Die entzündungsvermittelnden Prostaglandine werden aus einer essentiellen mehrfach ungesättigten Fettsäure, nämlich der Arachidonsäure, produziert. An der Bildung dieser Stoffe aus der Arachidonsäure setzt die Therapie mit nichtsteroidalen Antirheumatika (z.B. Aspirin, Diclofenac, Ibuprofen) durch Hemmung der Zyklooxygenase an, auch eine der Wirkungen von Kortikosteroiden („Kortison“) läuft über diesen Mechanismus; interessanterweise könnten die Boswellinsäuren an der Lipoxygenase ansetzen, aber dieses System allein ist zu unbedeutend für entzündlichrheumatische Erkrankungen als dass ein Nutzen zu erwarten wäre. Wichtig ist auch, dass die Wirkung durch Medikamente umgehen, durch Ernährungsumstellung erst nach langer Vorlaufzeit erfolgen kann. Diese ist für jeden Menschen verschieden, denn der Körper speichert die Arachidonsäure sehr effizient, denn er benutzt sie nicht wie andere Fettsäuren zur Energiegewinnung. Es kann somit länger als ein Jahr dauern, bis der Bestand an dieser Fettsäure im Körper soweit erniedrigt ist, daß sie nicht mehr ins Gewicht fällt. Zumeist wird bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen eine langwirksame antirheumatische Therapie eingeleitet. Später möchte man diese Therapie natürlich reduzieren und ggf. völlig absetzen. Bis dieser Zeitpunkt gekommen ist, kann auch eine entsprechende Ernährungsumstellung wirksam geworden sein. In welchen Speisen ist nun diese Arachidonsäure enthalten? Insbesondere in Fleisch und ganz besonders in Schweinefleisch. Schweineschmalz enthält etwa 1800 mg pro 100 g. Milch enthält etwa 4 mg pro 100 ml. In einer ersten Stufe könnte man tierische Fette und insbesondere Wurstwaren weglassen. Danach sollte man versuchen, schrittweise den Fleischkonsum auf höchstens zwei Mahlzeiten pro Woche zu reduzieren. Verschiedentlich wird eine einmalige bis zweimalige Kaltwasserfischmahlzeit (Hochseefisch wie Makrele) pro Woche empfohlen. Die nachhaltigste Reduktion an Arachidonsäure erhält man aber durch eine vegetarische Kost, denn die Arachidonsäure ist nur in tierischen, nicht in pflanzlichen Fetten enthalten. Ein weiterer Schritt kann die Erhöhung der omega-3-Fettsäuren (insbesondere die alpha-Linolensäure) sein, denn dadurch werden die Enzyme beschäftigt, die sonst aus Linolsäure (eine omega-6-Fettsäure) Arachidonsäure herstellen. Leinöl ist besonders reich an alpha-Linolensäure. Leinöl sollte immer kühl und lichtgeschützt gelagert werden.
No comments:
Post a Comment