Thursday, January 31, 2013

Weather and Rheumatoid Arthritis at the ACR 2012 in Washington


Annika Cutinha and colleagues looked at the effect of weather on symptoms in RA (Abstract No. 88, full title: ). Conclusion: “Although widely believed, no consistent association in the literature between weather and RA symptoms was seen.”

I’d like to tell another story as lots of my patients also tell me about their weather sensitivity.

You might also like to check on the abstract of E. Bossema’s presentation on the influence of weather in patients with fibromyalgia at the EULAR 2012: http://rheumatologe.blogspot.de/2012/06/fibromyalgia-and-influence-of-weather.html  

Kritische Bemerkungen zum Himalaya Salz



Ich habe gerade wieder einmal die abstrusen Heilsversprechungen zum Himalaja Salz (ich schreibe es jetzt hier deutsch Himalaja, obwohl die Vermarktung unter Himalaya läuft) zu sehen bekommen, auf Twitter und auf Facebook.

Himalaja Salz ist rötlich gefärbtes Steinsalz, also Salz wie es als Haushaltssalz verkauft wird. Haushaltssalz ist jedoch frei von Verunreinigung wie die Eisenoxide (Rost), durch die das Himalaja Salz rötlich erscheint.

Gerne wird auch die Bezeichnung Kristallsalz genommen. Gehen Sie einmal in den Lebensmittelhandel und kaufen Sie Salz – oh Wunder, alles Kristallsalz.

Stammt das Salz aus dem Himalaja? Nein, es stammt in der Regel aus Pakistan und zwar 200 km südlich von Hunza, hat also mit Himalaja nichts zu tun. Aber Himalaja lässt sich viel besser vermarkten als Punjab. Das Oberlandesgericht Köln hat die Berufungsklage eines Vertreibers zurückgewiesen, da es für erwiesen hält, dass es sich um eine irreführende Herkunftsbezeichnung handelt (Oberlandesgericht Köln, Urteil vom 01.10.2010 – 6 U 71/10 – Himalaya-Salz UWG §§ 3, 5 – im Netz einsehbar).

Unter den Heilsversprechungen gibt es viele. Hier sind einige davon.

Knochen sollen davon kräftiger werden. Zu viel Kochsalz mindert den Gehalt an Kalzium, denn es wird ausgeschwemmt. Das Himalaja Salz enthält nur wenig Kalzium, jemand berechnete einmal für zwei Teelöffel einen Gehalt an 45 mg, also verschwindend gering zu unserem Bedarf von 1000, besser 1500 mg. Eine Studie gibt es selbstverständlich nicht.

Die Gesundheit von Blutgefäßen soll verbessert werden. Mir erzählte ein Arzt in Hunza, also dort wo die Langlebigkeit erfunden wurde, dass sein Hauptproblem Gefäßerkrankungen durch hohen Salzkonsum sind. Kochsalz kann den Bluthochdruck fördern.


Dr. Wilayat Khan mit Mitarbeitern (Hunza)

„Encouraging excellent blood sugar health“ – übersetzt heißt das: ausgezeichnete Blutzucker Gesundheit ermutigen. Ich wage zu bezweifeln, dass der Genuss eines Salzes den Blutzucker ermutigt, nicht anzusteigen. Also auch völliger Humbug.

Hydroelektrische Energie soll in Zellen erzeugt werden. Hydroelektrische Energie wird im Wasserkraftwerk hergestellt. Kinetische Energie wird durch eine Turbine/Dynamo in Strom umgewandelt.

Dieses Himalaja Salz hat keinen gesundheitlichen Vorteil. Allerdings möchte ich einen Nachteil nicht verschweigen: die Kosten. Da kann das Kilogramm schon einmal 17,50 Euro kosten (gerade auf Ebay nachgeschaut). Aldi Süd bietet das Kilogramm Kochsalz allerdings für 0,38 Euro wohlfeil.

(Vielleicht ergänze ich noch Antworten zu weiteren Heilsversprechungen.)

Falsche Terminologie in der Medizin



Im Medizinstudium gibt es einen Pflichtkurs Terminologie, aber anscheinend wird der nicht verinnerlicht. Man kann in Arztbriefen oder auch im Gespräch noch einen Bedarf entdecken.

Da wird das Cushing-Syndrom als *Kasching* ausgesprochen anstatt *Kusching*. Oder man fühlt sich verpflichtet, die Takayasu Arteriitis *Takayashu* auszusprechen; benannt nach Mikito Takayasu (高安右人) 安 kann man in der sinisierten Lesung アン, also *an* lesen, in der japanischen Lesung jedoch やす, also *yasu*.

Ich bekommen häufig Zuweisungen wegen PCP oder primär chronischer Polyarthritis, aber diese Bezeichnung ist schon vor langer, laaanger Zeit verlassen worden, da es keine entsprechende Sekundärform der Erkrankung gibt.

Manchmal sieht man auch das Fach der Cardiologie, wenn Kardiologie gemeint ist. Vielleicht fühlt sich der Cardiologe ein wenig wie ein Zar, wer weiß.

Oder haben Sie schon einmal im Briefkopf von der Visceralchirurgie gelesen. Soll wahrscheinlich medizinischer aussehen, ist aber falsch – bitte Viszeralchirurgie nehmen.

Dann gibt es noch die Kokken, mit denen stehen Mediziner auch gerne auf Kriegsfuß. Das wäre in Ordnung, wenn es um die Bekämpfung der Erreger ginge, aber die Rechtschreibung ist ebenso ein Ort des Kampfes und des Krampfes. Streptococcus pneumoniae ist richtig, denn es handelt sich um einen lateinischen Begriff, aber es sind eben keine *Streptococcen* sondern Streptokokken, denn das ist zum deutschen Begriff geworden.

Es gibt auch keine *Ulcera*, sondern man nennt die Dinger Ulzera, allerdings gibt es das Ulcus duodeni; ich würde aber vom Duodenalulkus reden oder noch besser vom Zwölffingerdarmgeschwür, denn dann wird man auch verstanden.

Ich ergänze gerne, wenn mir noch mehr Bespiele übersendet werden bzw. sobald mir wieder etwas auffällt.

Wednesday, January 30, 2013

Carpe Diem Haiku Birdsong





Birdsong
Never mind Winter or Spring
Charlie Parker playing


Clouds and light blue
First blossoms appearing
A chorus of birds


Dawn opens the lid
Moon’s leaving the night shift
Bird starts chirping

Night’s just gone
Dawn plays grey tones
Only birds sing colours

http://chevrefeuillescarpediem.blogspot.de/


Das Ziehungsbüro Passau – Abteilung für Gewinnabwicklung


Ich habe wieder einmal Post bekommen. Das Schreiben ist auf grauem Recycling-Papier gedruckt, so wie man es vom Finanzamt, Versorgungsämtern oder Gerichten her kennt. Das soll für Seriosität sorgen. Man beglückwünscht mich. Ich erhalte heute meine Gewinnchance auf 100.000,00 Euro. Das soll meine Gier wecken und das Gehirn ausschalten. Warum dieser kostspielige Trick mit der Gewinnabwicklung. Wenn ich an einer Verlosung, an der ich nicht teilgenommen hatte, gewonnen hätte, dann hätte man mir doch einen Scheck zuschicken können. Also müsste der denkende Mensch schon an dieser Stelle den Fetzen in den Papierkorb werfen. „Unser Sekretariat hat die kostenlose Sonderleitung 0800 xxxxxxx soeben für Sie freigeschaltet. Zögern Sie nicht und melden Sie sich am besten umgehend.“ Das ist schon etwas kafkaesk, so wie in der Parabel „Vor dem Gericht von Franz Kafka: „Hier konnte niemand sonst Einlass erhalten, denn dieser Eingang war nur für dich bestimmt.“ Und noch etwas fällt auf, wer schon ähnliche Texte in meinem Blog gelesen, weiß es wahrscheinlich, hier ist der berühmte Beschleunigungsfaktor, der ebenfalls das Denken ausschalten soll.

Dem Schreiben liegt eine Art von Scheck bei, der in Frakturschrift „Zahlungsverpflichtungsoption“ genannt wird. Das ist ein Begriff, den selbst Google nicht kennt, also auch nicht Wikipedia und schon gar nicht das deutsche Recht. Dann ist auch klar, warum dieser Neologismus in Frakturschrift daherkommt, damit man meint, es sei ein Begriff, den die deutsche Sprache bereits seit Jahrhunderten kennt. Tut sie aber nicht! Das Anschreiben und die Zahlungsverpflichtungsoption tragen Unterschriften in blauer Tinte. STOPP! Natürlich sind das keine Unterschriften, es sind gedruckte Namen mit Schreibschrift-Fonts. Man hätte auch jemanden einen Unterschrift machen lassen, aber ich glaube, dann wäre es auch einfacher, einen Betrug zu vermuten und einzuschreiten.

Was will nun das Ziehungsbüro? Das ist unklar. Vielleicht ist es eine groß angelegte Suche nach möglichen Opfern für Werbekampagnen. Menschen, die bereit sind, diesen Blödsinn zu glauben, werden zu einem größeren Prozentsatz zum Kauf eines überflüssigen Artikels durch Werbung verlasst werden können.

Ich rate wieder einmal zur Vorsicht. Rufen Sie nicht an!
Nachtrag:
Ich habe gerade gefunden: http://www.gutefrage.net/frage/bei-verlosung-gewonnen-oder-betrug - allerdings wird dort auch nur abgeraten, Hintergründe kennt auch keiner. Interessant ist allerdings, dass dieses "Büro" schon seit mindestens September 2012 sein Unwesen treibt.
Eine interessante Seite ist diese: http://pfiffige-senioren.de/gewinnbenachrichtigung.htm#a alle möglichen Trickbetrügereien werden dort erläutert.


14.04.2014:
Hier der Link zu dem ähnlichen Blogpost „Die Ziehungsstelle Hamburg – Abteilung für Gewinnabwicklung 





Tuesday, January 29, 2013

Carpe Diem Special Haiku Shiki's Evening Sun




In the setting sun
Potato fires are lighted
Wet autumn arriving



Setting sun ahead
Evening arrives slowly
Colours fade to grey


As evening falls
The lake lies with soft ripples
Dogs bark from afar


Evening walks past
Rising smoke from the candle
Cat keeps dreaming on


Out of evening
Wind entering the dark barn
The cows moo, lonely
  http://chevrefeuillescarpediem.blogspot.de/

Monday, January 28, 2013

Carpe Diem Haiku Children






The eyes of children
Telling about pristine joy
Don’t kill mocking birds

What adults could learn
From the children in the yard
But they play adult

Easy to recall
Laughter of playing children
Tears do not remain


http://chevrefeuillescarpediem.blogspot.de/

TNF alpha Forum 2013


Achtung! 2014 fand auch ein TNF alpha Forum statt. Mehr dazu hier: 

http://rheumatologe.blogspot.de/2014/01/tnf-alpha-forum-2014.html




Auch in diesem Jahr fand ein TNF alpha Forum in München statt und zwar vom 15.01. bis 26.01.2013. Etwa 700 Rheumatologen, Gastroenterologen und Dermatologen nahmen daran teil. Den größten Teil machten die Rheumatologen aus, die erfahrungsgemäß auch die größte Abzahl von Patienten mit TNF alpa Inhibitoren behandeln. Von den fünf zugelassenen TNF alpha Inhibitoren ist Infliximab am längsten am Markt und es wurden bereits 1,5 Millionen Patienten weltweit mit diesem Wirkstoff behandelt. Den Vorsitz führte der Päsident der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie, Prof. Jürgen Braun aus Herne.
Die Veranstaltung wurde von MSD gesponsert; die Firma stellt Infliximab und Golimumab her. Die Regel war, dass keine Beeinflussung des wissenschaftlichen Programm seitens des Herstellers zu erkennen war. Allerdings gab es eine Ausnahme, bei der die Anbiederung mit dem Hersteller für mich und andere, die ich dazu befragt hatte, kaum mehr erträglich war. Ich werde mir in der Zukunft sehr überlegen, ob ich mir noch einmal einen Vortrag von Herrn Prof. H. Schulze-Koops anhören werde.
Ich werde im folgenden Text nicht die Vorträge referieren, sondern weitergeben, was ich mitnehme.

U. Mrowietz: Chronisch-entzündliche Erkrankungen - ein biologisches "Fettnäpfchen"?
Unter Gewichtszunahme werden Makrophagen aktiviert, die einerseits entzündungsfördernde Zytokine wie TNF alpha, IL-1ß und IL-6 ausstoßen, und damit über weietere Schritte die Insulineresistenz und weitere Gewichtszunahme hervorrufen, aber auch zu vermehrter Entzündung führen. Das Fettgewebe stellt also einen wesentlichen Faktor dar, der den autoinflammatorischen Kreis aufrecht erhält. Interessanterweise werden auch Krankheitsverhalten und Depression davon beeinflusst. Rauchen und Übergewicht wirken zusammen, aber diesen Hinweis auf eine Studie, die beim ACR 2012 präsentiert worden war, hatte auch ich schon gegeben, z.B.: http://rheumatologe.blogspot.de/2012/11/2012-acr-meeting-in-washington-answers.html

D.C. Baumgart: Mikrobiom - Einfluss des Bakterienbesiedlung auf das Immunsystem
Eine wertvolle Einführung in die Verteilung der verschiedenen Bakterien, die mit uns und in uns leben. Es gibt verschiedene Verteilungstypen, also welche Bakterien das Individuum besieden. Mehr darüber: www.danielbaumgart.de  
Über faserreiche Kost steigt der Anteil an Buttersäure und dadurch sinkt die Aktivierung von T-Zellen, so dass die Entzündung darüber beeinflusst werden kann.
Der pseudomembranösen Kolitis liegt eine Überwucherung mit Clostidium difficile zugrunde, die fast immer die Komplikation einer Antibiotikatherapie ist; ein weiterer Grund, sich gegen überflüssige Antibiotikatherapien auszusprechen. Diese Darmentzündung ist schwer zu behandeln und eine Transplantation von gesunder Darmflora ist effektiver als Vancomycin.

A. Zink: Lebensstil und rheumatoide Arthritis
Nun ist das, was ich seit Jahren in Vorträgen und auch in diesem Blog anspreche, im Mainstream angekommen und das auch noch mit dem notwendigen wissenschaftlichen Hintergrund. An Lebensstil assoziierten Faktoren wurden genannt: "Rauchen, Alkoholkonsum, Übergewicht, Erährung, soziale Schicht / Bildung, Hormonexposition, Peridontitis".
Die kumulative Ereignisrate für die Entwicklung einer Arthritis steigt für übergewichtige Raucher im Vergleich zu Normalgewichtigen Nichtrauchern um 70%. Rauchen löst Rheumafaktor und CCP-Antikörperfaktor positive rheumatoide Arthritis aus. Raucher haben einen schlechteren Krankheitsverlauf und auch ein schlechteres Ansprechen auf Medikamente.
Erhötes Risiko auch durch viel rotes Fleisch und Eiweiß in der Ernährung. Das Risiko vermindert sich durch omega-3-Fettsäuren (sie sprach leider von "Fischöl") und für mich interessanderweise auch durch Olivenöl. "Vermutlich verringertes" Risiko besteht bei hoher Aufnahme von Gemüse und Obst.
Exposition gegenüber von Silikon und Mineralöl erhöhen das Risiko für die Ausbildung einer RA ebenso.
Stillen und eine lange fertile Lebensphase scheinen das Auftreten einer rheumatoiden Arthritis zu vermindern.
Auf die beiden Studien beim ACR 2012 (Abstract No. 1202 und 1204 über Porphyromonas gingivalis) hatte ich auf diesem Blog bereits hingewiesen, aber noch nicht näher ausgeführt. Porphyromonas gingivalis triggert die Citrullinierung von Peptiden - damit wären wir bei den CCP-Antikörpern! Also könnte die Behandlung der Periodontitis nicht nur dem Erhalt der Zähne dienen, sondern auch die Ausbildung der rheumatoiden Arthritis behindern.

K. Reich: Safety Update und Prophylaxe
In den letzten 10 Jhren hat sich die Rate von Hautkrebs verdoppelt, seit den 70iger Jahren verdoppelt.
Die Pathogenese der Psoriasis und das neue Modell der Interaktion von angeborenem und adaptiven Immunsystem wurden vorgestragen. Etwa, welche Rollen Th-17 Zellen, IL-23 oder IL-17 spielen.
Die Rate von Hautkrebs ist bei Menschen mit Psoriasis, rheumatoider Arthritis und chronisch-enttzündlichen Darmerkrankungen höher als bei der Normalbevölkerung. Die Rate in unter traditionellen DMARDs höher bei Patienten mit rheumatoider Arthritis.
Prophylaxe durch Hautkrebsscreening, Selbstuntersuchung, konsequenten Sonnenschutz und Stoppen von Rauchen.
Nebenbei wurde auch die Forderung nach einem Sicherheitshinweis wie auf Zigarettenpackungen für Solarien gefordert.

A. Rubbert-Roth: Kongress-Highlights 2012
A. Rubbert-Roth konnte wegen einer Erkrankung nicht teilnehmen und U. Müller-Ladner hat anhand der Folien den Vortrag gehalten. Ich möchte der Kölner Rheumatologin an dieser Stelle herzliche Genesungswünsche übermitteln.
Nachdem sich in den Jahrzehnten vor 2000 nur wenig in der Therapie der rheumatoiden Arthritis getan hatte (1985 MTX allgemein genutzt in der Therapie, Ende der 90iger Jahre Lefluinomid), kam danach Bewegung in die Therapie: Infliximab (2001), Eternacept (2002), Adalimumab (2003), Anakinra (2002), Rituximab (2004), Abatacept (2007), Tocilizumab (2009), Golimumab (2010), Certolizumab (2010), Xeljanz (2012 USA). Auch an Leitlinien und Kriterien für Therapie und Diagnose sowie Remission bzw. Ansprechen hat sich seit 2008 viel getan.
Mit dem Einsatz von TNF alpha Inhibitoren haben sich die Zahl der Krankenhausaufenthalte und die Zahl von operativen Eingriffen vermindern lassen.
Als neue Therapeutika gegen weieter Targets wurden Sarilumab, Sirukumab, Olokizumab, Sekukinumab, Mavrilimumab, MOR103 und die small molecules genannt, die alle hier im Blog bereits besprochen wurden.
Neu war für mich der Preis für Tofacitinib (Xeljanz) in den USA: ca. 25.000 US$ jährlich. Man hätte für ein solches Molekül, das einfacher in der Herstellung ist als ein monoklonaler Antikörper, deutliche weniger erwartet. Da werden wir abwarten müssen, wie sich IQWIG und GBA dazu äußern.

Dann kamen einige Vorträge, die mehr zusammenfassten als dass Neuigkeiten vermittelt wurden. Zum Beispiel waren die Ausführungen von G.-R. Burmester oder H. Nüßlein interessant, aber mir in anderer Form bereits häufiger nähergebracht.



J. Sieper: 10 Jahre TNF-Blocker-Therapie bei AS - Wie früh behandeln?
Es wurden einige sehr lehrreiche MRTs der Iliosakralgelenke gezeigt - was ist Entzündung und was nicht. Ergebnisse aus der MASTER-Studie, an der ich auch beteiligt war, wurden präsentiert: ca. 40% der untersuchten Patienten gehörten zu der Gruppe mit axialer Spondyloarthritis. Ich werde in zwei Monaten im Rheinischen Rheuma Zentrum in Meerbusch einen Vortrag zum M. Bechterew halten und dann genauer auf diese Ergebnisse eingehen.
Nimmt man die ASAS 40 Verbesserungen verschiedener TNF alpha Inhibitoren in Studien, so unterscheiden sie sich nicht signifikant. Wenn auch die Werte 47% für Infliximab und 39% für Adamimumab auf einen Trend hinzudeuten scheinen.
Die Zulassungshistorie für die verschiedenen TNF alpha Inhibitoren sind in den USA und Europa unterschiedlich. USA: Etanercept (2003), Infliximab (2004), Adalimumab (2006), Golimumab (2009). Europa: Infliximab (2003), Etanercept (2004), Adalimumab (2006), Golimumab (2009), Adalimumab für die nicht-radiografische axiale Spondyloarthritis (2012).

A. Strangfeld: Neue Daten aus dem Biologika-Register RABBIT
Auch sie präsentierte eindrückliche Daten, wie sehr doch das Rauchen die Krankheit beeinflusst und nicht nur das, sondern wie stark die 5-Jahres-Überlebensrate bei Rauchern absinkt. Weiter von Interesse ist das Ansteigen der Sterblichkeit unter Prednisolon über 5 mg, die Kurve zeigt ein exponentielles Ansteigen der Sterblichkeitsrate. Das heißt, dass wir noch mehr darauf achten müssen, die Dauergabe von Prednisolon auf 5 mg zu beschränken.
Eine höhere Sterblichkeit in den Registerdaten ist zu sehen bei hoher Krankheitsaktivität, schlechter Funktionsfähigkeit und Prednisolon über 5 mg. Diese Rate verringert sich unter Biologika gegenüber von MTX.
Sie stellte den Rabbit Risiko Score vor.

K. Krüger: Nutzenbewertung der Biologika durch das IQWIQ - neue Entwicklungen
Die neuen Entwicklungen sind eine weitere Verzögerung in der Bewertung. Interessanterweise werden radiologische Daten nicht anerkannt. Das Belimumab-Verfahren wurde als Beispiel vorgestellt (Belimumab wird bei der Therapie des systemischen Lupus erythematodes eingesetzt). Das IQWIG sah keinen Nutzen, der GBA sah einen Nutzen, die Verhandlungen zwichen Hersteller und GKV-Spitzenverband führten zu einer Preisreduktion um 32,6%.

R. Fischer-Betz und St. Howaldt; Familienplanung unter Immunsuppressiver Therapie
Die Zahl von Frauen, die rezeptpflichtige Medikamente in der Schwangerschaft einehmen hat sich vervielfacht. Die Einnahme von Medikamenten liegt bei Frauen in der Schwangerschaft deutlicher niedriger, wenn sie keine fachkundige Beratung erhalten hatten. Die meisten Medikamente werden nicht wegen bewiesener Teratogenität sondern wegen Mangel an Daten zur Sicherheit abgesetzt. Ca. 3-5 von 100 Kindern weisen Fehlbildungen auf, aber nur bei 3% von denen sind Medikamente verantwortlich. Eine aktive rheumatiosche Erkrankung erhöht das Risiko für einen Spontanabort.
(Bei Colitis ulcerosa oder M. Crohn kann Ibuprofen einen Schub auslösen.)
Einige praktische Tipps wurden angesprochen, wie: Methotrexat drei Monate vor Konzeption absetzen. TNF alpha Inhibitoren bis zur Konzeption, dann absetzenn und Lokaltherapie und Prednison. TNF alpha Inhibitoren nur im Schub. Plazentagängigkeit beachten. Wenn Infliximab im letzten Trimenon gegeben wurde, keine Lebendimpfung! Vor einer Schwangerschaft sollte nicht abgeraten werden. Ferroinjekt als Kurzinfusion bei Eisenmangel.
Aktuell gibt es keinen Informationsbogen für Schwangere oder zur Familienplanung.
Stillen ist häufig, aber nicht bei allen Präparaten möglich. Es sollten Wege eröffnet werden, dass gestillt werden kann. Dafür bedarf es aber fachkundiger Beratung, für die man im Einzelfall auch weitere Wege in Kauf nehmen muss.
Ein Workshop aus den Mann viel mitnehmen konnte.

K. Krüger und A. de Weerth: Schmerztherapie bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen
Paracetamol hat in niedriger Dosierung keine ausreichende Wirkung bei Arthritis. In hoher Dosierung (3-4 g täglich) ist das kardiovaskuläres Risiko vergleichbar zu NSAR. In Überdosierung treten schwere Lebernebenwirkungen auf.
Opioide haben nur eine geringe Effektstärke bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen. Das Frakturrisiko durch Stürze ist jedoch deutlich erhöht. Ich hatte hier im Blog bereits darauf hingewiesen. http://rheumatologe.blogspot.de/2012/11/verschiedene-schmerzarten-in-der.html 
Traditionelle NSAR fördern das Risiko für die Ausbildung von Ulzera. Das Risiko für Blutungen steigt: 6fach für Alter über 60 Jahre, 5fach für Ulkus in der Anamnese, 5fach für Kortikosteroide, 10fach für NSAR-Kombinationen bzw. Überdosierungen und 12fach Antikoagulation [die Daten wurden von M. Bläker zusammengestellt].
Die beste Prophylaxe vor Blutungen haben Coxibe plus Protonenpumpeninhibitor (z.B. Omeprazol, Pantoprazol).
Die Interaktion zwischen niedrig dosiertem ASS zur kardiovaskulären Protektion mit Ibuprofen ist immer noch nicht allen Verordnern bekannt. Hier ist die Folie, die von den Referenten gezeigt wurde:


Ich rate regelmäßig von der Kombination Ibuprofen und ASS ab. Es gibt in diesem Fall genügend Alternativen.
Katadolon führt nicht zu besserer Wirksamkeit als Novalgin, beschert aber häufig vermehrte Müdigkeit.
SSRI, die oft zur Komedikation in der Schmerztherapie genommen werden, erhöhen das gastro-intestinale Risiko um das 1,8fache.
Als Sahnehäubchen gabs noch die Präsentation eines M. Whipple. Ein gelungener Workshop auch dies.


Th.A. Luger und R. Mößner: Paradoxe Hautreaktionen und Anti-TNF-alpha-Therapie
Bei den paradoxen Hautreaktionen sind die bekannten Prädilektionsstellen der Psoriasis vulgaris weniger betroffen als die Kopfhaut, die Intertrigines und die Handflächen und Fußsohlen. Das Auftreten kommt in der Regel erst mit deutlicher Anwendungsdauer. Es handelt sich um ein seltenes Ereignis mit bis zu 3 Fällen in 1000 Patientenjahren. In der Regel muss der TNF-Inhibitor nicht abgesetzt werden. Die Lokale Therapie reicht häufig aus. Der Wechsel auf einen 2. oder auch 3. TNF-alpha-Inhibitor kann notwendig werden.

Insgesamt ist wieder ein interessantes TNF alpha Forum. Den Veranstaltern und Referenten herzlichen Dank! Viel Erfolg für das TNF alpha Forum 2014! Denn nach dem Forum ist vor dem Forum (sehr frei nach Sepp Herberger).

Thursday, January 24, 2013

Carpe Diem Haiku Heath (provided by Bjorn Brudberg)



Pines and blueberries
An opening to the heath
And the hawks above

Dark and lonely
Cathy out in the cold heath
Where’s Heathcliff


Tuesday, January 22, 2013

Mali - the sand will cover you


I've visited Mali a couple of years ago. The recent developments make me sad. After the Touareg rebellion a year ago, tourism ceased to exist. The tourists stay away, but the the people go on living there. Mali is a large country (1.2 Mill. sq km), where there live about 30 ethnic groups, speaking as much languages. The country consists of lots of sand, as the sahara is part of it. Less than 15 Mill. people live in the vast area, so Mali isn't densely populated. Maybe you've heard about Mali because of Amadou and Mariam, Ali Farka Touré, Timbuktu or the cosmogony of the Dogon people.

We went from Bamako, the capital, to Djenné via Ségou by car, a long journey short of 600 km with an exhausted driver, who obviously didn't have any idea how far the destination was ahead of him. The road was nicely paved, but once outside of Bamako there was hardly any traffic. Djenné is a old town with its famous Sudanese mud brick architecture, which is a UNESCO World Heritage site.

The Mosque at Djenné, famous mud brick architecture, UNESCO World Heritage Site


From Djenné we went to Mopti by ferry (first hippopotamus) and car. At Mopti we chartered a boat (pinasse) and went on the Niger, camping on the riverbank, passing through Lac Débo (more hippopotamus), looking at Niafounké and Diré, and finally reached Timbuktu.

Pinasse on the Niger


Evening at the Niger


Hippos


We went to see the old manuscripts, homes of former travellers (Alexander Gordon Laing), a little bit of the desert, not venturing to far outside the city.

Timbuktu - the way into the desert


Museum in Timbuktu


Then went on by jeep, crossing the Niger again, camping in the bush, on to Gourma-Rharous, saw nomads, a well within a range of moon landscape.


Nomads in the bush


Donkey on the moon


Working at the well


Water for the animals

Then via Gossi on to Hombori (Fatima's hand). Again into the bush, where we went to see elephants (a little dangerous as it turned out). Camping too near to the elephants (as I found out the next day).


Dune - not where the Fremen live

Near Hombori


Cattle at the water


Reaching the elephants


The Falaise from dune country

We went via Douenza into the Dogon country. Camping a little off the Falaise on a dune. Banini, Sanga, Bandiagara and on to Mopti. From there we went back to Bamako-Badalabougou.

Dogon architecture


Dogon architecture



Market and boats at Mopti


What will become of Mali? There will be lots of refugees. There will be a guerrilla war, which duration nobody will be able to predict. There will hunger and poverty, even more than before. I hope that peace will come soon. And I hope for a revival of sensible tourism.

Monday, January 21, 2013

Carpe Diem Haiku Bamboo


Moon passes
Leaving bamboo's shadow
Scratching stone


Night arrived
In the bamboo shadow
Frogs challenging crickets



Yellow bamboo leaves
Twirling down
As evening arrives


Bamboo leaves
Cuddling on the ground
Sweet love


 

Leaden sky
Wind blows from the bay
Pine and bamboo bowing


Snow on bamboo
Bowing deep
Not broken


Snow on bamboo
Bird just lifted off
Green leaves


 

Cicadas and birds
Bamboo, pines surround the lake
Rowing boat passes by


Wind brushes over
Rice paddies and bamboo groves
Fluttering butterflies

(The last 5 haiku are older ones.)

http://chevrefeuillescarpediem.blogspot.de/


Abgewiesenes Vergewaltigungsopfer - einige Bemerkungen



"Streit in Köln um von Kliniken abgewiesenes Vergewaltigungsopfer"

So stand es am 18.01.2013 in der Rheinischen Post. Aber das wirft doch noch einige Fragen auf.
Das Erzbistum entschuldigte sich. Ja wahrscheinlich hat es auch allen Grund dazu. Wenn es in den ihnen nachgeordneten Kliniken nicht klar ist, wie die Stellung des Erzbistum zu dieser Frage ist und wenn es weiterhin unklar ist, ob Ärzte oder vielleicht auch Pflegepersonal entlassen werden, wenn sich nicht an bestimmte Vorgaben gehalten wird, dann ist da Handlungsbedarf.
Und das gilt auch für die Klinikleitungen. Wenn man die Angst umgehen läßt, dass der Arbeitsplatz gefährdet ist, dann muss man sich nicht wundern, wenn Angst als Handlungsmaxime genommen wird. Warum gibt es nicht eine Standardverfahrensanweisung? Vom Qualitätmanagement her ist es sowieso notwendig und man fängt doch gerade in sensiblen Bereichen an.
Abweisung? Stand die Notärztin mit der Patientin in der Tür? Dann allerdings hätte es sich gehört, dass eine Erstversorgung durchgeführt wird mit nachfolgender Verlegung in eine andere Klinik. Oder wurde erst einmal per Telefon nachgefragt?
Müßte die Notärztin Irmgard Maiworm nicht ein Interesse haben, ihrer Patientin die beste nur mögliche Therapie und Versorgung zu verschaffen? Das nächstliegende Krankenhaus ist da vielleicht nicht die beste Wahl. Ich hätte nach einem Krankenhaus gesucht, das damit Erfahrung hat. Was ist, wenn es aus Unerfahrenheit zu Verfahrensfehlern kommt, so dass der Vergewaltiger nicht überführt werden kann? Ist es nicht geradezu unkollegial, solche Ärzte mit einer Aufgabe betrauen zu wollen, in der sie versagen müssen? Also Irmgard Maiworm ist meine Heldin nicht.
Es gibt hier überhaupt keine Helden, nur Verlierer.
Ich hoffe, dass sich die junge Frau erholt. Ich hoffe, dass der oder die Täter gefaßt werden. Ich wünsche mir, dass Erzbistum und diese wie auch andere Klinikleitungen Klarheit schaffen, wie und insbesondere dass Vergewaltigungsopfern auch in katholischen Kliniken geholfen wird.

Link zum Artikel RP: http://nachrichten.rp-online.de/regional/streit-in-koeln-um-von-kliniken-abgewiesenes-vergewaltigungsopfer-1.3138831 


Hier noch ein Nachtrag:

Im Tagesspiegel, den ich normalerwesie nicht lese, da er in Berlin erscheint, wurde noch einige Ideen von Frau Ursula Heinen-Esser, NRW-Landesvorsitzende der von katholischen Laien gegründeten Schwangerenberatung Donum Vitae und CDU-Bundestagsabgeordnete, veröffentlicht. "Ich finde es skandalös, dass der Frau die Untersuchung verweigert wurde." Das finde ich auch. "Das ist eine weitere Demütigung für sie und schützt die Täter, wenn die Spuren nicht gesichert werden." Die Demütigung sehe ich auch, aber ich meine, dass gerade die Spurensicherung von anderer Stelle sinnvoller ist, siehe oben. Die rigide Haltung der der katholischen Kirche zur „Pille danach“ könne sie nicht nachvollziehen. Doch, das ist ziemlich einfach, denn sie beendet das beginnende Leben. Das ist jedenfalls die aktuelle Meinung und die ist ausnahmsweise medizinisch begründbar. Für Thomas von Aquin begann das menschliches Leben erst bei der Besselung desLeibes; etwa der 40. Tag bei Jungen und etwa der 90. Tag bei Mädchen. Der Tagesspiegel schreibt weiter: "Die Notfallkontrazeption gehöre zur umfassenden Hilfe für ein Vergewaltigungsopfer." Und eben die ist in den besagten Kliniken nicht möglich.

Link zum Artikel des Tagesspiegels: http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/abgewiesenes-vergewaltigungsopfer-kritik-an-katholischen-kliniken-und-der-kirche-von-allen-seiten/7649804.html

Noch ein Nachtrag am 22.01.2013:

Die Rheinische Post veröffentlichte eine Artikel: „Staatsanwaltschaft ermittelt nicht gegen katholische Kliniken“, Link: http://www.rp-online.de/panorama/deutschland/staatsanwaltschaft-ermittelt-nicht-gegen-katholische-kliniken-1.3139358. Es bestehen nämlich weder eine unterlassene Hilfeleistung noch ein Hinweis auf Strafvereitelung, „da die Kliniken keine gesetzliche oder vertragliche Verpflichtung zur Sicherung von Spuren hätten“. Ich finde meine Einschätzung, dass man das Krankenhaus mit der größten Erfahrung in Hilfestellung und Sicherung von Beweismitteln aufsuchen soll, bestätigt.

In einem anderen Artikel schreibt Tanja Henkel: „Folglich muss man sich die Frage stellen, ob die katholische Kirche überhaupt noch Träger eines allgemeinen Krankenhauses sein kann, wenn sie keine umfassende Versorgung anbieten kann, weil das gegen ihre Glaubensgrundsätze verstößt.“ Das meine ich nicht, denn damit schießt man über das Ziel hinaus. Dann müsste ja alle internistischen Abteilungen, die nicht über eine interventionelle Kardiologie, jede Chirurgie, die nicht über einen Herzchirurgen verfügt, mit gleichem Argument schließen. Link: http://www.google.de/imgres?imgurl=http://www.wz-newsline.de/polopoly_fs/1.1020993.1358447431!/httpImage/onlineImage.jpg_gen/derivatives/landscape_300/onlineImage.jpg&imgrefurl=http://www.wz-newsline.de/home/leitartikel/abgewiesenes-vergewaltigungsopfer-ein-dilemma-fuer-die-aerzte-1.1209432&h=300&w=294&sz=32&tbnid=LVAdIO7U6Y02KM:&tbnh=90&tbnw=88&zoom=1&usg=__kShygpgM4iZNT2lOe07AHf4JV0o=&docid=TElxfiGwKIY1AM&hl=de&sa=X&ei=xCT-UJC-NoXdsgaPqYGwBQ&ved=0CHIQ9QEwCw&dur=2736

Nachtrag 23.01.2013
meta.tagesschau schreibt: "Erzbischof Joachim Meisner hat sich nach der Kölner Klinikaffäre bei dem abgewiesenen Vergewaltigungsopfer entschuldigt. "Dieser Vorgang beschämt uns zutiefst, denn er widerspricht unserem christlichen Auftrag und Selbstverständnis." Sein Nein zur "Pille danach" bekräftigte er dennoch." (Ich hoffe, ich darf die drei Sätze zitieren. Falls ich sie streichen muss, hier der Link: http://meta.tagesschau.de/tag/kardinal-meissner). Die Abweisung des Vergewaltigungsopfers und die "Pille danach" sind zwei verschiedene Vorgänge. Ich bin nun wirklich kein Freund von Erzbischof Joachim Meisner, aber er argumentiert konsistent. Nach Auftrag und Selbstverständnis von Caritas darf das Opfer nicht einfach abgewiesen werden, nach dem Gebot nicht zu töten darf er die "Pille danach" zu zulassen. Deshalb ist das "dennoch" völlig fehl am Platz.

Nachtrag 28.01.2013

Einen interessanten Aspekt bringt die FAZ am 26.01.2013 zur Sprache (S. 10): " ..., wenn es nicht makabre Versuche katholischer "Lebensschützer" gäbe, Notsituationen vorzutäuschen und darauf zu warten, dass die "Pille danach" verschrieben wird." Dann werden die Krankenhäuser ebenso, wenn auch von anderer Seite, angeprangert.
Gibt es einen Ausweg aus dem Dilemma, einerseits das Vergewaltigungsopfer adequat zu behandeln und andererseits nicht teilzunehmen an der Tötung der Leibesfrucht? Wahrscheinlich ja. Zum Beispiel in der Koexistenz verschiedener Versordungsmöglichkeiten. So wie wie auch vom Bäcker nur Brot und nicht Fleisch im Angebot verlangen.

Nachtrag 29.01.2013Hier noch ein Link auf eine Diskussion um die "Pille danach": http://www.dradio.de/dlf/sendungen/tagfuertag/1991710/. Ich danke  auf Twitter für den Hinweis.

Nachtrag 01.02.2013

Nun ist doch Bewegung in die Sache gekommen, so dass sich der Streit doch zum besseren wendet, wobei besser noch nicht gut heißen muss. Die Rheinische Post berichtet: >>Meisner lockert Verbot für "Pille danach"<< http://nachrichten.rp-online.de/titelseite/meisner-lockert-verbot-fuer-pille-danach-1.3161028. >>Es sei auch "nichts dagegen einzuwenden, dass sie in diesem Fall auch über Methoden, die nach katholischer Auffassung nicht vertretbar sind, und über deren Zugänglichkeit aufklären".<< Damit kann man aber arbeiten.
Einen weiteren Blogpost habe ich am 17.02.2013 verfaßt: http://rheumatologe.blogspot.de/2013/02/vergewaltigungsopfer-abgewiesen-eine.html