Monday, October 25, 2021

#KeinKantinentweet Nr. 67 - Cavolini di Bruxelles con Linguine

Vegane Variante

Vegetarische Variante



Cavolini di Bruxelles con Linguine 


Das heutige Gericht hat mit dem Welt-Pasta-Tag zu tun. Cavolini oder Cavoletti geht beides, ich entschied mich für Cavolini wg. der beiden I im Wort. Genug des Vorworts.

Linguine: Wasser, leicht gesalzen (habe ich extra für Euch gemacht, auch wenn Ihr es nicht kosten konntet) aufkochen lassen und die Linguine No. 6 für sieben Minuten kochen, dann abgießen. Sette minuti per la pasta, basta!

Cavolini di Bruxelles: Ihr ahntet es bereits -: es handelt sich um Rosenkohl. Säubern und den Stiel abschneiden. Dann zwei Minuten in der Mikrowelle garen. Abkühlen lassen. Dann das untere Drittel glatt abschneiden und zur Seite stellen. In einer Pfanne Olivenöl ziemlich stark erhitzen und die Cavolini mit der glatten Seite kräftig anbraten, dann die Hitze reduzieren und den Kohl abdecken, damit er weiter gart. Vorsicht! Er soll unten dunkel, oben grün und insgesamt noch knackig bleiben (allerdings nicht roh!).

La salsa: die geretteten unteren Drittel der Cavolini, eine (1; wirklich nur eine) Knoblauchzehe und den weißen Anteil einer Frühlingszwiebel sehr klein hacken und in Olivenöl anbraten, ein bis zwei EL Tomatenmark hinzugeben und etwas Wasser (ich nehme da weniger als der Durchschnitt).

Käse oder Cashews: ich hatte für den einen Teller geriebenen Parmigiano Reggiano und für den anderen fein gehackte Cashews genommen.
Und dann noch Pfeffer aus der Mühle darüber gegeben.


Ja, hat geschmeckt und zu meiner Überraschung hat die vegane Variante noch besser geschmeckt.


Wie kam es nun zu diesem Gericht? Ich wollte schon immer Pasta mit Rosenkohl machen. Am Freitag hörte ich Radia Colonia, eine Sendung, die auf Cosmoradio montags bis freitags von 21:00-21:30 Uhr läuft. Und da wies man auf den Welt-Pasta-Tag hin [1]: “È ciò che avverrà lunedì 25 ottobre per il World Pasta Day, la giornata mondiale della pasta. A Radio Colonia parliamo di questa iniziativa di solidarietà con Riccardo Felicetti, presidente dei pastai italiani.” Und diesen Beitrag könnte man sich auf Radio Colonia nachträglich anhören. Oder man liest die Meldung von dpa, hier z.B. [2].

Ich konnte nicht mehr in Köln (z.B. in dem italienischen Supermarkt in der Schanzenstraße, der auch Ichnusa-Bier hat) einkaufen, so daß ich nehmen mußte, was es in der Eifel gibt. Und Linguine No. 6 erschienen mir eine gute Wahl. Übrigens wurde die Freundin, die mit Gian Carlo Tomaselli verheiratet war, einmal in der Kölner Boulevardpresse als Barilla-Queen bezeichnet. Weder sie noch Gian Carlo hatten etwas mit der Firma Barilla zu tun. Und ich habe meine Pasta tradizionale von einer anderen Firma “aus der Bronzeform gezogen”, was die Oberfläche rauher und empfänglicher für Sauce macht (wobei ich die sog. Braunsauce ausgeschlossen haben möchte).

“Ich sehe hier teilweise verkohlten Kohl SNCR”, schrieb Robert [3]. Klaus [4] schrieb: “Apropos Wortspiel... Witzig, dass Kohle aus dem Urgermanischen und Kohl aus dem Lateinischen (caulis) stammt. Im Englischen auch cauliflower als Blumenkohl.“ Dem bin auch nachgegangen. Der Kohl ist im 8. Jahrhundert (Mittelhochdeutsch) mit kōl nachweisbar und geht über althochdeutsche Formen auf das Lateinische caulis zurück, das Stängel bedeutet. Später wurde brassica im wissenschaftlichen Latein benutzt [5]. Die Kohle ist ebenfalls mittelhochdeutsch kol aus germanisch *kula seit dem 8. Jahrhundert bezeugt [6]. Kula bedeutet im Polnischen Ball. Womit wir wieder bei den Kugeln, also beim Rosenkohl wären.
Normalerweise liebe ich weniger das scharfe Anbraten und mehr eine größere Menge an Knoblauch, aber hier habe ich mich genau im Gegenteil ausgetobt. Nur eine Zehe Knoblauch (homöopathisch!), aber dafür das heftige Anbraten.

Es gibt vielleicht auch andere Möglichkeiten, so ein Gericht vegan zu gestalten, aber die Cashews paßten hervorragend, was ich angesichts eines guten Parmigiano nicht erwartet hatte.



Links, Anmerkungen und Literaturangaben:

[1] Una spaghettata solidale - di Giulio Galoppo e Daniela Nosari. https://www1.wdr.de/radio/cosmo/programm/sendungen/radio-colonia/zapping/una-spaghettata-solidale-100.html
[2] Ich hatte zunächst die Rhein-Zeitung gegoogelt, aber die wollte nicht, daß die dpa-Meldung einfach kopiert wird; könnte ja jeder kommen. Aber ich kopiere Berichte, auf die ich mich beziehe, da sie später u.U. automatisch gelöscht werden. Die Zeit machte nicht so ein Trara und da kann man es nachlesen: https://www.zeit.de/news/2021-10/25/italien-feiert-welt-pasta-tag
[3] https://twitter.com/DerRobertWolter/status/1452670502422687745   
[4] https://twitter.com/KlausR3003/status/1452672236587003904
[5] https://de.wiktionary.org/wiki/Kohl  
[6] https://de.wiktionary.org/wiki/Kohle


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