Wednesday, April 9, 2025

Die Basilika St. Gereon in Köln – kurz & bündig

 


Dieser Tage hatte ich „Am Gereonswall“ eine Besprechung zu einem kirchlichen  Bauvorhaben und auf dem Weg zu einem Antiquariat und einem anderen Geschäft „Auf dem Berlich“ kam ich mehr zufällig an der Basilika St. Gereon vorbei. Ich habe zunächst die Kirschblüte davor bewundert und bin natürlich hinein gegangen. Dort traf zufällig auf das Fastentuch von Jakob Kirchmayr „Spuren des Feuers“ [1], von dem ich zufällig im WDR3 ein bis zwei Wochen vorher gehört hatte. Dieser Besuch war also alles völlig ungeplant.  Beim Nachforschen über St. Gereon fand sich überhaupt nichts auf meiner Lieblingsseite zur Glasmalerei [2]. Vielleicht kann man nachvollziehen, daß ich jetzt doch über Sankt Gereon schreiben möchte. Aber das kann nicht umfassend sein, es kann auch nicht einmal ansatzweise dem Bauwerk gerecht werden. Schon ein Pfarrbrief von 2018 [3], der dort ausliegt, hat über 90 Seiten. Da wird über Spiritualität, über verschiedene Gegenstände in der Kirche, über Malerei und noch viel mehr berichtet. Mich interessierte der Bericht „Drei Tage lang die Seele öffnen“ von Karl Schießberg und zwar über eine Pilger- Wanderung St. Gereon zur Bruder-Klaus-Kapelle bei Wachendorf. Dies alles hat mich nun veranlaßt, doch über St. Gereon wenigstens ein wenig zu berichten. also -: kurz & bündig.




Wikipedia bezeichnet St. Gereon als „der ältesten noch bestehenden Sakralbauten in Deutschland“, den es haben sich „erhebliche Reste eines ovalen Zentralbaus mit neun Konchen aus der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts erhalten“ [4]. Dieser Zentralbau wird auch Dekagon genannt und ist vier Stockwerke hoch. Die Kuppel darüber wurde im 2. Weltkrieg stark beschädigt und es dauerte etwa 40 Jahre bis zum Ende des Wiederaufbaus im mittelalterlichen Stil [5]. Die Glasfenster wurde von Georg Meistermann entworfen. Ich interessiere mich nun sehr für Kirchenfenster und wie ich unter den Anmerkungen [2] bereits geschrieben hatte, war ich sehr überrascht, daß  weder der Künstler noch die Basilika auf der Homepage von „Glasmalerei des 20. Jahrhunderts“ auftauchten. Georg Meistermann [6] hatte über 1000 Glasfenster, weit über Europa verbreitet, geschaffen und die Krönung seines Schaffens war die Neugestaltung von St. Gereon in den Jahren 1979 bis 1986.  Diese Fenster sind sehr bunt und haben auch etwas Kubistisches. Wahrscheinlich gibt es auch ein Buch zu diesen Fenstern, daß ich nicht kenne, oder aber es ist in einem der Bücher über St. Gereon in Stil und Symbolik hinter den Fenstern näher beschrieben.  

Der Wikipedia-Artikel erwähnt zwei der drei Orgeln. An der Nordwand des Chorraumes hängt die älteste Orgel von St. Gereon in Form eines Schwalbennestes. Sie wurde im Jahr 1954 vom Bonner Orgelbauer Hans Klais installiert [7]. Der Dorstener Orgelbauer Franz Breil schuf eine Orgel im Jahr 1967 [8]. Das Schmuckstück ist die Orgel auf der kleinen Empore im Dekagon aus dem Jahr 2001 von der Hellenthaler Firma Josef Weimbs Orgelbau. Das Instrument besitzt 36 Register, verteilt auf 3 Manuale und Pedal. Es existiert eine PDF-Datei der Firma zu ihrem Opus 277 mit allen Details [9].



Die Basilika hat sechs Glocken, von denen drei 1779 von Martin Legros aus Malmedy gegossen wurden, aber die älteste Bronzeglocke aus dem Jahr 1507 stammt aus der Kirche St. Alban, die zur Gemeinde gehört, und wurde erst 2008 nach St. Gereon überführt.


Das Fastentuch von Jakob Kirchmayr kann noch bis zum 17.04.2025 besichtigt werden, denn am 18. April (Karfreitag) wird es abgenommen werden. Das  Verhüllen von Altarräumen hat eine lange Tradition, nicht erst seit der Verhüllung des Reichstag durch das Künstlerehepaars Christo und Jeanne-Claude. Schon im Alten Testament ist eine Trennung des Heiligsten vom Allerheiligsten in der Stiftshütte (Zelt) durch einen Vorhang beschrieben [10]. „Etwa 140 Quadratmeter Baumwollstoff wurden für dieses Werk zerteilt, mit Asche, Erde und Kohle bearbeitet, geräuchert, dem Feuer, wie dem Regen ausgesetzt. Die Fragmente schließlich wieder zusammengenäht, gerat und geknittert. So entstand ein Bildwerk, mit skulpturalem Charakter.“ [11] Man kann neue Ansichten erlangen, z.B. durch Löcher.




Gereon gehört zu Köln wie die Heilige Ursula, die Heiligen drei Könige, der Dom, Kölsch, Klaaf und Karneval. Der Legende entsprechend war er Offizier der thebäischen Legion und wurde in der Nähe von Köln seines christlichen Glaubens wegen enthauptet. Sein Leib soll vor Köln in einen Brunnen geworfen worden sein. Man kann allerdings sein Grab in der Basilika St. Gereon besuchen.

Stichwort besuchen -: die Basilika ist tagsüber geöffnet und es gibt auch Führungen, siehe hier [12].



Links und Anmerkungen:
[1] https://www.stgereon.de/export/sites/gereon-koeln/.content/.galleries/downloads/Kirchmayr-Flyer-Gereon-Fastentuch-2025-5.pdf
[2] https://www.glasmalerei-ev-web.de/pages/de_nw.shtml
Es werden allerdings etwa 240 Stätten, meistens Kirchen, mit Glasmalerei in Köln aufgeführt. Ich nehme an, daß es einen bestimmten Grund Grund dafür gibt. Es gibt auch keinen Hinweis auf Georg Meistermann auf dieser Hompage.
[3] Pfarrbrief St. Gereon – St. Michael – St. Alban 2018 (Auflage 6000 Exx.) - Keine PDF-Datei auf https://www.stgereon.de/ – man muß also schon die Basilika besuchen.
[4] https://de.wikipedia.org/wiki/St._Gereon_(K%C3%B6ln)
[5] https://www1.wdr.de/kultur/kunst/west-art-meisterwerke/gereon104.html
[6] Georg Meistermann (1911-1990) war ein deutscher Maler, Zeichner und Graphiker. Während des Nationalsozialismus hatte er Ausstellungsverbot.
https://de.wikipedia.org/wiki/Georg_Meistermann
[7] https://organindex.de/index.php?title=K%C3%B6ln,_St._Gereon_(Breil-Orgel)  
[8] https://organindex.de/index.php?title=K%C3%B6ln,_St._Gereon_(Klais-Orgel)
[9] https://weimbs.de/wp-content/uploads/Disposition_Koeln_St.Gereon.pdf
[10] 2. Buch Mose (Exodus) ab Kapitel 25, insbesondere im 26. Kapitel.
[11] https://www.stgereon.de/export/sites/gereon-koeln/.content/.galleries/downloads/Kirchmayr-Flyer-Gereon-Fastentuch-2025-5.pdf
[12] Öffnungszeiten des Kirchenraums: Mo.-Sa. von 10.00 bis 18.00 Uhr.
Sonntags - außerhalb der Gottesdienste - meist geschlossen! Die Vorhalle ist  für Sie täglich von 10 - 18 Uhr offen.
https://www.stgereon.de/kirchen/st-gereon/   
Öffentliche Kirchenführung in St. Gereon
Gereonskloster 2, 50670 Köln, Deutschland
https://www.stgereon.de/Fuehrungen/  
 
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