Friday, April 25, 2025

FreitagsGedichte / #KurzLyrik 25.04.2025

 


曉耕翻露草,
夜榜響谿石,
來往不逢人,
長歌楚天碧。
溪居

柳宗元

Im Morgengrauen arbeite ich im taufrischen Gras,
Am Abend hallt mein Staken über den Bach.
Gehe hin und her und treffe Niemanden,
Unter blauem Himmel singe ich mein langes Lied.
Leben am Bach
Liu Zongyuan

Sterne
    du siehst
Die
Sterne
So
Traurig
An
ObWohl
Sie doch
    So
Fröhlich funkeln

Vor der Scheidung
    das MondLicht
Auf
Dem
Schnee
Wie
GeStockte
Milch
Kein
Funkeln
Oder
Glitzern
Nur
Ein Schweigen
    Und
Eisige Kälte

NiemandsLand
    da liegt
Das
NiemandsLand
Zwischen
Der
AusGetrockneten
Wüste
Und
Dem
Land
In
Dem
Es
Immer
Regnet
Und niemand
    Schätzt
Seine MittelMäßigkeit

Schweigen
    Als du
Nach
Langem
Schweigen
Viel
Sprachst
VerStanden
Wir
Deine
Neologismen
Nicht
Jetzt
Sprichst
Du
Wieder
Normal
Und wir
    VerStehen
Noch weniger

Stille
    in der
Stille
Der
Nacht
Hallen
Die
Letzten
Silben
Nach
Und
Enden
In einem
    Echo
Der Stille

BodenSee
    in einem
Traum
Schaffte
Ich
Den
BodenSee
Leer
Zu
Trinken
Was
Hatte
Ich
Doch
Für
Einen
Durst
Und
Nun
Kannst
Du ihn ruhig
    Wieder
VollLaufen lassen

GegenWart
    es bleibt
Nichts
In
Der
GegenWart
Aber
Etwas
Ist
In
Der
VerGangenheit
Morgen wird
    Es
Mir gegenWärtig

GartenArbeit
Ein trüber Tag
Die Wolken tragen Ränder
Wie FingerNägel
Nach der GartenArbeit
Der Regen wäscht die Ränder fort
Die Sonne scheint
Und alle FingerNägel
Tragen fröhlich wieder
Die dunklen Ränder?  

Lazarus
Als Lazarus aus dem Grabe stieg
Noch halb verWickelt in den Binden
War ihm nicht doch ein wenig steif
In Gliedern und die Kehle trocken?

Schnee
Ich mag es nicht, den Schnee
Mit DaunenFedern zu verGleichen
Vielleicht mit KirschBlüten noch
Wie alles, was vom Himmel fällt
Ist Tod darin und Leben

RegenTropfen
    die RegenTropfen
VerWeilen
Kurz
Auf
Den
Frischen
FrühlingsBlättern
Bevor
Sie
Sich
Weiter
Zu
Boden
Fallen
Lassen
Sich einfach
    Nur
Fallen lassen

Schwarz
    schwarz, schwarz
Schwarz
Die
Dunkle
Materie
Die
GottesFerne
Das
Schwarze
Loch
Auch
Das
Grab
Das
Leben
Ist
Licht
Und
Alles andere ist
    Schwarz
Schwarz, schwarz.

Wind
    der wind
ZerBricht
Den
Spiegel
Des
Sees
Was
Du
GeSehen
Hast
Ist VerGangenheit
    So
Viel VerGangenheit  

Schweigen
    das Schweigen
Im
Walde
Nicht
Der
Wald
Schweigt
Wenn
Du
Genau
HinHörst
Dann
Hörst du  
    Dein
Eigenes Schweigen

Paradies
    das Paradies
Ist
Ohne
Google Maps
Und
Street View
Das
Muß
Das
Paradies
Sein
Kein Internet
    Telefon
Kein Satellit 






Liu Zongyuan (
柳宗元) lebte von 773 bis 819, also der späten Tang-Dynastie, und war Philosoph, Politiker und Dichter zugleich. Er ist auch für seine Reiseberichte bekannt. Fünf seiner Gedichte finden sich in der Sammlung 300 Gedichte der Tang-Zeit (唐詩三百首). Insgesamt drei Bücher seiner Gedichte habe ich in der Sammlung Komplette Gedichte der Tang-Dynastie (全唐詩) aus dem Jahr 1705 gefunden.

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