Friday, September 17, 2021

Tee und chinesische Bücher über Tee



Ich recherchierte gerade über Tee und benötigte das Cha Jing (茶經). Ich wußte, daß ich eine Version hatte und suchte in Bücherregalen in der Eifel und in Köln. Dann packte ich alle Bücher und Papiere, auf denen sich die Worte oder Zeichen für Tee, Cha, Chai oder fanden, zusammen und brachte sie in die Eifel.

Ich verbrachte den gestrigen Abend damit, in den Büchern zu schmökern; einige sind ganz gut, andere nur wenig besser als die deutschen Tee-Bücher, über die ich schon mehr berichtet habe [1]. Allerdings fehlen in den chinesischen Teebüchern diese merkwürdigen Teerezepte. Dafür ist aber dort die außerhalb von China wenig bekannte chinesische Tee Zeremonie beschrieben. Oder 飲茶 (Kantonesisch: Yum Cha, Mandarin: Yin Cha). Beides auch interessante Themen. Dann habe ich alte Artikel gesichtet, sortiert und auch aussortiert. Und dann habe ich es wirklich gefunden. Der Druck des Cha Jing war so, wie ich ihn in Erinnerung hatte, allerdings hatte ich es nicht in China gekauft, sondern ich hatte in der Universitätsbibliothek von Köln eine Kopie gemacht. Mittlerweile habe ich auch eine chinesische Version als PDF Datei und sogar eine englische Übertragung gefunden, aber das ist ein Extra-Thema.

Und wozu jetzt der ganze Aufwand? Ich wollte über Wasser schreiben [2], denn Wasser soll 80% des Teegeschmacks ausmachen – halte ich für ein Gerücht, aber ist sicherlich etwas Wahres daran, daß man sich mit dem Wasser für den Tee beschäftigen muß. Es interessierte mich, was Lu Yu (陸羽) vor etwa 1250 Jahren über das Teewasser geschrieben hat.

Und in diesen Büchern stehen auch Gedichte, z.B. aus der Tang-Zeit, z.B. von Huang-fu Ran (皇甫冉), von dem nur ein Gedicht in den 300 Gedichten der Tang-Zeit auftaucht, von dem aber z.B. in der Kompilation Gesamtausgabe der Tang-Gedichte von 1705 [3] Hunderte von Gedichten überliefert und per Internet auch zugänglich sind. Ich hatte gestern das Gedicht 送陸鴻漸棲霞寺採茶 (Lu Hongjian verabschieden, der zum Teepflücken beim Qixia-Tempel [aufbricht]). Lu Hongjian (陸鴻漸) ist natürlich Lu Yu (陸羽). Ich frage mich, ob mit 棲霞寺 der Tempel in den Bergen bei Nanjing (南京市) gemeint ist, aber der trug während der Tang-Zeit einen anderen Namen (功德寺).





Links und Anmerkungen:

[1] https://rheumatologe.blogspot.com/2021/09/lu-yu-und-deutsche-teebucher-der.html
[2] https://rheumatologe.blogspot.com/2021/09/teewasser-im-roman-der-traum-der-roten.html
[3] 全唐诗 http://www.gzlife.net/guji/quantangshi/770.html In den 300 Gedichten der Tang-Zeit ist das Gedicht 春思 (Frühlingsgedanken) aufgeführt.

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