Der alte Hartmann hatte ein Gartenhäuschen mit großem
Grundstück in Köln, das er einem Freund von mir vermietet hatte. Die Siedlung
stammte aus den 30iger Jahren des letzten Jahrhunderts. Man hatte die Idee,
dass dort kinderreiche Familien leben könnten, die vielleicht Kartoffeln und
Gemüse im Garten ziehen, oder Hühner halten, um sich so selbst versorgen zu
können. Nun hatte aber schon in den 60iger Jahren eine Gentrifizierung der
Siedlung begonnen. Deshalb kam es zu der Vermietung.
Das Auto vom alten Hartmann sah ich erstmals in den
1970iger Jahren. Es stand in einem maroden Schuppen am Rande des Grundstücks.
Der Schuppen war mit Knöterich überwachsen und das Dach teilweise eingebrochen.
Das Auto, ein uraltes Modell kurz vor der Schrottreife erworben, war noch
intakt, wenn man von den platten Reifen absah. Was aber hatte es auf sich mit
dem alten PKW? Der alte Hartmann dachte sich, als er noch jünger war und gerade
die Nazizeit überstanden hatte, dass dieses Pack wieder an die Macht kommen
könnte. Im Kriegsfall aber werden private PKWs requiriert. Aber von seinem Auto
im Schuppen wusste der Staat nichts. Damit wollte er nachts über die grüne
Grenze nach Belgien und dann weiter nach Frankreich fahren. Der Schuppen
zerfiel später weiter und dann auch das Auto. Irgendwann hatte es mein Freund
auf einen Schrottplatz bringen lassen und dann den Schuppen erneuert.
Vielleicht aber hätte er das Auto vom alten Hartmann, von dem der Staat nichts
wusste, doch besser reparieren lassen.
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