Monday, July 23, 2012

Arthroxon von Scitec


Wenn Sie bei Google suchen, finden Sie zunächst über Arthroxon von Scitec zunächst nur Angaben des Herstellers oder der Vertreiber des Präparates, also Jubelpresse. Aber es lohnt schon da hinein zu schauen. Es wird geworben mit: „Mit neuen Inhaltsstoffen in einer 6-Komponenten-Matrix“ – das bedeutet, dass sechs Inhaltstoffe miteinander vermengt wurden. Neue Inhaltsstoffe? Bei Hyaluron, Kollagen Typ II, Glukosamin, Chondroitin und MSM handelt es sich um Stoffe, die bereits in dieser oder ähnlicher Kombination seit Jahren, als Einzelstoffe schon seit Jahrzehnten im Handel sind. Sie haben es bislang veräumt, eine Wirksmkeit nachweisen zu können – Zeit genug ist da gewesen. Einzig neu und mir unbekannt ist die Eierschalenmembran. Wahrscheinlich ist aber die Eierschalenmembran die Quelle für Kollagen, da sie reich an diesem Eiweiß ist. Nun ist Kollagen gar nichts Besonderes, etwa 30% des menschlichen Eiweißes ist Kollagen, das sich aus den Aminosäuren Prolin, Glycin und Hydroxyprolin zusammen setzt. Prolin, Glycin und Hydroxyprolin zählen zu den nicht-essentiellen Aminosäuren; die sind in jedem Eiweiß drin und können vom Körper aus anderen Aminosäuren hergestellt werden! http://de.wikipedia.org/wiki/Kollagen  Vielleicht kennen Sie es besser als Gelatine. Oder noch besser: Sie kennen den Inhaltstoff vielleicht aus Gummibärchen: http://blaue-gummibaerchen.blogspot.de/2009/05/die-inhaltsstoffe-des-gummibarchens.html  
Für die Inhaltstoffe Chondroitin und Glucosamin wird immer wieder postuliert, dass sie eine Verbesserung der Arthrose bewirken, ohne dass entsprechende Studien vorgelegt werden könnten.
Die Hyaluronsäure wird über den Magen-Darm-Trakt zumindest angedaut und es kommen höchstens sehr kleine Moleküle in die Blutbahn, geschweige denn in die Gelenke. Immerhin gibt es eine experimentelle Tierstudie, die eine Aufnahme nachwies: http://pubs.acs.org/doi/pdf/10.1021/jf8017029  Eine Studie über die Aufnahme von Hyaluronsäure bei Ratten und Hunden heißt allerdings noch nicht, dass dies auch beim Menschen so ist und damit ist auch überhaupt nicht die Frage eines Nutzens bei Arthrose beantwortet worden.
Methylsulfonylmethan (Interesssanterweise steht in der Zusammensetzungsliste die englische Bezeichnung Methylsulfonylmethane) ist bei uns besser bekannt als Dimethylsulfon und kommt in vielen tierischen und pflanzlichen Organismen vor. „Die höchsten, natürlichen Konzentrationen wurden in Kuhmilch (3,3 ppm) und in Kaffee (1,6 ppm) gemessen.“ http://de.wikipedia.org/wiki/Dimethylsulfon  

3 comments:

  1. Eisenspeicherkrankheit-Arthrose
    Guten Tag Herr Dr. Kirsch,

    Ihre Informationen über Arthrose habe ich intensivst gelesen. Sie haben auf einen Zusammenhang der Eisenspeicherkrankheit und der Arthrose verwiesen. Bei mir (52 J.) wurde die Eisenspeicherkrankheit vor 5 Jahren diagnostiziert und auch gentechnisch nachgewiesen und durch Aderlass behandelt. Die Werte sind jetzt im Normlbereich bei derzeit 4-maligem Aderlass im Jahr. Auf Grund eines schweren Sturzes zog ich mir vor drei Wochen eine Kreuzbeinfraktur zu, wobei das Becken CT-untersucht wurde. Dabei ergab sich zudem beidseits eine Coxarthrose mit arthrotischen Anbauformationen am Femurkopf. Ich reite seit 18 Jahren. Seit 2 Jahren bin ich mir der Schmerzen in der Hüfte bewusst. Die Physiotherapie meinte dazu, dass die Hüfte hakt. Insofern Sie weitere Hinweise für mich haben, inwieweit ich eine Verschlimmerung vermeiden könnte, wäre ich Ihnen sehr dankbar.

    Mit freundlichen Grüßen

    Conny

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    1. Hallo Conny,
      ich darf selbstverständlich keine Individualberatung per Internet durchführen, aber Sie sprechen ein allgemein wichtiges Thema an, so dass ich in den nächsten Tagen einen Blogpost zur Eisenspeicherkrankheit und Arthrose veröffentlichen werde.

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    2. Hier ist noch ein interessanter Link von der RheumaLiga: http://www.rheuma-liga.de/fileadmin/user_upload/Dokumente/Mediencenter/Publikationen/Merkblaetter/1.20_Arthropathie_Haemochromatose.pdf

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