Friday, February 24, 2012

Fasten: Sinn und Unsinn


Um die Katze aus dem Sack zu lassen: medizinisch Unsinn, spirituell unter Umständen Sinn.
Wie aber kommt es zu den diskrepanten Ansichten, die man dieser Tage routinemäßig wieder hört? Beim Fasten treten unbestritten Effekte auf. Es geht vielmehr darum, ob diese Effekte einen Nutzen darstellen oder nicht.


Medizin und Ernährungswissenschaft lehnen das Fasten ab. Der Körper gerät in einen Nährstoffmangel, der die Gesundheit schädigt und nicht fördert. Die Liste von Personen, denen ganz eindeutig vom Fasten abgeraten wird ist lang. Chronisch Erkrankte sollten nicht fasten. Aus der Rheumatologie weiß man aufgrund von Studien, dass ein akuter Schub durch Fasten unterbrochen werden kann, aber was dann? Auf dem Weg dahin wird der Körper nachhaltig geschädigt. Fasten kann Gichtanfällen auslösen. Fasten kann eineEsstörung verstärken. Bei Kindern, Schwangeren, stillenden Müttern, Personen mit Untergewicht ist es offensichtlich, dass Fasten schadet.
Selbst der strenge Koran schließt Kranke eindeutig vom Ramadan-Fasten aus.

Oft hört man davon, dass beim Fasten der Körper entschlackt wird oder von Giftstoffen befreit wird. Das ist Kokolores! Der Körper sondert über Nieren, aber auch über Galle und Haut laufen überflüssige Stoffe ab. In der ersten Phase des Fastens wird Eiweiß abgebaut und dabei steigt die Harnsäure an (Stichwort: Gichtanfall). Dies ist eine sinnvolle Maßnahme des Körpers, denn Muskelzellen (Eiweiß) verbrauchen etwa 35 mal mehr Energie als Fettzellen. Während des Fastens steigen Triglyzeride, Cholesterin und Fettsäuren, also die Blutfettwerte, an, denn die werden aus dem Fettgewebe zur Energiegewinnung freigesetzt. Die Endprodukte des Fettabbaus, die so genannten Ketonkörper, reichern sich im Blut an und übersäuern es. Auch dies überlastet den Körper.

Mit Fasten kann man nicht dauerhaft ein Übergewicht reduzieren. Das kurzfristige Fasten führt zu keiner dauerhaften Verhaltensänderung. Durch die Anpassung des Körpers, z.B. wird der Grundumsatz durch Umstellung der Schilddrüsenhormone reduziert, wird nur erreicht, dass nach dem Fasten der Körper umso besser Fettspeicher aufbaut.

Ein weiterer Punkt ist die Speicherung von Schadstoffen im Fettgewebe (PCB, DDT, weitere fettlöslich Gifte). Diese Gifte überfluten dann den Körper.

Fasten im religiösen Sinn hat sicherlich seinen Nutzen, aber das gesundheitliche Risiko bleibt dagegen abzuwägen.

Fasten kann gesundheitlich aber auch nutzen. Sinn hat das Fasten, wenn es sich auf Rauchen, Trinken von alkoholischen Getränken, Essen von fetten und zuckerhaltigen Speisen beschränkt.

No comments:

Post a Comment