Methotrexat [MTX] ist in der
Regel gut verträglich, aber jeder Rheumatologe kennt eine Gruppe Patienten, die
nach einer Weile nur die Packung, Spritze oder Tablette sehen müssen, um eine
nennenswerte Übelkeit zu bekommen. Deshalb ist es umso wichtiger, die niedrigste
sinnvolle Dosierung anzuwenden, um eine bessere Verträglichkeit auch bei dieser
Patientengruppe zu erreichen. Darüber hinaus gibt es auch andere Tricks, um die
Verträglichkeit zu bessern, wie z.B. die Gabe von Folsäure und hier im Blog beschriebene
Maßnahmen [1].
S.A. Bergstra und Kollegen legten
eine Metaanalyse vor [2]: „ Meta-regression
of a dose-response relationship of methotrexate in mono- and combination
therapy in DMARD naive early rheumatoid arthritis patients” [Meta-Regression
einer Dosis-Wirkungs-Beziehung von Methotrexat in Mono- und
Kombinationstherapie bei DMARD naiven Patienten mit früher rheumatoider
Arthritis“]. Die Metaanalyse basiert auf 31 Studien mit insgesamt 5589
Patienten. Hier ist jedoch schon ein Unterschied zu deutscher Praxis anzumerken
– international wird häufiger Methotrexat als Tablette eingesetzt. In
Deutschland wird die subkutane Injektion vorgezogen. Die Studie deutet darauf
hin, dass es nur wenig kurzfristigen Nutzen bringt, mit einer hohen im
Vergleich zu einer niedrigen Methotrexat-Dosis zu beginnen. Als hoch würde man
eine Dosis von 20-30 mg ansehen.
Interessant ist nun eine Studie
vom M. Schiff und Kollegen, die auf dem ACR Kongress im Jahr 2015 vorgestellt
wurde [3]: „Oral to Subcutaneous Methotrexate Dose-Conversion Strategies in the
Treatment of Rheumatoid Arthritis“ [Perorale und subkutane Methotrexat-Dosis-Konversions-Strategien
bei der Behandlung von Rheumatoider Arthritis]. Die Studie zeigte zunächst
etwas wenig Aufregendes, nämlich dass die Aufnahme nach der Injektion unter die
Haut höher ist als die Aufnahme über den Magen-Darm-Trakt durch die Tablette.
Das Aufregende war die Aufnahme über 15 mg hinaus. Bis 15 mg waren die Kurven
zu den verschiedenen parallel, danach aber kippt die Kurve für die orale
Aufnahme von MTX – ob die Studienpatienten 15 oder 25 mg geschluckt hatten, war
völlig unerheblich. Die Kurve für die subkutane Gabe steigt mit der Dosis
weiter an, flacht aber über 20 mg langsam ab. Am besten schauen Sie sich die
Kurve in der Originalveröffentlichung an [3].
Was heißt das für uns? Man kann
erfolgreich eine Therapie mit niedrig dosiertem MTX durchführen. Die Dosis ist
allerdings eine individuelle Entscheidung. Die muss der Rheumatologe mit Ihnen
absprechen. Am Rheinischen Rheuma Zentrum (wahrscheinlich wie an anderen Zentren
und Praxen auch) ist eine Dosis von 15 mg Methotrexat s.c. die häufigste
Dosierung
Links:
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