Friday, May 31, 2024

FreitagsGedichte / #KurzLyrik 31.05.2024

 



露重飛難進,
風多響易沉。
無人信高潔,
誰為表予心。
在獄詠蟬并序

駱賓王

Durch den dichten Nebel können die Zikaden nicht herfliegen,
Der starke Wind dämpft ihren Gesang.
Kein Mensch glaubt mehr an meine Rechtschaffenheit;
Wer wird mir helfen, meine Unschuld zu beweisen?
Das Lied der Zikaden im Gefängnis
Luo Binwang


Geschichte
    laßt uns
AufHören
Die
DoppelSeiten
Der
Geschichte
Die
Uns
Nicht
Gefallen
Mit Blut
    Zusammen=
Zu=kleben

BettLaken
    die feuchten
BettLaken
Hatte
Ich
Gelüftet
Wie
Auch
Das
Zimmer
Aber
Du bist
    Immer
Noch bei mir

Hemd
    da hatte
Er
Im
WahlkampfBüro
Sein
Hemd
AusGezogen
Mit
Nacktem
OberKörper
Stand
Der Kandidat da
    Kein Putin
Gott sei Dank

Gregor Samsa
    nachDem
Gregor Samsa
In
Ein
Insekt
VerWandelt
Worden war
Wandelte
Er
Sich
Noch
EinMal
Und
Zwar
In
Eine
Amöbe
Und endlich
    Ist er
UnSterblich

Schnee
    das reine
Weiß
Des
Schnees
Isoliert
Vor
Kälte
SoBald
Der
Schatten
Fällt
ÜberFällt
Uns
Die
Kälte
Und beide
    ErGreifen
Uns / Wir uns

Nebra
    die Scheibe
Von
Nebra
Hinter
Einer
Scheibe
Aus
Glas
Hinter
GlasScheiben
Hinter
Gardinen
Stehen
Wir
Und
Warten darauf
    Lebendiges
Zu sehen

Taube
    die Taube
VerIrrte
Sich
In
Den
Korridor
Currere
  Currere
    Gurren
      Gurren
Sie hatte
    Sich
VerIrrt

SackGasse
    nur Sack-
Gassen
Im
Labyrinth
Und
Du
Gehst
In
Alle
HinEin
Und
Wieder
HerAus
Im Labyrinth  
    Deines
Lebens

RückWärts
    rückWärts
Gehen
Wir
In
Das
Dunkel
Der
Nacht
Bitten
Leise
Um
Licht
Und
Sehen den
    KerzenDocht
VerGlimmen

Dämmerung
    das Flattern
Der
FlederMäuse
VerLöscht
Die
Letzten
Worte
Der
Dämmerung
Dunkelheit
Und Stille
    Unter
Dem SternenZelt

Grille
    ich lauschte
Auf
Das
Schweigen
Der
Grille
Denn
Sie hörte dem
    Psalmodierenden
Regen zu

SeptemberRegen
    da war
Nichts
Besonderes
An diesem
SeptemberRegen
Außer
Vielleicht
Daß
Die
    GrabBegrenzungen wieder
Sauber waren

Lyrik
    die Vögel
Wollen
Mir
In
Die
Lyrik
Zwitschern
Aber
Ich
Lausche
Nur
Auf
Die
Wörter
Des
Fließenden
Wassers
Allenfalls
Noch
Höre ich
    Den
Fischen zu

Charon
    es gibt
Weder
Konnossemente
Noch
PassagierListen
In
Charons
FährBetrieb
Als
Hätte er nicht
    Zeit
Genug dafür

Vakuum
    in dieses
Vakuum
Müssen
Alle
Erst
EinMal
AusAtmen
Bevor sie
    Wieder
EinAtmen können

Angebunden
Die Pferde waren anGebunden
Aber sie liefen fort im Sturm
Die Boote waren anGebunden
Aber der Sturm löste ihre Taue
Wir waren kurz anGebunden
BeNachrichtigt worden
Aber als man uns anBinden wollte
Ließen auch wir uns
Vom Sturm der EntRüstung mitReißen

SommerTag
    da war
Dieser
SommerTag
Am
WannSee
Mit
Goldenen
Punkten
Auf
Dem
Grünen
Wasser
Den
Weiden
Und
Der
Faulen
Haut
Auf der
    Ich
Liegen durfte

Don
    sein Name
War
Don
Sein
Blut
War
Rot
Es
Floss
Zu
Boden
Ganz
Still
Aber
Da
War
Auch
Der Don
    Still
Der stille Don

Hölle der Dichter
    in der
Hölle
Der
Dichter
Kratzen
Sie
Jedes
Eigene
Wort
Vom
Papier
Oder
Radieren
Mit
Den
Radierern
Von
BleiStiften
Alles
Aus
Was sie
    Je
Geschrieben haben

Regen und Wind
    schräg fällt
Der
Regen
Im
Wind
Auf
Das
StallDach
In
Einem
Busch
Hat der
    Wind
Einen Hickser



Luo Binwang (駱賓王) lebte von 619 bis ca. 684. Nur dieses Gedicht erscheint in der Anthologie 300 Gedichte der Tang-Dynastie (唐詩三百首). Wahrscheinlich geht es auf das Exil in Xinjiang bzw. eine ungerechtfertigte Inhaftierung zurück. Drei Rollen seiner Gedichte sind in der Sammlung Komplette Gedichte der Tang-Dynastie (全唐詩) aus dem Jahr 1705 erhalten geblieben; es sind dies die Rollen Nr. 77-79 https://zh.wikisource.org/wiki/%E5%85%A8%E5%94%90%E8%A9%A9/%E5%8D%B7077.

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