Der Gottesdienst in der Versöhnungskirche war als Vorabend zum Zweiten Adventssonntag deklariert, aber wir hätten auch den Nikolaustag [1] feiern können – in den Niederlanden ist heute der Geschenktag. Dem entsprechend würde man folgenden Wochenspruch vortragen: „Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.“ [2] Bleiben wir einen Moment bei Nikolaus. Gerade lese ich auf X (the artist formerly known as Twitter), daß türkische Archäologen das Grab von Nikolaus entdeckt haben [3]. Nikolaus war Bischof von Myra in der kleinasiatischen Region Lykien. Erstaunlich unscharf aber sind seine Lebensdaten -: geboren wurde er zwischen 270 und 286 (16 Jahre Ungewißheit) und gestorben ist er am 6. Dezember, allerdings werden die Jahre 326, 345, 351 und 365 genannt (das sind sogar 39 Jahre Ungewißheit) [4]. Also erreichte er ein Lebensalter von 40 bis 95 Jahre.
„Die Coca-Cola Company nutzte ab 1931 alljährlich zur Weihnachtszeit diese Darstellung für eigene Werbekampagnen. Ob die Firma damit entscheidend zur weltweiten Verbreitung des „Weihnachtsmanns“ beitrug, ist umstritten.“ Nichts, was es nicht schon in Wikipedia gibt [5]. Mir aber ist der Nikolaus mit dem Tintenfass aus dem Struwwelpeter in Erinnerung geblieben. Und an den erinnerte ich mich rot gewandet [6].
Zu den Wundern des hl. Nikolaus zählt das Quellenwunder: am Kopfende des Sarkophags entsprang eine Quelle mit Salböl und am Fußende eine mit Wasser, aber wahrscheinlich sind die Quellen versiegt, sonst könnten wir sie auf TikTok bewundern.
Der zweite Advent ist ein Sonntag, der die Zusage auf die Wiederkehr Christi bereit hält und will helfen, die Bedrückten und Zurückgestoßenen mit Hoffnung zu erfüllen [7]. Darauf warten wir, aber Warten ist langweilig, selbst auf das Christkind, aber Warten ist auch endlich.
Bertolt Brecht hat einmal ein Gedicht geschrieben, das gut in diesen Zusammenhang paßt – das Gedicht vom Radwechsel [8].
Der Wochenspruch lautet: „Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.“ [9] Das erinnert mich an einen Cartoon von Charles M. Schulz, in dem Charlie Brown erklärt, daß man bei einer Depression nur ja nicht nach oben schauen soll, da man sich sofort besser fühle und keine Freude aus seiner Depression gewönne [10].
„Die Coca-Cola Company nutzte ab 1931 alljährlich zur Weihnachtszeit diese Darstellung für eigene Werbekampagnen. Ob die Firma damit entscheidend zur weltweiten Verbreitung des „Weihnachtsmanns“ beitrug, ist umstritten.“ Nichts, was es nicht schon in Wikipedia gibt [5]. Mir aber ist der Nikolaus mit dem Tintenfass aus dem Struwwelpeter in Erinnerung geblieben. Und an den erinnerte ich mich rot gewandet [6].
Zu den Wundern des hl. Nikolaus zählt das Quellenwunder: am Kopfende des Sarkophags entsprang eine Quelle mit Salböl und am Fußende eine mit Wasser, aber wahrscheinlich sind die Quellen versiegt, sonst könnten wir sie auf TikTok bewundern.
Der zweite Advent ist ein Sonntag, der die Zusage auf die Wiederkehr Christi bereit hält und will helfen, die Bedrückten und Zurückgestoßenen mit Hoffnung zu erfüllen [7]. Darauf warten wir, aber Warten ist langweilig, selbst auf das Christkind, aber Warten ist auch endlich.
Bertolt Brecht hat einmal ein Gedicht geschrieben, das gut in diesen Zusammenhang paßt – das Gedicht vom Radwechsel [8].
Der Wochenspruch lautet: „Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.“ [9] Das erinnert mich an einen Cartoon von Charles M. Schulz, in dem Charlie Brown erklärt, daß man bei einer Depression nur ja nicht nach oben schauen soll, da man sich sofort besser fühle und keine Freude aus seiner Depression gewönne [10].
Evangelium und Predigttext sind identisch [11]. Eigentlich handelt es sich um zwei Texte: um einen eher apokalyptischen Text mit dem Titel „Das Kommen des Menschensohns“ und einen vollen Hoffnung mit dem Titel „Vom Feigenbaum“. Zeichen werden geschehen und die Kräfte der Himmel werden ins Wanken kommen. Dies bereitet Furcht wie auch das Brausen und Wogen des Meeres, das an die Sintflut erinnern mag. Der Menschensohn wird kommen in einer Wolke, nicht auf einer weißen Wolke, wie gerne kitschig dargestellt. Denn die umgebende Wolke soll uns schützen. Diesen Schutz erfahren auch Petrus, Jakobus und Johannes in „Die Verklärung Jesu“ -: „Als er noch so redete, siehe, da überschattete sie eine lichte Wolke. Und siehe, eine Stimme aus der Wolke sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe; den sollt ihr hören!“ [12] Und dann schlagen die Bäume aus und wir dürfen uns der Hoffnung hingeben, wenn dies alles geschieht, so wissen, daß das Reich Gottes nahe ist. Die Passage endet mit: „Wahrlich, ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis es alles geschieht. Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte werden nicht vergehen.“ Das geht aber nur, wenn nicht Raum und Zeit in diesem Universum gemeint sind. Das gilt auch für die Szene mit den beiden Verbrechern, die zusammen mit dem Christus gekreuzigt werden: „Wahrlich ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradiese sein.“ [13] Angelus Silesius schreibt im Cherubinischen Wandersmann (1675): „Halt an wo lauffstu hin / der Himmel ist in dir: Suchstu GOtt anders wo / du fehlst Jhn für und für.“ [14]
Die Altargestecke geben zur Adventszeit oft weniger her, denn zu offensichtlich steht der Adventskranz [15] im Mittelpunkt und der Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima) oder auch Christstern als Topfpflanze [16]. Die roten Blätter sind keine Blüten sondern verfärbte Hochblätter, denn die Blüte selbst ist unscheinbar; vielleicht ein Symbol für das Kind in der Krippe. In Kall stand unter dem Altar ein Christstern mit weißen Blättern – der wird zur Weihnachtszeit hervorragend passen in Hinsicht auf die liturgische Farbe. Die liturgische Farbe aktuell ist Violett. Mich hatte es verwundert, wo denn das Parament in der Versöhnungskirche herstammt. Es war mir noch nie aufgefallen und scheint auch extra für den Altar am Taufbecken hervorgesucht worden zu sein. Wir haben dort einen runden Altar, also ähnlich wie der Runde Tisch. Und die beiden entzündeten Kerzen auf dem Altar fielen mir auf, die durch das eigene Licht etwas violetter aussahen als die Kerzen, die am Kranz noch nicht scheinen. Das Altargesteck in Kall hat die Küsterin wieder sehr schön mit violetten Blumen gestaltet. Auch in der Adventszeit bleibt Platz dafür.
Die Altargestecke geben zur Adventszeit oft weniger her, denn zu offensichtlich steht der Adventskranz [15] im Mittelpunkt und der Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima) oder auch Christstern als Topfpflanze [16]. Die roten Blätter sind keine Blüten sondern verfärbte Hochblätter, denn die Blüte selbst ist unscheinbar; vielleicht ein Symbol für das Kind in der Krippe. In Kall stand unter dem Altar ein Christstern mit weißen Blättern – der wird zur Weihnachtszeit hervorragend passen in Hinsicht auf die liturgische Farbe. Die liturgische Farbe aktuell ist Violett. Mich hatte es verwundert, wo denn das Parament in der Versöhnungskirche herstammt. Es war mir noch nie aufgefallen und scheint auch extra für den Altar am Taufbecken hervorgesucht worden zu sein. Wir haben dort einen runden Altar, also ähnlich wie der Runde Tisch. Und die beiden entzündeten Kerzen auf dem Altar fielen mir auf, die durch das eigene Licht etwas violetter aussahen als die Kerzen, die am Kranz noch nicht scheinen. Das Altargesteck in Kall hat die Küsterin wieder sehr schön mit violetten Blumen gestaltet. Auch in der Adventszeit bleibt Platz dafür.
Inspiriert vom täglichen Blumenstrauß
auf einem Fahrrad von Ai Weiwei (艾未未).
Links und Anmerkungen:
[1] https://kirchenjahr-evangelisch.de/nikolaustag/
[2] Mt 5,7
[3] https://x.com/Rainmaker1973/status/1997232567125430614
[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Nikolaus_von_Myra
[5] http://de.wikipedia.org/wiki/Weihnachtsmann
[6] Siehe z.B. hier: http://www.nikolaus-von-myra.de/darstellung/bilder/struwwelpeter.jpg
[7] https://kirchenjahr-evangelisch.de/2-advent/
[8] Der Radwechsel
Ich sitze am Straßenhang.
Der Fahrer wechselt das Rad.
Ich bin nicht gern, wo ich herkomme.
Ich bin nicht gern, wo ich hinfahre.
Warum sehe ich den Radwechsel
mit Ungeduld?
[9] Lk 21,28b
[10] https://i0.wp.com/www.barbarahitching.com/wp-content/uploads/2018/07/depressedstance.jpg?w=736
[11] https://www.die-bibel.de/bibel/LU17/LUK.21 Lk 21,25–33
[12] https://www.bibleserver.com/LUT/Matth%C3%A4us17 Mt 17,5
[13] Lk 23,43b
[14] Johannes Scheffler (1624-1677), bekannter unter dem Pseudonym Angelus Silesius, war ein schlesischer Lyriker, Theologe und Arzt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Angelus_Silesius
[15] Der Adventskranz evangelischen Theologen Johann Hinrich Wichern (1808–1881) zurück, der ihn für bedürftige Kinder in Hamburg im Jahr 1829 erfand. Er ließ einen Kranz aus einem alten Wagenrad mit 24 Kerzen aufhängen, wobei 20 kleine rote für die Werktage und vier dicke weiße für die Sonntage bis Weihnachten standen.
[16] Weihnachtsstern-Pflege: So bleibt die Pflanze lange schön
Stand: 17.11.2025 17:05 Uhr
https://www.ndr.de/ratgeber/garten/zimmerpflanzen/Weihnachtsstern-Pflege-So-bleibt-die-Pflanze-lange-schoen,weihnachtsstern4.html
Kein Wink mit dem Zaunpfahl!
.
auf einem Fahrrad von Ai Weiwei (艾未未).
Links und Anmerkungen:
[1] https://kirchenjahr-evangelisch.de/nikolaustag/
[2] Mt 5,7
[3] https://x.com/Rainmaker1973/status/1997232567125430614
[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Nikolaus_von_Myra
[5] http://de.wikipedia.org/wiki/Weihnachtsmann
[6] Siehe z.B. hier: http://www.nikolaus-von-myra.de/darstellung/bilder/struwwelpeter.jpg
[7] https://kirchenjahr-evangelisch.de/2-advent/
[8] Der Radwechsel
Ich sitze am Straßenhang.
Der Fahrer wechselt das Rad.
Ich bin nicht gern, wo ich herkomme.
Ich bin nicht gern, wo ich hinfahre.
Warum sehe ich den Radwechsel
mit Ungeduld?
[9] Lk 21,28b
[10] https://i0.wp.com/www.barbarahitching.com/wp-content/uploads/2018/07/depressedstance.jpg?w=736
[11] https://www.die-bibel.de/bibel/LU17/LUK.21 Lk 21,25–33
[12] https://www.bibleserver.com/LUT/Matth%C3%A4us17 Mt 17,5
[13] Lk 23,43b
[14] Johannes Scheffler (1624-1677), bekannter unter dem Pseudonym Angelus Silesius, war ein schlesischer Lyriker, Theologe und Arzt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Angelus_Silesius
[15] Der Adventskranz evangelischen Theologen Johann Hinrich Wichern (1808–1881) zurück, der ihn für bedürftige Kinder in Hamburg im Jahr 1829 erfand. Er ließ einen Kranz aus einem alten Wagenrad mit 24 Kerzen aufhängen, wobei 20 kleine rote für die Werktage und vier dicke weiße für die Sonntage bis Weihnachten standen.
[16] Weihnachtsstern-Pflege: So bleibt die Pflanze lange schön
Stand: 17.11.2025 17:05 Uhr
https://www.ndr.de/ratgeber/garten/zimmerpflanzen/Weihnachtsstern-Pflege-So-bleibt-die-Pflanze-lange-schoen,weihnachtsstern4.html
Kein Wink mit dem Zaunpfahl!
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