Ich habe gerade beschlossen, gegen eigene Interessen zu schreiben, und zwar wegen der Küchenschellen und der Narzissen in der Eifel. Das sind hier absolute Geheimtipps, denn sowohl Narzissen wie auch Küchenschellen blühen aktuell. Eigentlich können die Narzissen von März bis Mai blühen, aber wir (meine Schwägerin und mein Bruder kommen noch dazu) sind trotzdem der Meinung, daß sie dieses Jahr früher blühen als in den Jahren zuvor. Und ich könnte mir fast vorstellen, daß ein Narzissenfest Ende April zu spät kommt.
Die Küchenschellen im Gillesbachtal besuche ich jedes Jahr und darüber habe ich auch schon berichtet [1]. Die Gewöhnliche Küchenschelle oder Kuhschelle (Pulsatilla vulgaris) gehört in die Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) und ist in West- und Mitteleuropa verbreitet. Weitere Namen sind Wolfspfote, Bocksbart, Schlafblume und Hackerkraut. Sämtliche Bestandteile der Pflanze sind giftig. Aber sie wird auch gerne als Gartenpflanze angepflanzt, wie von meiner Schwägerin. Die Küchenschelle ist eigentlich eine Kühchen-Schelle, also die Glocke, die man einer Kuh umhängt, und da hat man gleich die ungewöhnliche Diminutivform gewählt. Ich war gestern dort und die Temperatur ging bis knapp über 0° C hinunter, so daß die Küchenschellen etwas armselig wirkten, aber ich nehme an, daß sich dies in den nächsten Tagen verbessern wird. Aber auch aktuell lohnt sich der Besuch.
Bei den Narzissen ist es auch bereits so weit. Auch über sie hatte ich schon errichtet, da ein Besuch der Wiesen ein Muß ist [2]. Übrigens bin ich noch nie „auf der Wies'n“ gewesen – ich bin mir sehr sicher, daß dies auch in der Zukunft so bleiben wird. Blasmusik, Bier und Reihern ist auf den Narzissenwiesen eher nicht zu Hören, zu sehen und zu riechen. Jemand hat hier einmal 6 Millionen Narzissen gezählt oder vielleicht doch eher geschätzt. Sehenswert sind sie auf jeder Wiese auch in kleinerer Zahl. Aber es sind nicht nur die Narzissen zu bewundern. An allen Ecken finden sich weitere interessante An-/Aussichten der/in die Natur. Das Glucksen des Perlbaches begleitet die WanderInnen.
Und hier noch der wirkliche Geheimtipp [3]: Bruder und Schwägerin rieten mir einmal, anstatt der überlaufenen Orte im Perlenbach-, Olef- oder Fuhrtsbachtal doch über die Grenze in die Gegend von Mürringen zu fahren, denn an der Holzwarche seien weniger Leute unterwegs. Die Holzwarche entspringt am Losheimergraben und mündet nach 8 km in den Stausee von Büttgenbach. Der relativ naturnahe Zustand macht den Reiz dieses Gewässers aus und deshalb gedeihen dort auch die Narzissen. Die Holzwarche ist ein Nebenbach der Warche. Der Name Warche ist keltischen Ursprungs. Interessanterweise ließ sich über die Quelle und die Bedeutung des Wortes Warche nicht mehr in Erfahrung bringen. Oft sind es doch Toponyme, die uns auf die Vergangenheit verweisen.
Und noch ein Tipp: es gibt nur beschränkt Parkplätze, deshalb sollte man sich den Wecker auf sehr früh stellen, wenn man keine Unterkunft direkt in der Nähe hat.
Links und Anmerkungen:
[1] Küchenschellen in der Eifel – https://rheumatologe.blogspot.com/2020/04/kuchenschellen-in-der-eifel.html oder Die Küchenschellen vom Gillesbachtal – April 2022 – https://rheumatologe.blogspot.com/2022/04/die-kuchenschellen-vom-gillenbachtal.html
[2] Perlenbachtal revisited – https://rheumatologe.blogspot.com/2021/04/perlenbachtal-revisited.html oder Die Narzissen an der Holzwarche – https://rheumatologe.blogspot.com/2022/04/die-narzissen-der-holzwarche.html
[3] Das ist das Pendant zu wirklicher Geheimrat.
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