Ich
besuchte eine der Bonten Kerken (bunte Kirchen) im Bergischen Land. Es handelt
sich um eine evangelische Wehrkirche.
Anstelle
einer Kirche im Fachwerkstil entstand im 11. Jahrhundert ein Kirchenneubau in massiver
Bauweise. Der erste Bauabschnitt der romanischen, dreischiffigen
Pfeilerbasilika dauerte bis etwa 1097. Im
12. Jahrhundert hat man an der Westseite den Kirchturm und später Seitenschiffe angebaut. Die Kirche gilt als kulturhistorische
Kostbarkeit, nicht nur aufgrund der Architektur sondern auch wegen der Wandmalereien
aus dem 14. Jahrhundert, die wieder freigelegt wurden, und der
„Zuckerhutglocke“, die aus dem 12. Jahrhundert stammt. Sie gilt als älteste
Glocke im Oberbergischen.
Nein! Das ist sie nicht, die Zuckerhutglocke
Fresken auf der Nordseite
Der
Begriff Bonte Kerke wurde zunächst für eine Kirche in Lieberhausen benutzt,
gilt aber heute als Bezeichnung für eine Reihe von Kirchen im Oberbergischen,
die mittelalterliche Fresken oder Malereien aufweisen. Die Wandmalereien
stellten Szenen der Bibel dar, so dass man sie auch als Vorläufer eines
sakralen Comic Strips auffassen kann. Man wollte der analphabetischen
Bevölkerung so Gottes Wort näher bringen. Die Missionierung der Gemeinde
Marienheide bzw. des Oberbergischen fand ab etwa 1050 durch Mönche des St.-Severins
Stifts von Köln aus statt. Während der Reformation wurden die Gemeinden jedoch
evangelisch. Damals hat man im Rahmen des Bildersturm diese Fresken und
Malereien nicht zerstört, sondern nur übertüncht, so dass sie erhalten
geblieben sind.
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