Monday, July 1, 2013

Bourne und die Wirklichkeit



Ich habe bereits mehrfach mein Faible für die Bourne Trilogie geäußert. Das Polyglotte interessierte mich, aber auch die Anpassungen an den Fortschritt der Kommunikations-/Computertechnik. Und ich habe mich darüber gefreut, wie dargestellt wurde, dass der individuelle Mensch doch besser ist als ein Apparat, der auf Datenmassen aufbaut. Vielleicht ist das naiv, aber es ist doch ein schöner Traum.

Im dritten Film der Reihe, „Das Bourne Ultimatum“, sehen wir, wie Simon Ross, ein Reporter des Guardian, telefoniert und „Blackbriar“ sagt. Sekunden später weiß der CIA bereits darüber Bescheid und agiert; eine tödliche Maschinerie wird in Bewegung gesetzt. Und diese Art der Überwachung scheint bereits durchgeführt zu werden oder zumindest möchte man das von den Geheimdiensten her. Große Mengen an Daten werden auf jeden Fall gesammelt.

Daran dachte ich, als ich heute in der Rheinischen Post über den Datenskandal nachlas. http://nachrichten.rp-online.de/titelseite/usa-spaehen-deutschland-aus-bis-in-die-bundesregierung-hinein-1.3505058  

Da wird über 500.000.000 Kommunikationsverbindungen pro Monat berichtet, oder die Speicherung von 60.000.000 Verbindungsdaten an einem Tag (07.01.2013). Diese Zahlen sollten wir vor der Diskussion um die Vorratsdatenspeicherung sehen; hier ein Link auf die Seite „Stoppt die Vorratsdatenspeicherung!“ http://www.vorratsdatenspeicherung.de/index.php?option=com_content&task=view&id=720&Itemid=55. Ich möchte weder vom BND und schon gar nicht von der NSA ausgespäht werden. Ich bin kein Terrorist und möchte für mich die Unschuldsvermutung in Anspruch nehmen.

Aus dem RP Artikel: „Der Vorsitzende des Innenausschusses, Wolfgang Bosbach (CDU), sagte: "Es ist offensichtlich, dass die Art der Überwachung durch die NSA mit dem Kampf gegen den Terrorismus nichts zu tun haben kann."“ Da scheint die CDU über sich selbst hinaus zu wachsen. Allerdings könnte es auch sein, dass man selbst gerne überwachen würde, aber nicht gerne von anderen überwacht wird. Thomas Oppermann (SPD): „Diese Überwachung ist nicht durch den Schutz vor Terrorismus zu rechtfertigen.“ Link: http://www.spdfraktion.de/presse/interviews/die-amerikanischen-geheimdienste-spielen-immer-noch-kalter-krieg Also Einigkeit bei den großen Parteien.


Es sind noch ca. 12 Wochen bis zur Bundestagswahl. Da sollten die Parteien schnellstens in sich gehen und überlegen, was sie denn konkret unternehmen wollen. Aktionismus (den US-Botschafter einbestellen) oder Empörung sind da nicht ausreichend.




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