Ich las einen
Artikel „Cave! Stress als Auslöser von Schmerz nicht unterschätzen“ (1). Und
dachte: na endlich kapiert es die Öffentlichkeit. Es war schon spät und ich las
sehr oberflächlich.
Eine Stressstudie
der Techniker Krankenkasse wurde zitiert. Über Muskelverspannungen und
Rückenschmerzen durch Stress wurde berichtet. Im weiteren lullte mich der
Artikel mit Begriffen wie Aktivierung der
Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse, Erhöhung der Transmitterspiegel von
Adrenalin, Noradrenalin und Kortisol, Pathogenese verschiedener Krankheiten, schlechte
Ernährung, Nikotin- und Alkoholkonsum oder Medikamenteneinnahme ein.
Bei „Die
Assoziation von Dauerstress und Vitamin-B-Mangel ist gut bekannt“ wurde ich
wach. Bei „Vitamin-B-Aufbaukur“ war ich alarmiert. Und bei dem kleinen Hinweis „präsentiert
von Medivitan“, dem Hersteller von Vitamin B Aufbauspritzen war ich doch sehr
enttäuscht.
„Die Effizienz
einer parenteralen Vitamin-Kombinationstherapie bei Vitaminmangel ist gut
belegt.4“ – die Quellen muss man sich erst suchen. Unter 4. ist eine
sehr alte Studie gelistet. Ich hatte schon einmal darüber berichtet (2). Denken
Sie dabei an den Satz: „Eine Aufbaukur mit Medivitan® wird Ihnen als
privatärztliche Leistung angeboten, da die gesetzlichen Krankenkassen diese Kur
zurzeit nicht erstatten.“
Ich finde es
einigermaßen frech, die Stresserhebung der Techniker Krankenkasse („Für die
Stressstudie befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag der
Techniker Krankenkasse zum dritten Mal einen bevölkerungsrepräsentativen
Querschnitt“) für Werbung zu missbrauchen. Der Artikel erschien auf Coliquio. „Wie finanziert sich coliquio? Anstelle
von Mitgliedsbeiträgen oder Bannerwerbung haben wir uns dafür entschieden,
Kooperationen mit pharmazeutischen Unternehmen einzugehen, …“. Vielleicht doch
nicht so eine brillante Idee.
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