Friday, August 1, 2025

FreitagsGedichte / #KurzLyrik 01.08.2025




客路青山外,行舟綠水前。
潮平兩岸闊,風正一帆懸。
次北固山下

王灣

Im Passagierboot unter den kiefergrünen Bergen entlang
Segeln wir, das blaugrün schillernde Wasser voraus.
Bei Flut liegen die beiden Ufer fern voneinander,
Der rechte Wind bläht die Segel von achtern.
Anlegen unterhalb des Nördlichen-Gu-Berges
Wang Wan 


Bei Hofe 
    die alten 
Ladies 
Bei 
Hofe
Die 
Wissen
Was 
Sich 
GeHört 
Und 
Knicksen 
Noch
Auch wenn 
    Die 
Knie knacksen

Keine Esel
    nein, nein, 
Keine 
Esel
Man 
Reitet 
Schon 
Auf 
Pferden 
Durch 
Die 
Mongolei
Auch 
Als 
Tourist
Wenn man 
    Kein 
Esel ist 

An der HafenMole 
Nachts an der HafenMole
Da, wo niemand mehr hin will 
RotweinFlecken an den Händen
Als du etwas wegGewischt hattest
EinGetrocknet 
Die grünen Augen
Das FlaschenGrün
Durch das man das LeuchtFeuer sehen kann 
In die Stille des GeSprächs 
Klatschen Wellen an die Mole 
Und aus der Ferne lärmt ein AußenBordMotor 
Da darf man enger sich 
AnEinAnderSchmiegen 

Strand
    eine Burg 
Aus 
Sand 
Am 
Strand
Bis 
Alles 
Zu 
Staub 
ZerFällt
Steht eine 
    Burg 
Am Strand 

Über dem Tal 
    verLoren steht 
Der 
UnGenutzte 
Raum 
Über 
Dem 
Tal 
Und 
Darf 
Sich 
Nun 
Freuen
Denn 
Einige Krähen 
    Fliegen 
Durch ihn

Formulierung 
    du sprintest 
Einer 
Vagen 
Formulierung 
HinterHer 
Und 
Sie 
Nimmt 
Form 
An
Biegt 
Um 
Eine 
Ecke 
Und ward 
    Nicht 
Mehr gesehen

Wohin nur? 
Wind und Regen
Hatten die Dünen frei geWeht
Den StrandHafer geKnickt
Das Blaue vom Himmel geLogen
Die Boote trieben weiter
Manche fischten soGar
Oder hatten Angler an Bord
Es trocknete der Sand 
Die Sonne verSank 
Die Mole beLebte sich
Vom Land 
Wie vom Meer 
Alle kamen zurück
Allein blieb das Meer
Draußen in der Dunkelheit
Und blickte zum Land
Ich aber blieb 
Am Strand zurück
Der Mond schien 
Du aber schienst 
Mir abHanden geKommen
Also geGangen zu sein
WoHin nur 
WoHin? 

BadeWasser
Der Schaum hat sich geLegt 
An der BadeWanne entSteht ein Rand 
Das Wasser kühlt aus 
Und das Licht an der Decke 
Wird auch immer kälter
Kerzen, das nächste Mal -:
Kerzen, denkst du noch 
Fröstelnd 

Schmerz 
    noch immer 
Hat 
Es 
Die 
Forensische 
Pathologie 
Nicht 
GeSchafft
Den 
Schmerz 
In 
Den Mittel.Punkt 
    Ihres 
Interesses zu stellen 

Hauch 
    ich hauche 
Auf 
Glas 
Und 
EntDecke 
Eine 
Schrift
Die aber 
    VerFliegt 
Im Nu 

Sand 
    der nasse
Graue 
Sand 
Unter 
Den 
Fruchtlosen 
DattelPalmen 
An 
Der 
Promenade 
Ich 
Kann 
Doch 
Jetzt 
Nicht anFangen 
    Den 
Müll aufZuSammeln 

EhePartner 
    im Tod 
Aber 
Waren 
Sie 
Zum ersten 
    Mal 
Wirklich verEint  


 



Wang Wan (王灣) lebte von 693 bis 751. Nur eines seiner Gedichte ist in der Anthologie 300 Gedichte der Tang-Zeit (唐詩三百首)  zu finden, obwohl gerade dieses als Muster für spätere Dichter diente. Zehn weitere Gedichte habe ich in der Sammlung Komplette Gedichte der Tang-Dynastie (全唐詩) aus dem Jahr 1705 gefunden. Wang Wan faszinierten die Berge und Seen von Jiangnan (江南), damit waren Teile von Jiangsu (江蘇), Zhejiang (浙江) und Anhui (安徽) gemeint. 


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