Magnettherapien werden immer wieder angeboten und manche Menschen sind bereit, ein Vermögen dafür auszugeben. Nach dem Verständnis der Betreiber dieser Therapie, soll sich die Mikrozirkulation verbessern. Das würde eine Verbesserung der Gewebedurchblutung bedeuten. Aber einer Anfrage bei PubMed/MeSH - ("Magnetic Field Therapy"[Mesh]) AND "Microcirculation"[Mesh] – brachte keine Studie zum Vorschein, die diese Hypothese stützen könnte. Und doch sprechen die Verfechter dieser Methode, positive Effekte gesehen zu haben bei: „Schmerzen, Migräne, Depressionen, Burn-Out, Schlafstörungen, Impotenz, Tinnitus, Parkinson, Arthrose, Rheumatische Erkrankungen, Schlafapnoe und Osteoporose.“ Beweise für ihre Behauptungen legen sie nicht vor.
Eine amerikanische Studie untersuchte Magneteinlagen für Schuhe. Winemiller MH und Kollegen: Effect of magnetic vs sham-magnetic insoles on plantar heel pain: a randomized controlled trial. Die Studie wurde 2003 im Journal of the American Medical Association veröffentlicht. Hier der Link zum Abstract: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/13129987. Sie sahen keinen Zugewinn durch die magnetischen Einlage („Static bipolar magnets embedded in cushioned shoe insoles do not provide additional benefit for subjective plantar heel pain reduction when compared with nonmagnetic insoles.“).
Mehr zu Magnettherapien finde Sie unter: http://www.healthwatcher.net/quackerywatch/Magnetic-therapy/index.html und natürlich unter: http://www.quackwatch.com/04ConsumerEducation/QA/magnet.html.
Ich rate von sämtlichen Magnettherapien, sei es eine gepulste, statische oder stromlose Therapie, ab. Das sind Sie Ihrem Geldbeutel schuldig!
Ergänzung
am 01.10.2013
Ich habe
gerade noch einen anonymen Hinweis auf eine Studie bei diabetischer Neuropathie
von 2003 erhalten. M.I. Weintraub und Kollegen veröffentlichten: „Static magnetic field
therapy for symptomatic diabetic neuropathy: a randomized, double-blind,
placebo-controlled trial.“ Results: „There were statistically significant
reductions during the third and fourth months in burning (mean change for
magnet treatment, -12%; for sham, -3%; P<.05, ANCOVA), numbness and tingling
(magnet, -10%; sham, +1%; P<.05, ANCOVA), and exercise-induced foot pain
(magnet, -12%; sham, -4%; P<.05, ANCOVA).” Conclusions: “Static magnetic fields can
penetrate up to 20mm and appear to target the ectopic firing nociceptors in the
epidermis and dermis. Analgesic benefits were achieved over time.” Link: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12736891.
Die Studie
hatte keinen primären Endpunkt definiert und mit solchen Studien erreicht man
statistisch signifikante aber unter Umständen unerhebliche Ergebnisse. Die
Studie war auf einen „Erfolg“ ausgerichtet. Man erkennt es daran, dass sich die
Schlüsse der Autoren nicht aus den Resultaten ergeben. Die Resultate zeigen
Veränderungen bei den Einschätzungen der Patienten auf, aber dadurch ergibt
sich keine Schlussfolgerung auf die Nozizeptoren.
Eine andere,
aktuelle Studie ist gerade zum Thema magnetische Armbänder und Kupferarmbänder
und rheumatoider Arthritis veröffentlicht worden. S.J. Richmond und Kollegen
veröffentlichten die folgende Studie: „Copper bracelets and magnetic wrist
straps for rheumatoid arthritis - analgesic and anti-inflammatory effects: a
randomised double-blind placebo controlled crossover trial.“ Schlussfolgerung: „Wearing
a magnetic wrist strap or a copper bracelet did not appear to have any
meaningful therapeutic effect, beyond that of a placebo, for alleviating
symptoms and combating disease activity in rheumatoid arthritis.”
Links: Abstract:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24066023
Diese
Studie hatte jedenfalls keine Effekte nachgewiesen.
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