Monday, May 13, 2024

Altargesteck für den 11./12.05.2024 Exaudi

 


Der heutige Sonntag heißt Exaudi und hat nichts mit einer Automarke zu tun, obwohl … Exaudi ist der 6. Sonntag nach Ostern; exaudi kommt von: „Exaudi, Domine, vocem meam“ [„Herr, höre meine Stimme, wenn ich rufe“ (Ps 27,7)] [1]. Es gibt auch einen Bezug zur Automarke, denn August Horch konnte seinen Namen nicht verwenden, da er eine neue Firma gründete und da nahm er audi – höre bzw. horch!

Vor dem Gottesdienst - horch!
Die Chorprobe mit den beiden Chören


In der Lesung aus dem Alten Testament prophezeit Jeremia: „Siehe, es kommt die Zeit, spricht der Herr, da will ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund schließen, ...“ [2] Zu dieser Zeit steht Jerusalem vor dem Fall und der babylonischen Gefangenschaft, aber der Prophet spricht bereits von einer Zukunft danach.

Der Wochenspruch lautet: „Christus spricht: Wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen.“ [3] Jesus verabschiedet sich bereits nach seinem Einzug in Jerusalem von seinen Jüngern, aber er macht dies mit der Zusage auf ein Wiedersehen. Und er tut dies noch einmal vor seiner Gefangennahme: „Auch ihr habt nun Traurigkeit; aber ich will euch wiedersehen, und euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen.“ [4]. In Vers 7 wird der Heilige Geist auch Tröster [5] genannt: „Aber ich sage euch die Wahrheit: Es ist gut für euch, dass ich weggehe. Denn wenn ich nicht weggehe, kommt der Tröster nicht zu euch. Wenn ich aber gehe, werde ich ihn zu euch senden.“ Eine Vorausschau (foreshadowing) auf das Pfingstfest. Der Abschied erfolgte an dem Tag, den wir mit Christi Himmelfahrt feiern, und der im Lukasevangelium beschrieben wird – nachdem er die Jünger gesegnet hatte, fuhr Jesus auf in den Himmel [6]. Segnen ist im Alltagsleben wahrscheinlich nicht mehr so geläufig, aber man könnte Kindern vor dem zu Bett gehen für die Nacht segnen und ein Kreuz auf die Stirn mit dem Daumen zeichnen.

Ein Kreuz auf die Stirn gemalt bekamen auch die KonfirmandInnen bei der Einsegnung von Pfarrer und Pfarrerin. Auch wenn ich als Presbyter schon manche Konfirmation mitgefeiert habe, so ist es jedes Mal etwas Besonderes. Das Besondere für mich war, daß ich Grußwort des Presbyteriums an die Konfirmierten gesprochen hatte. Bis zur Erstellung des Textes gab es Fährnisse, Drang- und Mühsal, aber das ist mehr als eine Abschweifung, das ist eine eigene Geschichte, die ich auch irgendwann erzählen möchte.


Die Altargestecke waren bunt, aber auch schon ein memento mori, denn mit dem leichten Welken gemahnten sie an die Vergänglichkeit des Lebens. Das wäre aber zur Konfirmation der jungen Menschen nicht nötig gewesen. In der Versöhnungskirche war das Parament weiß – korrekt! Und in der Christuskirche war das Parament rot – auch korrekt! Wenn man es um 90° dreht, so bekommt man ein Bild, daß an die Pegelanzeigen von Lautstärken erinnert. Die Musik war hörenswert von Orgel über Klavier bis zu dem Chorgesang von über 40 SängerInnen [7].
   



Inspiriert vom täglichen Blumenstrauß
auf einem Fahrrad von Ai Weiwei (艾未未).

Links und Anmerkungen:
[1] https://www.kirchenjahr-evangelisch.de/article.php#1318
[2] https://www.bibleserver.com/LUT/Jeremia31 Jer 31,31–34, insbesondere Vers 31
[3] Joh 12,32
[4] https://www.bibleserver.com/LUT/Johannes16 Joh 16,5–15
[5] Oder auch Helfer. Bei Helfer muss ich allerdings immer an das Helferlein von Daniel Düsentrieb denke und deshalb ist Heiliger Geist doch die beste aller Bezeichnungen.
[6] https://www.bibleserver.com/LUT/Lukas24 Luk 24,50.51
[7] Gospelchor „VoiceTABS“ und Jugendchor „Singaholics, Heiko Reich (Klavier) und Mechthild Brand (Orgel und Leitung)

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