genauso hanebüchen.
Bei der
"6-Monatskur" wird mir versprochen "Ich spare spare 76 €!".
Nein, ich spare sogar die gesamten 174 €, denn ich werde dieses Produkt weder
kaufen noch anderen empfehlen, aber ich werde dieses Angebot zum Anlass nehmen,
Uli Kelber, den parlamentarischen Staatssekretär im Bundesministerium der
Justiz und für Verbraucherschutz, sowie die Wettbewerbsstelle darauf
hinzuweisen. Vielleicht tut sich ja doch einmal was von offizieller Seite.
Jedes verkaufte Medikament hilf immer (dem Verkäufer)
ReplyDeleteSie haben mir bestätigt was ich schon vermutet habe.
ReplyDeletees ist leider so
, das wenn Gesundheitliche Beschwerden vorhanden sind, nach jedem Stohhalm gegriffen wird.
Hier ist noch eine Zuschrift, die mich per Email erreicht hat:
ReplyDeleteSehr geehrter Herr Dr.Kirsch,
Ich habe Ihre Ausführende Beschreibung zu dem Thema Lebenselixier gelesen,und bin froh,das sich mal jemand traut,die Wahrheit zu schreiben.
Ich selbst finde es unverantwortlich,das man versucht den Kranken das Geld aus der Tasche zu ziehen,mit falschen Versprechen und nutzlosen Präparaten.
Bei vielen Krankheiten hilft die Natur gewiss,aber es gibt genau so viel Krankheiten,wo auch der Arzt nicht mehr helfen kann.
Ich möchte mich bei Ihnen für Ihren Beitrag herzlich bedanken und verbleibe mit freundlichem Gruß
(Absender bekannt)
Herzlichen Dank!
Und wenn man versucht, den "Wissenschaftlichen Leiter" zu identifizieren,dann kommt man zu keinem befriedigenden Ergebnis.
ReplyDeleteGenau! So ist es mir auch ergangen. Ich habe diesen wissenschaftlichen Leiter ebenso vergeblich gesucht. Wissenschaftliche Leiter sollten eine gewisse Reputation haben und die sieht man in anderen Studien, an denen der Leiter zuvor beteiligt war. Oder an wissenschaftlichen Diskussionen, an denen er sich beteiligt hätte.
Deletebin ich froh das ich die Kommentare gelesen habe ,wollte meinen Eltern etwas gutes tun nun las ich die Finger davon denn man muss ja den anderen kein Geld in den Rachen schieben
ReplyDeleteDanke kann man da nur sagen
Sehr geehrter Herr Dr. Kirsch, auch wir wären beinahe darauf hereingefallen, obwohl wir Akademiker ( ich Pathologentochter) sind. Ich schäme mich fast, dass ich diese Ihre Gedanken nicht selber hatte. Aber "lifelong learning" ist doch akzeptiert?
ReplyDeleteAnsonsten sind wir sehr kritisch, und ich denke nicht, dass mein Mann in einem einigermaßen stabilen Gesundheitszustand wäre, wenn wir den Ärzten freie Handlungsmöglichkeiten gelassen hätten ( Prostata-OP, er bekam statt dessen Bestrahlungen, kürzlich Bronchoskopie - er bekam statt dessen stationär Inhalation u.a. physikalische Therapien, OP einer Carotis-Stenose, wobei der wirkliche Experte , Universitätsprofessor sagte, wenn er sein Vater wäre, würde er nicht operieren.
Herzlichen Dank auch für die weitere Ermutigung zum Hinterfragen und beste Wünsche für Sie selbst.
Klaus und Monika
Danke für ihren Beitrag, hätte mich auch fast hinreißen lassen. Ja wer Schmerzen hat greift nach jedem Strohhalm. Heinz Estl
ReplyDeleteDanke fürs Augen öffnen.Wäre fast auf diese Werbetricks hereingefallen. Das dreiste ist ja diese Geld zurück Garantie.
ReplyDeleteOk da gebe ich schon Recht. Man muss heute viel aufpassen dass man nicht von Scharlatanen übers Ohr gehauen wird. Aber man sollte doch nicht ganz übersehen dass die Inhaltsstoffe es ganz schön in sich haben. Die Aroniabeere hat den zweithöchsten Vitamin C-Gehalt, nach der Cuma-Cuma Beere, der Welt und Vitamin C ist ein Krankheitskiller. Die anderen Inhaltsstoffe sind auch nicht zu verachten und wenn das Gold monoanatomisch hergestellt ist, dann wirkt es genauso gut. Das werde ich noch erfragen beim Hersteller. Gold und Silber stehen in der Metalllisten Pyramide an alleroberster Stelle und werden im Körper als Spurenelemente genauso wichtig benötigt wie Eisen, Kupfer, Zink, Mangan etc. Aber wie gesagt das muss jeder selber entscheiden und am besten sich vorher darüber gut informieren. Natürlich ist der Preis für so eine Flasche ziemlich heftig. Also ich würde hier nicht von dreist oder schlimmer noch sprechen, aber mit dem nicht näher angegebenen Doktortitel muss man halt auch vorsichtig sein.
ReplyDeleteHerzlichen Dank für die Mühe bei Ihrer Zuschrift.
DeleteOb die eine oder andere Beere etwas mehr an Vitamin C enthält ist unerheblich. Vitamin C ist keinesfalls ein Krankheitskiller. Linus Pauling hatte eine solche Hypothese aufgestellt, aber die ist bereits widerlegt. Ausreichend Vitamin C ist notwendig für die Krankheitsabwehr, aber es hilft nur nicht mehr, wenn man darüber hinaus die Zufuhrt erhöht.
Sie meinen sicherlich monoatomisches Gold. Die Frage ist, ob es das überhaupt gibt, jedenfalls außerhalb des Gaszustandes. Die Physik spricht dagegen. Es handelt sich um ein esoterisches Konzept. In höherer Dosierung wirken Gold und Silber toxisch: z.B. Argyrose oder Chrysiasis. Das gab es früher mehr bei den Rollkuren (Silbernitrat gegen Magenbeschwerden) und bei Goldspritzen in der Rheumatologie (z.B. Aurothiomalat). Ein alimentärer Gold- oder Silbermangel ist nicht bekannt.
Der Körper versucht sich vor Eisenüberlastung zu schützen. Genügend Eisen, keine Frage, ist notwendig, zu viel schadet allerdings.
Sehr geehrter Herr Dr. Kirsch,
ReplyDeletezuerst einmal vielen lieben Dank für Ihren ausführlichen Bericht.
So etwas sollte man aber nicht nur im Internet veröffentlichen, sondern auch anderswo, z.B. in gedruckten Zeitungen/Zeitschriften etc...
Die Industrie zielt nämlich auch darauf ab, dass viele Menschen (gerade die Älteren) kein Internet haben und solche Erfahrungsberichte daher garnicht finden können.
Und viele Menschen dieser Zielgruppe sind gutgläubig und fallen auf die Werbeversprechungen herein... leider!
Solchen Leuten sollte man das Handwerk verbieten.!!
ReplyDeleteSchlimm wer darauf hereinfällt,auch noch Werbung in einer Katholischen Zeitung
machen!!!!!! Ich als Christ kann es nicht verstehen!??!
Sehr geehrter Dr. med. Lothar M. Kirsch,
ReplyDeleteich wollte es auch bestellen und wäre fast auf diese Werbetricks hereingefallen. Aber seit ich in einer Sache reingefallen bin, suche ich erst im Internet immer die Meinungen anderen Menschen. Danke!!!
ich danke euch allen
ReplyDeleteauch ich wollte meiner mutter (über 70) etwas gutes tun.
danke dafür das ich nicht auf diesen unmenschen hereingefallen bin.
Den 5 - faltigen Werbeprospekt findet man an diesem Wochenende auch in der evangelischen UK - ich werde auch 174€ sparen - ich werde nicht zur Gold Vermehrung von Sanatore Beiträgen.
ReplyDeleteWie soll das mit der Geld - zurück - Garantie und den 30 Tagen Test funktionieren ? Entweder man testet mit dem Produkt und verbraucht davon oder man testet nicht und schickt die nicht geöffnete Ware zurück. Das geht also nur bei Bestellung von mehr als einer Flasche: die angebrochene muss man immer bezahlen?!?!?
ReplyDeleteIch bin kein Jurist, aber soweit ich es verstehe, muss man die angebrochene Flasche mit zurücksenden und sollte den vollen Betrag erstattet bekommen. Vielleicht hat das einer der Leser ausprobiert und kann es mitteilen.
DeleteDas flüssige Gold in dem Medikament ist halt sehr teuer. Ich werde raussieben und verkaufen, da mache ich bestimmt noch Gewinn!
ReplyDeleteDr. Westphal und seine Auronia-Komplizen haben wieder zugeschlagen: In der neuesten Hörzu liegt der 8-seitige Prospekt wieder bei. Sie wollen ja auch nur unser Bestes: unser Geld.
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danke für die offenheit ,mein normaler menschlicher verstand sagt mir schon das es so ein elixier nicht geben kann das soviel beeinflussen kann und dann mit sofortwirkung ,lachhaft,
ReplyDeleteDieses "Lebenselixier" wird offensichtlich von mehreren Firmen vertrieben. Ich habe im Internet die holländische Firma Sanatore und die deutsche Firma BestRelax gefunden.
ReplyDeleteIn der Wochenzeitung DIE ZEIT gibt es im Wirtschaftsteil eine Rubrik "Quengelzone - wöchentliche Einkaufshilfe", in der derartige Produkte und deren Vertriebsfirmen ins Visier genommen werden. In einer der letzten Augaben der ZEIT, ich glaube Nr. 10/18, war der Journalist Marcus Rohwetter auf die Suche nach dem "Wissenschaftlichen Leiter Dr. Lutz Westphal" gegangen. Er hatte ihn gefunden. In der Fotodatenbank Shutterstock, bei der man Fotos für Prospekte u.ä. kaufen kann. Dort ist sein Bild als "mitfühlender älterer Arzt" erhältlich. Den gleichen Herrn soll man dort aber auch als Geschäftsmann, Architekten, Schiffsingenieur oder Arbeiter auf einer Ölplattform finden.
Das zeigt die Seriosität der Vertreiber des "Lebenselixiers".
Herzlichen Dank für diesen Hinweis!
DeleteIch hatte damals auch schon unter Shutterstock gesucht, aber das Bild nicht gefunden.
Danke für den Hinweis,wollte meiner Mutter ein Geschenk für ihre Gesundheit machen, nun laß ich das.
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