Ich bin durch die hinterlassenen Papiere meiner Eltern an ein Notizbuch gelangt, das es mir angetan hat. Es hat dem Berghauer Ferdinand Meixner gehört. Er hat es ca. 1913/1914 begonnen und er sowie andere Personen haben es über 40 Jahre weitergeführt. Das Buch hat viel mitgemacht – das kann man sehen, aber es ist auch nicht zerfleddert. Es muss feucht geworden sein, obwohl die Seiten nicht zusammen kleben.
Mein Vater hatte eine Erbschaftsangelegenheit geregelt. Ein Vetter war gestorben und er war der nächste Angehörige. Der Vetter hieß Herbert Böhm und war der Sohn der älteren Schwester meiner Großmutter. Dieser Teil der Familiengeschichte spielt in Schlesien, wobei die Großeltern bereits kurz nach dem 1. Weltkrieg nach Berlin gezogen sind und die restliche Verwandtschaft nach und nach bis nach dem 2.Weltkrieg westlicher ankamen. Ferdinand Meixner war Bergmann in der Gegend um Waldenburg (nach dem 2. Weltkrieg Wałbrzych); vielleicht in der Silberzeche nördlich von Seitendorf (Poniatów).
Ferdinand Meixner hat häufig Eintragungen mit dem Federhalter und Tinte gemacht und hat eine deutliche, leserliche Kurrentschrift geschrieben. Er hat Familienereignisse und Daten festgehalten, aber auch die Nummer seiner Taschenuhr, die Nummer eines Versicherungsscheines der Aachen-Leipziger Versicherungs Aktien Gesellschaft, Zahlen, die nicht genau zuzuordnen sind, Daten aus seinem Wehrdienst (er hatte vom 16.10.1897 bis zum 18.09.1899 bei der 12. Kompanie des Infanterie-Regiments Nr. 50 gedient) und weiteres mehr.
Und dann haben auch andere Personen, teilweise mit Bleistift, teilweise mit Federhalter Einträge gemacht, meistens Daten zu Personen. Die Schriften sind ungelenk und manche Einträge wirken abgeschrieben. Immerhin geben sie Auskunft über Geburt und Tod oder Heirat, so daß es sich um sinnvolle Angaben handelt, denn viel ist in den Kriegsjahren und danach verloren gegangen.
Der Großvetter lebte dann in Sondershausen (Thüringen), besaß ein Mehrfamilienhaus. Ich habe ihn nie kennengelernt.
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