Sunday, March 24, 2024

Altargesteck am 24.03.2024 Palmarum / Palmsonntag

 


Der heutige Sonntag heißt Palmarum oder Palmsonntag [1]. Ich fuhr mittags aus der Eifel bei Schneetreiben los, wobei allerdings nichts liegen blieb. Palmarum geht auf den Einzug von Jesus Christus nach Jerusalem hinauf zurück, als die Menschen Kleidung und Palmzweige auf seinen Weg legten. Und so steht es auch im Evangeliumstext für den heutigen Sonntag: „Als am nächsten Tag die große Menge, die aufs Fest gekommen war, hörte, dass Jesus nach Jerusalem kommen werde, nahmen sie Palmzweige und gingen hinaus ihm entgegen und schrien: Hosianna! Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn, der König von Israel!“ [2]

Nun begab es sich, daß ich schon früher in der Kirche war und es wurde noch für den Taizé-Gottesdienst geprobt. In der Partitur fiel auf, daß irgendwo ein Fis stehen müßte. Da fiel mir ein, daß in Ulysses von James Joyce einmal Fis-Dur auftrat: „- Welche Tonart? Sechs Kreuze? / - Fis-dur, sagte Ben Dollard.“ [3] Beim Gottesdienst hat dann alles geklappt (Klavier und zwei Querflöten).

Der Wochenspruch leitet die Karwoche ein: „Der Menschensohn muss erhöht werden, auf dass alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben.“ [4]

Der Text für die Epistellesung und die Predigt steht im Brief an die Philipper und kulminiert in dem Satz: „Er erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz.“ [5]

Was haben die Eier mit Ostern zu tun? Nun, ich schreibe es hier, damit sich niemand an „Gute Frage“ wenden muß. In der Fastenzeit gehörten Eier zu den verbotenen Speisen. Im Frühjahr fielen jedoch viele Eier an. Die hat man gekocht und farblich markiert. Soweit die praktische Herleitung der Tradition. Im Urchristentum galten aber Eier schon als Sinnbild von Fruchtbarkeit und Auferstehung. Und das ließe sich auch weiter nach Ägypten zurückverfolgen. Und natürlich auch – ohne Sachzusammenhang – nach China: „Schon vor etwa 5000 Jahren verschenkten die Chinesen bunt gefärbte Eier zum Frühlingsanfang.“ [6]

Das Altargesteck in zeigte sich gelb und dazu auch noch im Stadium des Verwelkens oder wie man im Rheinland sagt: am Verwelken am sein (Pendant zur englischen continuous form). Die liturgische Farbe ist Violett als Sinnbild für Übergang und Wandlung, zur inneren Vorbereitung und Umkehr in der Fastenzeit und zu anderen Bußzeiten. Nur um es erwähnt zu haben, allerdings spielte es für den Taizé-Gottesdienst keine Rolle. Eine leichte farbliche Ukraine-Symbolik sei auch vermerkt.



Inspiriert vom täglichen Blumenstrauß
auf einem Fahrrad von Ai Weiwei (艾未未).

Links und Anmerkungen:

[1] https://www.kirchenjahr-evangelisch.de/article.php#1304
[2] https://www.bibleserver.com/LUT/Johannes12 Joh 12,12.13   
[3] James Joyce: Ulysses. Übers. von Hans Wollschläger.Suhrkamp Verlag,  Frankfurt am Main 2001. ISBN: 9783518412985. S. 382.
[4] Joh 3,14b.15
[5] https://www.bibleserver.com/LUT/Philipper2 Phil 2,5-11 (8)
[6] https://de.wikipedia.org/wiki/Fruchtbarkeitssymbol

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