Thursday, August 18, 2016

Bonte Kerke Müllenbach (Marienheide)




Ich besuchte eine der Bonten Kerken (bunte Kirchen) im Bergischen Land. Es handelt sich um eine evangelische Wehrkirche. 


 Anstelle einer Kirche im Fachwerkstil entstand im 11. Jahrhundert ein Kirchenneubau in massiver Bauweise. Der erste Bauabschnitt der romanischen, dreischiffigen Pfeilerbasilika dauerte bis etwa 1097.  Im 12. Jahrhundert hat man an der Westseite den Kirchturm und später  Seitenschiffe angebaut. Die Kirche gilt als kulturhistorische Kostbarkeit, nicht nur aufgrund der Architektur sondern auch wegen der Wandmalereien aus dem 14. Jahrhundert, die wieder freigelegt wurden, und der „Zuckerhutglocke“, die aus dem 12. Jahrhundert stammt. Sie gilt als älteste Glocke im Oberbergischen. 


Nein! Das ist sie nicht, die Zuckerhutglocke



Fresken auf der Nordseite

Der Begriff Bonte Kerke wurde zunächst für eine Kirche in Lieberhausen benutzt, gilt aber heute als Bezeichnung für eine Reihe von Kirchen im Oberbergischen, die mittelalterliche Fresken oder Malereien aufweisen. Die Wandmalereien stellten Szenen der Bibel dar, so dass man sie auch als Vorläufer eines sakralen Comic Strips auffassen kann. Man wollte der analphabetischen Bevölkerung so Gottes Wort näher bringen. Die Missionierung der Gemeinde Marienheide bzw. des Oberbergischen fand ab etwa 1050 durch Mönche des St.-Severins Stifts von Köln aus statt. Während der Reformation wurden die Gemeinden jedoch evangelisch. Damals hat man im Rahmen des Bildersturm diese Fresken und Malereien nicht zerstört, sondern nur übertüncht, so dass sie erhalten geblieben sind.



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