Ein arabisches Sprichwort sagt: Nur Esel und Europäer gehen
in die Sonne. Genau darum ging es in einer Studie von H. Ou-Yang und Kollegen
[1], die im Deutschen Ärzteblatt zitiert wurde [2]. Ich hatte mich anlässlich
des Bukini-Verbots in Frankreich mit dem Thema beschäftigt [3].
Ou-Yang und
Kollegen untersuchten: “Sun Protection by Beach Umbrella vs Sunscreen With a
High Sun Protection FactorA Randomized Clinical Trial”. Also was besser ist:
der Sonnenschirm oder die Sonnencreme. Übrigens, jetzt völlig OT, Ou-Yang (欧阳) ist einer der wenigen
chinesischen Nachnamen mit zwei Schriftzeichen und bei ihm hat der Vorname nur ein
Zeichen, wahrscheinlich 昊. Aber zurück zur Studie. Als
Ergebnis fanden die Forscher heraus, dass weder Sonnencreme noch Sonnenschirm
einen Sonnenbrand in der Mittagszeit verhindern können. Der Sonnenschirm war
undurchlässig für UV-Strahlen. Die Sonnencreme hatte einen Lichtschutzfaktor
von 100!
Der Sonnenschirm wirkt nur unzureichend, weil er kein Streulicht
abhalten kann. Und dafür muss man nicht am Wasser sein. Allerdings ist es am
Wasser besonders schlecht, da sich Licht in Wellen spiegelt.
Alles über einem LSF von 30 bringt keinen zusätzlichen
Nutzen; außerdem besteht nur Schutz vor UVB und kaum Schutz vor UVA Strahlung
(dabei handelt es sich um verschiedene Wellenlängen).
Es muss nicht gleich die Burka sein, aber man kann aus dem
Umgang mit UV-/Sonnenlicht in extremen Gegenden, z.B. der arabischen Wüste
lernen. Mittags sollte man sich bekleiden, einen Hut oder ein Kopftuch tragen.
Die unvermeidlich der Sonne ausgesetzten Stellen schützt man zusätzlich mit
einer Sonnencreme.
Auf einem Dermatologie Kongress in Wien wurde der Burkini
als Schutz vor Hautkrebs herausgestellt. Prof. Dr. med. Claus Garbe, Präsident
der Europäischen Gesellschaft für Dermato-Onkologie (EADO): "Der Burkini
wäre ein geeignetes Modell, die Hautkrebsinzidenz langfristig zu senken."
[4] Tja, bei Frauen - aber die achten auch traditionell besser als Männer
darauf, eine vorzeitige Hautalterung zu vermeiden.
Links:
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