Friday, November 2, 2018

Biosimilars in der Rheumatologie oder was schon da ist und noch auf uns drauf zu kommt



Ich mag den Wechsel zu Biosimilars nicht, da er Zeit kostet, die dann für die direkte Arbeit am Patienten fehlt. Aber ich werde mich dem Wechsel auch nicht entgegenstellen können, da die Einsparungen beträchtlich sein werden. Eine Frage sei aber noch an die Politik gestattet: warum sind Biologika in Deutschland so viel teurer als in anderen Ländern der EU? Biosimilars kommen auf den Markt, da es einen Milliardenmarkt für die Medikamente gibt.
Bisosimilars sind genauso wirksam wie die Originalprodukte, sonst bekommen sie keine Zulassung. Schlechtere Wirksamkeit wäre kein gutes Argument.
Die Krankenkassen werden nur die Preise des besten Anbieters bezahlen, so dass gewechselt werden muss – und das verunsichert Patienten. Je mehr verschiedene Handelsnamen vorhanden sind, desto unübersichtlicher wird der Markt, insbesondere für Patienten und Nichtfachärzte, die aber damit konfrontiert werden, wie etwa der Hausarzt, der Orthopäde oder der Arzt in der Notaufnahme eines Krankenhauses.

Adalimumab
Der Originalhersteller nannte sein Produkt Humira. In Indien sind Adfrar und Exemptia auf dem Markt. In den USA Cytelzo und Amjevita, das in der EU den Namen Amgevita bekam. Außerdem in der EU: Imraldi [klingt wie - Im Aldi] und Solymbic. Es gehen noch an den Start die Bioidenticals Halimatoz, Hefiya und Hyrimoz [klingt wie – Hürriyet] in Österreich und den USA sowie Hulio [vielleicht hat ein Mexikaner namens Julio mitgearbeitet] in den USA.

Etanercept
Der Originalhersteller nannte sein Produkt Enbrel. In der EU sind Erelzi und Benipali zugelassen. In India there’s Etacept.

Infliximab
Der Originalhersteller nannte sein Produkt Remicade. Zugelassen in der EU sind die Bioidenticals Inflectra und Remsima sowie das Biosimilar Flixabi [schnelles Abitur]. In den USA wurde noch Renflexis zugelassen. Dieses Jahr wurde Zessly in der EU zugelassen.

Rituximab
Der Originalhersteller nannte sein Produkt MabThera in der EU und Rituxan in den USA. Vielfach angewendet wird das Biosimilar Truxima mit den Bioidenticals Blitzima, Ritemvia, Rituzena. Die Bioidenticals Rixathon und Riximyo sind von der FDA nicht  jedoch von der EMA in der EU zugelassen worden.

Sind Sie verwirrt? Das ist erst der Anfang von dem, was sich in den nächsten Jahren zeigen wird.

Werden nur mehr Patienten behandelt, da doch die Kosten gesenkt werden? Wahrscheinlich nicht. Die Studie aus den skandinavischen Ländern zeigt dies auf. Die Biosimilars hatten einen Einfluss auch auf die Biologika, die nichts mit den Biosimilars zu tun hatten; die Neuverordnung von Golimumab, Certolizumab und Adalimumab fiel nach Einführung der Biosimilars für Infliximab und Etanercept ab. Erschreckend ist jedoch, dass auch die Zahl für Neuverordnungen insgesamt abfiel. In Deutschland werden weniger Patienten mit Biologika behandelt als es notwendig wäre – das spart erst einmal den Krankenkassen Kosten, die aber später bei der Rentenversicherung wieder anfallen werden. Vom überflüssigen Leid, von Schmerz und Behinderung habe ich dabei noch gar nicht gesprochen!


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