Michael Braun hat den LYRIK-Taschenkalender 2014 herausgegeben. 17 Dichterinnen und Dichter stellten jeweils zwei Lieblingsgedichte mit Kommentar vor. Von diesen wählte der Herausgeber je ein exemplarisches Gedicht aus und kommentierte es. In diesen Taschenkalender habe ich nun wieder Annotierungen und Assoziationen geschrieben. Vielleicht so ein wenig wie Daniel Spoerris: An Anecdoted Topography of Chance (1966 Something Else Press, New York / Cologne). Diese Annotationen stammen aus den Jahren 2023-2025.
10. KW
Michael Lentz: Tarnwendes Rachlied
Noch einmal Anagramme geht nicht, ich hab's versucht.
Das Ungleiche
Unten im See
Ist Ruh
In allen Wellen
Ahnest du
Kaum ein Streicheln
Die Fischlein singen tief unten
Wart' nicht, gleich
Singst auch du
Gedicht wird im Conrady [1] Ein Gleiches genannt, da Goethe mindestens zwei Gedichte mit dem Titel Wanderers Nachtlied geschrieben hat.
Heu, Gras Weed -: Cannabis.
10. KW
Kommentar: Àxel Sanjosé
Ich malte Lenz … in allen seinen Farben.
11. KW
Clemens Brentano: Wenn der lahme Weber träumt, er webe ...
aabbccddeefggfhhii
Merkwürdige Verbindungen außerhalb des EndReimes
Zeilen 1,2,3,5: lahm, krank, stumm, blind
Zeilen 3,4: Nachtigall, Widerhall
Zeilen 5,6: zähl', zählte
Zeilen 7,8: Erz, Eisenherz
Zeilen 9,10: Nüchternheit, Schüchternheit und taube, Traube
Zeilen 10,11: berausche, gelaufen
Zeilen 12,13: hellen, grellen und Glanz(gefunkel), Tanz
Zeilen 14,15: schmerzlich, Schmerz
Zeilen 15,16: lacht, Nacht
Zeilen 16,18: Herz, Herzen
Zeilen 17,18: Weh, gehn und gehn, gehn
Die Zeilen 2,3,5,7,9 beginnen mit Träumt.
Die Zeilen 4,8,16,18 haben Herz in irgendEiner Form.
Ich glaube nicht an Zufälle, aber wie ich das Phänomen deuten soll, weiß ich auch nicht.
10. KW
Kommentar: Gerhard Falkner
„Radialkraft in die Zeilenmitte“ -: damit kann ich mich anfreunden.
Die GedichtMitte betonen wie Arno Holz in Phantasus [2].
Keine Links, aber Anmerkungen:
[1] Der große deuzsche Gedichtbuch. Von 1500 bis zur Gegenwart. Neu herausgegeben und aktualisiert von Karl Otto Conrady. Artemis & Winkler, München 1994. S. 147.
[2] Arno Holz: Mein Staub verstob, wie ein Stern strahlt mein Gedächtnis! Hesperos Verlag 1944. Darin: Phantasus (In der bisher unveröffentlichten Nachlaß-Fassung) -1929-; S. 99-201. [Interessanterweise ist in Buch der Zeit (S. 7-98) ein Teil in Fraktur gesetzt.]
.
No comments:
Post a Comment