Wednesday, September 20, 2023

Wiederaufbau Gemünd im September 2023

 



Es war mir gar nicht so bewußt, daß wieder ein Jahr vergangen ist. Ich hatte im letzten Jahr über Gemünd und den Wiederaufbau berichtet und das kam mir vor wie Juli 2023 [1]. Für die Idee, das Voranschreiten des Wiederaufbaus von Gemünd zu betrachten, war vielleicht die Aussage eines früheren Baukirchmeisters ausschlaggebend, daß an der katholischen Kirche St. Nikolaus bereits so viel an Wiederaufbau erfolgt sei und an der evangelischen Kirche nicht, was ich so nicht nachvollziehen konnte, da ich erst zwei Tage vorher den Ort besucht hatte.

Wie steht es also mit dem Wiederaufbau von Gemünd? Macht es Unterschiede, ob man den Wohnort, den Kurort oder den Sprengel meint? Ich kann vorausschicken, daß im Vergleich zum Vorjahr schon viel passiert ist. Man sieht nicht mehr so viele Handwerker, aber es sind doch noch erschreckend viele Ladenlokale oder Hotels zu sehen, die anstatt Glas die Schaufenstern mit Pressholz verschlossen haben. Und es steht sehr in Frage, ob auch alle Hotels oder Pensionen wieder aufmachen.




Wie sieht es aus mit Gemünd als Kurort? Da ist allerdings schon Einiges getan worden, so daß es wieder Gäste gibt. Aber der Kurort, den Gemünd früher darstellte, ist noch lange nicht wieder da. Brücken müßten noch wieder instand gesetzt werden oder Wege am Ufer der Urft sind weiterhin gesperrt.

In der Fußgängerzone sind noch nicht alle Ladenlokale mit Geschäften besetzt. Außerdem sind dort Physiotherapie- oder Ergotherapiepraxen eingezogen. Die Fußgängerzone dient dem Wohnort wie dem Kurort. Die Frage ist, welche Mischung optimal ist, denn es kann nicht um die bloße Belegung der Ladenlokale gehen. Wobei ich mir auch widersprechen muss, denn so wie die Fußgängerzone heute ist, wirkt sie nicht mehr wie eine Geisterstadt, denn den Eindruck hatte ich früher einmal. Was könnte Kurgäste von einer Fußgängerzone erwarten? Vielleicht sind das eher kleine Geschäfte mit Geschenkartikeln, Lokale und ähnliches. Die Frage ist allerdings, ob das sich solche Geschäfte schon wieder lohnen.




An der katholischen Kirche ist eindeutig viel getan worden. Aber sind die Wände vielleicht doch zu schnell verputzt und gekalkt worden? Ich könnte mir vorstellen, daß es im Gemäuer immer noch Nässe gibt. Und auch das Gerüst im Innern der Kirche zeigt, daß die Arbeiten noch längst nicht abgeschlossen sind.


Bei der evangelischen Kirche sieht die Situation ganz anders aus, da gab es unrealistische Angebote zur Sanierung. Die Frage muss auch lauten, ob bei schwindenden Mitgliederzahlen die Trinitatisgemeinde einen Wiederaufbau überhaupt stemmen kann. Das weiß ich nicht und das ist etwas, was vom neuen Presbyterium zu entscheiden ist, denn aktuell ist Wahlphase bzw. Anfang 2024 wird es ein neues Presbyterium geben, das sich über Möglichkeiten für den Teil der evangelischen Gemeinde in Gemünd Gedanken machen muß, um dann zu Entscheidungen zu kommen.

Über zwei Jahre nach der Flut weist Gemünd immer noch viele Schäden auf. Ich wünsche dem Ort, daß er wieder so schön wird, wie er einmal war. Dafür sind Projekte wie KIF 2022 [2] und KIF 2023 [3] notwendige Lichtblicke, die verhaltenen Optimismus erlauben.




Links und Anmerkungen:
[1] https://rheumatologe.blogspot.com/2022/06/gemund-jetzt-und-ein-paar-jahre-vor-der.html
[2] https://rheumatologe.blogspot.com/2022/07/kif-2022-in-gemund.html
[3] https://rheumatologe.blogspot.com/2023/09/kif-2023-kunst-im-flu-2023-in-gemund.html


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