Zwei Krankenschwestern, mit denen ich zusammenarbeite, waren
letztes Wochenende in Köln zu einem Lehrgang. Sie stammen aus dem ländlichen
Bereich, wo abends die Bürgersteige hochgeklappt werden, und wunderten sich
über den Trubel in der nächtlichen Stadt. Ich entgegnete ihnen, dass es auch
verschwiegene, ruhige Gegenden in Köln gibt, die ich spätabends
frequentiere, obwohl … Obwohl!
In der letzten Zeit kommt es vor, dass auf der Merheimer Heide,
die gewöhnlich nachts so stille steht, Lichter durch die Gegend hüpfen. Oder in
Holweide bei einer Versicherung mit vorgelagertem Feuchtbiotop und einem kleinen Hügel
plötzlich Lichter auftauchen. Vor der Versicherung sind Felder, Wiesen und
kleine Baumgruppen. Wenn man nicht zu sehr nach Südwesten schaut (Schornstein
der Müllverbrennungsanlage) sieht es richtig schön aus. Oder man sieht sich den
Sternhimmel durch eine Baumgruppe an. Das tat ich gerade, als zwei 14jährige
durch den Sumpf mit den Fröschen kamen. Auf dem kleinen Hügel haschten sie nach
den Pokemons – vergaßen dabei übrigens nicht, freundlich zu grüßen. Ja, dann
gingen sie wieder und die Nacht lag klar und ruhig vor mir.
Die Jugend kommt mit Pokemon wieder ins Freie. Das ist aber
auch schon alles, was man dem Pokemon-Fieber an Positivem abgewinnen kann.
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