Monday, January 3, 2022

Altargesteck am 02.01.2022 – 1. Sonntag nach Christfest

 


Das Christfest und der Jahreswechsel liegen bereits hinter uns und wir feiern den ersten Sonntag nach dieser Zeit. Der Wochenspruch lautet: „Und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.“ [1] Dieser Sonntag trägt Freude und Hoffnung weiter.

Der Predigttext und der Text für die Epistellesung sind identisch [2]. Der vierte Vers hatte mich besonders angesprochen: „Und dies schreiben wir, auf dass unsere Freude vollkommen sei.“ Und wie ich das so las, dachte ich, daß ich den ersten Brief des Johannes gar nicht so kennen würde, aber als ich dann weiterlas, erkannte ich schnell, daß ich einen Teil doch alle zwei bis drei Wochen schreibe, da ich das Schreiben mit der linken Hand über und irgendwann einmal eine gedruckte Vorlage genommen habe, die ich benutze, wenn ich zwei Seiten geschrieben habe. Es handelt sich um diese Verse: „Wenn wir aber im Licht wandeln, wie er im Licht ist, so haben wir Gemeinschaft untereinander, und das Blut Jesu, seines Sohnes, macht uns rein von aller Sünde. Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde, so betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.“ [3]

Ob die Johannes-Briefe auch vom Verfasser des Johannesevangeliums stammen ist fraglich, denn sie wurden anonym abgefaßt, aber sie weisen doch einen gleichen Stil auf [4]. Interessanterweise unterscheiden sich diese vier Schriften von der Offenbarung, die ebenfalls Johannes zugeschrieben wird. Man war im 2. Jahrhundert der Auffassung, daß der Verfasser der Apostel Johannes war, was aber heute angezweifelt wird [5]. Die Offenbarung lädt (leider) zu einer Zahlenmystik bzw. Zahlensymbolik ein. Jedenfalls steht darin auch die Zahl 42. Wahrscheinlich wird man allerlei Zahlenspiele anstellen können, und damit entfernt man sich immer weiter von der eigentlichen Botschaft; so wie ich mich immer weiter vom ersten Brief des Johannes entferne.

Auf dem Altar hat sich nicht viel getan, das Gesteck ist noch der Kranz mit den vier Kerzen, die ein flackerndes, warmes Licht verbreiten. Kelch und Brot stehen auf dem Altar. Mittlerweile hat jeder seinen kleinen Individualkelch. Wahrscheinlich werden wir nie wieder die sein, die aus einem Kelche trinken [6], eher wird es eine Art Abendmahl-to-go geben.


 

Inspiriert vom täglichen Blumenstrauß
auf einem Fahrrad von Ai Weiwei (艾未未).


Links usw.:
[1] https://www.kirchenjahr-evangelisch.de/article.php#1281 Joh 1,14b
[2] https://www.die-bibel.de/bibeln/online-bibeln/lesen/LU17/1JN.1/1.-Johannes-1  1. Joh 1,1–4  
[3] 1. Joh 1,7-9  
[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Briefe_des_Johannes
[5] https://de.wikipedia.org/wiki/Offenbarung_des_Johannes
[6] „Das sollt ihr, Jesu Jünger, nie vergessen: wir sind, die wir von einem Brote essen, aus einem Kelche trinken, Jesu Glieder, Schwestern und Brüder.“ Evangelisches Gesangbuch 221 http://www.l4a.org/cgi-bin/4lieder?lookupMode=liedaufschlagen&lookup=Evangelisches%20Gesangbuch+221


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