Hallschlag hat etwa 479 Einwohner und liegt in der Vulkaneifel [1]. Der Ort wurde 1322 erstmalig urkundlich erwähnt und stand zunächst unter der luxemburgischen Herrschaft von Kronenburg und später unter den Grafen von Manderscheid-Schleiden; die Auskunft ist problematisch, wie wir noch sehen werden. Anfang des 19. Jahrhunderts (1803) wurde der Ort zur Pfarrei erhoben. Im Zweiten Weltkrieg wurden während der Ardennenoffensive etwa 80% des Ortes zerstört [2].
Der Wikipedia-Artikel ist nicht sehr umfangreich [3]. Wir erfahren allerdings einige Daten zur Geschichte des Gotteshauses. Schon für das Jahr 1301 wird eine Kapelle erwähnt; das ist also vor der urkundlichen Erwähnung des Ortes, was einigermaßen überrascht. Die Kapelle bestand bis ins 15. Jahrhundert und wurde dann im gotischen Stil umgebaut und erweitert. 1644 bekam die Kirche einen neuen Chor und 1786 einen neuen Turm. Mitte des 19. Jahrhunderts Wurde die Kirche zu klein. Um „1867 wurde eine dreischiffige, neugotische Hallenkirche mit dreiseitig geschlossenen Chor und vorgesetzten Glockenturm an Stelle der alten Kirche errichtet.“ Diese Kirche wurde 1872 geweiht. Durch einen Brand im Jahr 1902 wurde sie so stark beschädigt, daß der nachfolgende, deutlich größere Bau dem Gotteshaus den Beinamen Eifeldom einbrachte; so werden auch andere größere Kirchen in der Eifel bezeichnet. Im 2. Weltkrieg wurde die Kirche vollständig zerstört und in den Jahren 1949/1950 wieder aufgebaut, allerdings einschiffig. Das Taufbecken stammt aus dem Jahr 1720.
Die Glasmalerei stammt von Rudolf Schillings. Ich zeige „Das Lamm mit Auferstehungsfahne auf dem Buch mit sieben Siegeln“, ungefähr aus dem Jahr 1952. Rudolf Schilling war ein sehr produktiver Künstler. [4]
Der Organ Index weist keine besondere Orgel auf, was nicht verwundern mag, denn die Geschichte weist Band und Krieg als Ursachen der Zerstörung auf. Aber die Orgel sieht solide aus und da hätte ich gerne mehr zu gewußt.
Der Namenspatron ist Nikolaus von Myra, und der ist einer der bekanntesten Heiligen, Kindern und auch Erwachsenen ist er jedes Jahr am 6. Dezember willkommen, denn dann soll er Süßigkeiten bringen. Nikolaus war Bischof von Myra [5] in der kleinasiatischen Region Lykien. Erstaunlich unscharf aber sind seine Lebensdaten -: geboren wurde er zwischen 270 und 286 (16 Jahre Ungewißheit) und gestorben ist er am 6. Dezember, allerdings werden die Jahre 326, 345, 351 und 365 genannt (das sind sogar 39 [6] Jahre Ungewißheit) [7]. Also erreichte er ein Lebensalter von 40 bis 95 Jahre.
Wenn Sie die Vulkaneifel besuchen, verpassen Sie bitte nicht Hallschlag und seine Kirche St. Nikolaus.
Links und Anmerkungen:
[1] https://www.hallschlag.de/
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Hallschlag
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/St._Nikolaus_(Hallschlag)
[4] Rudolf Schillings (1925-2003). „Signatur: ENTW. R. SCHILLINGS / AUSF. BINSFELD [Trier]“ – https://www.glasmalerei-ev-web.de/pages/b2727/b2727.shtml.
[5] Myra liegt in Kleinasien, ist heute türkisch und heißt Demre. Die Felsengräber sollen sehenswert sein.
[6] 39 aber ist die Zahl der kanonischen Bücher des Alten Testaments – allerdings im Protestantismus, der Katholizimus kennt 46. Also doch nichts mit Zahlenmystik!
[7] https://de.wikipedia.org/wiki/Nikolaus_von_Myra
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