Wo ist nur der Reisepass?

 

„Oder welche Frau, die zehn Silbergroschen hat und einen davon
verliert, zündet nicht ein Licht an und kehrt das Haus
und sucht mit Fleiß, bis sie ihn findet?“ [1]

Genau wie der Frau im Gleichnis ging es mir mit dem Reisepass. Dabei bin ich doch im Suchen und Finden geschult. Ich suchte hier bereits nach dem Schlüssel vom Stall [2] und – ja –  auch schon einmal nach dem Reisepass [3].

Vor etwa zwei Wochen machte ich mich fertig, um aus der Eifel nach Köln und dann nach Sardinien zu reisen. Ich dachte, es könnte eine gute Idee sein, auch den Reisepass mitzunehmen. Und an der Stelle, wo er sein sollte, fanden sich alle alten Reisepässe nur nicht der aktuell gültige Reisepass. Ich habe das gesamte Haus durchsucht – stundenlang; den Dachboden, das Bad, den Keller und die Küche einmal ausgenommen. Ich fand den Reisepass nicht. Die bereits früher erwähnte Schwägerin spach aus Erfahrung: „So ist das, wenn man zwei Haushalte hat. Was man sucht, ist häufig in der zweiten Wohnung.“

Ich fuhr nach Köln und suchte. Ich suchte. Und suchte. Und suchte. Und … fand ihn natürlich nicht. Ich reiste nach Sardinien und habe dort eine sehr schöne Zeit verbracht.

Ich kam mit drei guten Ideen, wo der Pass sein könnte, von der Reise zurück. Da das Flugzeug Verspätung hatte und ich auf den Koffer ziemlich lange warten mußte, kam ich trotz der schnellen Bahnfahrt der Deutschen Bahn (45 Minuten vom Flughafen Frankfurt/M [FRA] nach Köln Hauptbahnhof) erst gegen Mitternacht in der Kölner Wohnung an. Gegen 01:30 Uhr war ich in der Eifel. Jetzt mußte ich den Pass finden, denn ich benötige ihn vor Weihnachten für eine andere Reise und sonst müßte ich einen neuen Reisepass beantragen.

Zwei Dinge hatten mich motiviert: einmal suchte eine befreundete Nachbarin ihren Reisepass mit Visum für die VR China und fand ihn in einer CD-Hülle. Und in Frankfurt erschien der Koffer von Freunden sehr rasch, nachdem er bei der Ankunft in Sardinien erst verschollen war. Ich suchte zuerst – es war 01:33 Uhr – am wahrscheinlichsten Ort, aber es hätte mir klar sein sollen, daß er da nicht hätte gewesen sein können. Am dritten Ort fand ich ihn dann in einem DIN A5 Umschlag, in dem er aber so was von gar nichts zu suchen hatte – die Uhr zeigte 01:55 Uhr.

Fazit: wenn man einen Gegenstand in der Hand hält, der einen festen Platz hat, dann legt man ihn am besten auch sofort dahin [4].

Links und weiteres:
[1] Vom verlorenen Groschen https://www.die-bibel.de/bibeln/online-bibeln/lesen/LU17/LUK.15/Lukas-15 Lk 15,8
[2] Der verlorene Schlüssel https://rheumatologe.blogspot.com/2019/08/der-verlorene-schlussel.html
[3] Der Reisepass, die Glühbirne und der Abfluss des Waschbeckens https://rheumatologe.blogspot.com/2018/02/der-reisepass-die-gluhbirne-und-der.html
[4] Ob sich mein Reisepass daran halten wird, ist eine ganz andere Frage.

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