Ich hatte ich im letzten Jahr über Kangalfische informiert,
als ein Patient mit Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris) anfragte, ob es diese
Therapie auch außerhalb der Türkei, speziell also hier in Deutschland gäbe.
Die Therapie mit dem Kangalfisch (Rötliche Saugbarbe, Garra
rufa, interessanterweise heißt er im Englischen doctor fish) gibt es in
Deutschland nicht (1). Das hat auch gute Gründen, denn Bakterien wie
Pseudomonaden, Staphylokokken, Streptokokken, Enterobakterien und weitere
könnten übertragen werden. Außerdem wären die Tiere nach dem Deutschen
Tierschutzgesetz geschützt. Beim Einsatz am Menschen müsste man sie wie
Blutegel und Maden (Wundbehandlung) als Arzneimittel ansehen. Der Wikipedia
Artikel zitierte das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz
Nordrhein-Westfalen, so dass eine gewerbsmäßige Haltung zu kosmetischen oder
Wellness-Zwecken als eher nicht erlaubnisfähig eingeschätzt worden war. Im
Psoriasis-Netz wird eine Reha-Klinik beschrieben, die allerdings schon wieder
die geschlossen ist, aber eine Therapie mit Kangalfischen angeboten hatte (2).
Bei dieser Therapie hat übrigens jeder Patient seine eigenen Fische gehabt (ca.
150). Übrigens hatte keine Krankenkasse die Kosten für diese Therapie
anerkannt.
Ich war jetzt einigermaßen überrascht, diese Therapie im
Wellness-Bereich zu sehen.
In NRW gibt es nun doch eine Genehmigung. Ich bin
einigermaßen schockiert. Ich würde es schon nicht im Therapiebereich einsetzen,
denn man kann Entschuppen auch einfacher gestalten. Aber im Wellness-Bereich
sehe ich überhaupt keinen Platz. Auch wenn das Verwaltungsgericht Köln es
anders gehen hat (1) – ich bin aus Gründen des Tierschutzes gegen den Einsatz
von Kangalfischen.
Sie aber können sich ja eine 10er-Karte für 299 € holen und
dafür sich zehnmal jeweils 45 Minuten von den Fischen anknabbern lassen.
Links:
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