Sunday, January 7, 2024

Altargesteck am 06.01.2024 Epiphanias

 



Am 6. Januar feiern wir Epiphanias (Erscheinungstag) oder Dreikönigstag, lassen uns vielleicht von der FDP und ihrem Dreikönigstreffen langweilen. Da Fest geht auf die Magier zurück, die aus dem Morgenland einem Stern folgten [1], um den neugeborenen König anzubeten, und um ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe [2] zu schenken.

Gold symbolisiert die Herrlichkeit. Weihrauch wird in der katholischen Kirche heute noch verwendet. Aber was ist mit der Myrrhe? Ist sie nicht nur eine andere Sorte von Weihrauch? Nicht unbedingt, denn sie wurde zum Einbalsamieren und als Duftstoff für Salböle verwendet. So ähnlich wie bei der Salbung in Bethanien [3].

Kinder aus dem Dorf hatten sich als Sternträger, Weise aus dem Morgenland (traditionell: Caspar, Melchior und Balthasar) kostümiert und sagten ihr Anliegen in verteilten Rollen auf. Die drei Buchstaben C-M-B für „Christus mansionem benedicat“ [Christus, segne dieses Haus] mit der Jahreszahl steht nur bei denen der letzten Jahre. In diesem Jahr wird gesammelt für die Aktion: Gemeinsam für unsere Erde – in Amazonien und weltweit [4], dabei stehen die Bewahrung der Schöpfung und der respektvolle Umgang mit Mensch und Natur im Mittelpunkt.

Der Predigttext steht im Matthäusevangelium [5] und beschreibt die Geschichte der Magier, wie sie angereist kommen, sich bei Herodes vorstellen, dann in Bethlehem das Kind finden, es anbeten und beschenken. Der Vers 12 verweist aber schon auf ein weiteres Geschehen: „Und da ihnen im Traum befohlen wurde, nicht wieder zu Herodes zurückzukehren, zogen sie auf einem andern Weg wieder in ihr Land.“ Denn in den kurz darauf stehenden Versen wird über den Kindermord des Herodes [6] berichtet: „Als Herodes nun sah, dass er von den Weisen betrogen war, wurde er sehr zornig und schickte aus und ließ alle Knaben in Bethlehem töten und in der ganzen Gegend, die zweijährig und darunter waren, nach der Zeit, die er von den Weisen genau erkundet hatte.“

Es waren insgesamt schlechte Zeiten für Kinder vor 2000 Jahren. Mit Kinderschutz und Kinderrechten fühlen wir uns heute deutlich besser. Ist das wirklich so? Kinder strben in Kriegen, wie gerade in der Ukraine und im Nahen Osten. Als schwächste Glieder der Gesellschaft hungern Kinder werden mißbraucht oder mißhandelt. Wer weiß denn, wie viele Kinder in unserem reichen Land obdachlos sind? In den Fürbitten hieß es: „Gott wir bitten dich für die Eltern dieser Welt, lass sie erkennen, wann sie Unterstützung in der Erziehung ihrer Kinder brauchen und fall ihnen in den Arm, wenn sie ihn zum Schlag erheben. Schenk ihnen Freude und Geduld mit ihren Kindern und Güte, die Vertrauen wachsen lässt.“ [7] Mich hatte die Formulierung „und fall ihnen in den Arm, wenn sie ihn zum Schlag erheben“ besonders berührt.

Die liturgische Farbe ist Weiß. Das Altargesteck ist bunt, vielfältig, farbenfroh wie die frohe Botschaft und vielleicht verweist es auch schon auf die Karnevalssession, die nun eröffnet wird.




Inspiriert vom täglichen Blumenstrauß
auf einem Fahrrad von Ai Weiwei (艾未未).

Links und Anmerkungen:
[1] https://www.kirchenjahr-evangelisch.de/article.php#1292
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Myrrhe
[3] https://www.bibleserver.com/LUT/Markus14,6 Mk 14,3-9
[4] https://www.sternsinger.de/fileadmin/presse/Dokumente/DKS/2024_DKS/2024_DKS_allgemein/2024_dks_Kurzbeschreibung.pdf
[5] https://www.bibleserver.com/LUT/Matth%C3%A4us2 Mt 2,1–12
[6] https://www.bibleserver.com/LUT/Matth%C3%A4us2 Mt 2,16-18
[7] Sybille Noack-Mündemann – private Kommunikation


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