Welcher Teufel mag die FDP geritten haben, als sie den Wolf zum Wahlkampf-Thema machte? Ich fuhr durch Steinfeld, vorbei an der Basilika und schließlich am Ortsausgang in Richtung Urft und Nettersheim sah ich ein Wahlkampf-Plakat, das mich aufmerken ließ. Die FDP macht den Wolf zum Wahlkampfthema.
Nun, manchmal sind im Wahlkampf die wirklich guten Themen bereits von anderen Parteien belegt und man benötigt ein griffiges Problem oder jedenfalls etwas, was den Wähler oder die Wählerin ängstigen kann, und so zum Thema gemacht werden kann, auch wenn es überhaupt kein Problem darstellt.
Der Wolf ist hervorragend geeignet. Der böse Wolf! Aber Wölfe sind in der Regel scheue Tiere. Ich habe mehrfach in einsamen Gegenden mit Wölfen gecampt. Zuletzt war das vor zwei Jahren in der Mongolei. Was machen die Mongolen, die in der Steppe in ihren Gers (Jurten) kampieren? Auf der schwierigen Strecke vom Ulaagchiin Khar See (Улаагчийн Хар Нуур) zum Muhart Fluß (Мухартын гол), siehe Bericht [1], kamen wir bei Nomaden vorbei, die Tücher an Stöcken um ihr Camp gehängt hatten, um damit die Wölfe abzuschrecken. Auch hier werden Geruch und Geräusche von Menschen Wölfe abschrecken. Aber darüber wird hitzig diskutiert [2].
Wenn man sich über die Google-KI dem Thema nähert, wird man (wie ich) vielleicht folgende Aussage finden: „In Deutschland ereignen sich jährlich 30 000–50 000 Bissverletzungen. Im Mittelpunkt stehen Hunde- und Katzen-, seltener Menschenbisse.“ Oder in der Berliner Morgenpost: „In Berlin wurden vergangenes Jahr mehr als 500 Menschen [von Hunden] gebissen.“ [3] Weltweit gab es in den letzten 20 Jahren knapp 500 Wolfsangriffe, wovon 26 tödlich ausgingen. Das hört sich erst einmal ernst an, aber in Deutschland kam es zu keinen Angriffen. Der letzte bestätigte Fall ereignete sich in der Oberlausitz im Jahr 1904.
Die meisten Wölfe gibt es in Brandenburg, Niedersachsen und Sachsen. Man hat etwa 1600 Wölfe erfaßt [4]. Der Wolf ist geschützt und darf nicht ohne weiteres bejagt werden. Und an dieser Stelle möchte ich erneut bekunden, daß ich die Hobby-Jägerei verabscheue. „2023/24 waren über 460.771 Personen in Deutschland in Besitz eines Jagdscheins“ und dem gegenüber gibt es nur ca. 1000 Berufsjäger [5]. Je mehr Jäger, je mehr Waffen, umso mehr Unfälle, umso mehr Verletzte und Tote [6].
Die FDP von Hellenthal – in Hellenthal gehe ich häufig Einkaufen, in der Gegend wandere ich oder besuche den Gottesdienst – sieht es so: „Die Möglichkeiten eines regelnden Einflusses auf den Wolfsbestand durch die Jägerschaft in Abstimmung mit den Naturschutzbehörden muss nach Ansicht der Liberalen in Hellenthal gegeben sein.“ [7]
Halali! Das hatte ich befürchtet!
Nun, manchmal sind im Wahlkampf die wirklich guten Themen bereits von anderen Parteien belegt und man benötigt ein griffiges Problem oder jedenfalls etwas, was den Wähler oder die Wählerin ängstigen kann, und so zum Thema gemacht werden kann, auch wenn es überhaupt kein Problem darstellt.
Der Wolf ist hervorragend geeignet. Der böse Wolf! Aber Wölfe sind in der Regel scheue Tiere. Ich habe mehrfach in einsamen Gegenden mit Wölfen gecampt. Zuletzt war das vor zwei Jahren in der Mongolei. Was machen die Mongolen, die in der Steppe in ihren Gers (Jurten) kampieren? Auf der schwierigen Strecke vom Ulaagchiin Khar See (Улаагчийн Хар Нуур) zum Muhart Fluß (Мухартын гол), siehe Bericht [1], kamen wir bei Nomaden vorbei, die Tücher an Stöcken um ihr Camp gehängt hatten, um damit die Wölfe abzuschrecken. Auch hier werden Geruch und Geräusche von Menschen Wölfe abschrecken. Aber darüber wird hitzig diskutiert [2].
Wenn man sich über die Google-KI dem Thema nähert, wird man (wie ich) vielleicht folgende Aussage finden: „In Deutschland ereignen sich jährlich 30 000–50 000 Bissverletzungen. Im Mittelpunkt stehen Hunde- und Katzen-, seltener Menschenbisse.“ Oder in der Berliner Morgenpost: „In Berlin wurden vergangenes Jahr mehr als 500 Menschen [von Hunden] gebissen.“ [3] Weltweit gab es in den letzten 20 Jahren knapp 500 Wolfsangriffe, wovon 26 tödlich ausgingen. Das hört sich erst einmal ernst an, aber in Deutschland kam es zu keinen Angriffen. Der letzte bestätigte Fall ereignete sich in der Oberlausitz im Jahr 1904.
Die meisten Wölfe gibt es in Brandenburg, Niedersachsen und Sachsen. Man hat etwa 1600 Wölfe erfaßt [4]. Der Wolf ist geschützt und darf nicht ohne weiteres bejagt werden. Und an dieser Stelle möchte ich erneut bekunden, daß ich die Hobby-Jägerei verabscheue. „2023/24 waren über 460.771 Personen in Deutschland in Besitz eines Jagdscheins“ und dem gegenüber gibt es nur ca. 1000 Berufsjäger [5]. Je mehr Jäger, je mehr Waffen, umso mehr Unfälle, umso mehr Verletzte und Tote [6].
Die FDP von Hellenthal – in Hellenthal gehe ich häufig Einkaufen, in der Gegend wandere ich oder besuche den Gottesdienst – sieht es so: „Die Möglichkeiten eines regelnden Einflusses auf den Wolfsbestand durch die Jägerschaft in Abstimmung mit den Naturschutzbehörden muss nach Ansicht der Liberalen in Hellenthal gegeben sein.“ [7]
Halali! Das hatte ich befürchtet!
Links und Anmerkungen:
[1] Mongolia – Rock Gate and Relief between Khar Nuur and Muhart River https://rheumatologe.blogspot.com/2024/04/mongolia-rock-gate-and-relief-between.html
[2] So z.B. hier: https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/stadtgespraech/stadtgespraech-wolf-102.html – deswegen schalte ich für diesen Beitrag die Kommentarfunktion ab.
[3] Joachim Fahrun: Mehr als 500 Verletzte durch Hundebisse in Berlin https://www.morgenpost.de/berlin/article408925062/mehr-als-500-verletzte-durch-hundebisse-in-berlin.html
[4] https://www.tagesschau.de/inland/woelfe-deutschland-108.html
[5] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/161126/umfrage/anzahl-der-jagdscheininhaber-in-deutschland-seit-1968/
[6] https://www.cacciapassione.com/de/Jagdsaisonende-2024-2025-stetige-Entwicklung-der-Unfallzahlen/
[7] https://www.fdp-hellenthal.de/index.php/about/der-wolf-ist-in-der-eifel-wie-gehen-wir-damit-um
[8] Hier sind noch ein paar Bilder von Wölfen im Polar Park (Polar Park Arctic Wildlife Centre in Bardu, Nord-Norwegen).
The Polar Park at Bardu
https://rheumatologe.blogspot.com/2024/11/the-polar-park-at-bardu.html
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