Gestern (30.08.2019) war es so weit: die Retrospektive
von Gemälden von Heiner Schlesing wurde im PAN Kunstforum in Emmerich eröffnet.
Der Vorsitzende der Stiftung PAN kunstforum niederrhein e.V. Reimund Sluyterman
eröffnete die Ausstellung. PAN-Kuratorin Christiane van Haaren gab eine
Einführung zum Werk und Leben von Heiner Schlesing. Die erste Ausstellung fand
1926 statt, aber ich greife vor.
Meine eigene Begeisterung entstammt der Tatsache, dass
ich Schüler von Heiner Schlesing gewesen bin. Vielleicht geht meine eigene
umfangreiche Reisetätigkeit auf die Vita meines Lehrers zurück.
Heiner Schlesing wurde 1901 geboren und starb 1992. Anfang
der 20iger Jahre studiert er Kunstgeschichte und Archäologie bei Prof. Heinrich
Wölfflin in München. 1924/1925 bereiste er Italien, 1925-1927 den Vorderen
Orient, 1928-1933 begleitete er u.a. den Völkerkundler Frobenius in die Südsee,
bleib drei Jahre dort und später noch ein Jahr in New York. 1936-1939 folgte
eine Expedition durch Zentralafrika. Zwischen 1956-1972 war er als
Kunsterzieher in Köln am Johann-Gottfried-Herder-Gymnasium in Köln-Buchheim und
am Rhein-Gymnasium in Köln-Mülheim tätig. An weiteren Orten der Inspiration
sind Sizilien, Griechenland, Bagdad, Beirut, Indien mit Neu Delhi, Kaschmir,
Benares, Singapur, Java, Sydney, Bora Bora, Tahiti, USA noch zu nennen.
PAN-Kuratorin Christiane van Haaren und Dieter Roos vor
fünf Jahren, anlässlich der Ausstellung einiger Bilder Heiner Schlesings im
Reeser Koenraad-Bosman-Museum die Idee zu einer großen Retrospektive. Über
diese Ausstellung hatte ich damals bereits berichtet. Inge Schlesing, die Witwe
von Heiner Schlesing, machte dies nun möglich, indem sie das Magazin mit dem Großteil
der etwa 600 Bilder (ein Großteil des Oeuvres ist im Zweiten Weltkrieg
verbrannt) zur Verfügung stellte.
Die Ausstellung ist einerseits chronologisch,
andererseits thematisch aufgebaut worden. Christiane van Haaren erläuterte dies
in ihrem Vortrag. Skizzen und kleinere Zeichnungen gingen den Werken voraus.
Die Kunst Heiner Schlesings entwickelte sich vom Gegenständlichen zum
Abstrakten.
Ein eigener Bereich ist die Christologie. Nach Christiane
van Haaren ist das Bild „Jesus auf dem See Genezareth“ das Highlight. Mein
eigenes Highlight ist dabei die Madonna mit dem Eichhörnchen, da das Bild Anlass
für eine Aufgabe im Kunstunterricht war; andererseits könnte man das genauso
von dem Bild „Jesus auf dem See Genezareth“ sagen. Das Bild, an dem Heiner Schlesing
mir geholfen hat, zeige ich unten. Die weiße Mondsichel schließt die heilige Familie
zusammen. In der christlichen Ikonographie ist das Eichhörnchen Symbol des
Bösen in der christlichen Ikonographie und kann als Bedrohung des Universums interpretiert
werden; hierzu findet sich dann auch ein passendes Bild, nämlich Atomtod. Vielleicht kennen Sie das geflügelte Wort: Der Teufel ist ein Eichhörnchen.
Sehr gefreut hatten mich die Gespräche mit der PAN-Kuratorin
Christiane van Haaren und dem PAN-Vorsitzendenden Reimund Sluyterman sowie der
Familie Roos. Ganz besonders freute ich mich über das Gespräch mit Frau Inge
Schlesing, die ich anlässlich der Ausstellung im Koenraad-Bosman-Museum in Rees
kennengelernt hatte.
Eines der Bilder aus der Südsee
Die "Negermadonna" - ja so heißt das Bild - damals gab es auch den Sarottimoor.
Die Madonna mit dem Eichhörnchen
Ruderer mit Familie - dazu sind etliche Skizzen zu sehen - das Bild ist auch eines meiner Highlights
Hier ist eine der Skizzen ...
Mehr aber zeige ich nicht - die restliche ca. 197 Bilder müssen Sie sich selbst in Emmerich ansehen.
Versäumen Sie es nicht im Anschluss an den Museumsbesuch auch den Rhein zu besuchen - es ist nicht weit.
Meine eigene Darstellung von Jesus - immerhin von Heibner Schlesing verbessert.
Die Ausstellung „Heiner Schlesing – eine Retrospektive“
wird noch bis zum 22.12.2019 im PAN Kunstforum in Emmerich zu sehen sein. Ich
hoffe, dass ich Sie zu einem Besuch animieren konnte.
Links:
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