In Stromberg war es schön - vom Großbrand
nichts zu spüren.
Ich fuhr am Wochenende von Köln in den Norden und musste
an Bönen (an der A2) vorbei. Ich war in einem Stau, der mich aber nur weniger
als fünf Minuten gekostet hatte. Man konnte bereits im Stau Rauch erkennen und
ich dachte, ein Lastwagen würde brennen. Als ich an der Recyclinganlage Bönen
vorbeikam, sah ich das Feuer und einen Feuerwehrmann, der von einer
ausgefahrenen Leiter einen Strahl Wasser auf das Feuer lenkte. Ich dachte mir
sofort, dass dies kein gutes Ende nehmen könnte. Wieso denn das? Wieso war ich
plötzlich so pessimistisch?
Ich erinnerte mich an einen Kleinbrand in Köln Buchforst.
Da stand eines Sommerabends ein Abfalleimer in Flammen und drum herum ist ein
großes Areal mit Gras, das damals völlig ausgetrocknet war – das reinste Stroh.
Ich wollte das Feuer auspinkeln, was aber nicht ging; beim Schreiben merke ich gerade,
dass nur Männer auf so bekloppte Ideen kommen können. Ich lief dann zu einem
Haus und schellte. Schnell war ein Eimer Wasser organisiert, den ich zum Feuer
trug, und dann konnte ich das Feuer auch löschen.
Man hätte vielleicht schneller einen Eimer Wasser besorgen
müssen. Die Feuerwehr berichtet [1]: „Aus dem Schwelbrand einer Halle der
GWA-Anlage wurde am Samstag (30. Juni) ein Großbrand.“ Das hört sich ja fast
wie Mao Zedong an: „Aus einem Funken kann ein Steppenbrand entstehen“ [2].
Jedenfalls sind dann knapp 400 Einsatzkräfte vor Ort gewesen. Aber: „Der
Geschäftsführer der Gesellschaft für Wertstoff- und Abfallwirtschaft Kreis Unna
spricht von einem wirtschaftlichen Totalschaden. Vier von fünf Lagerhallen
wurden bei dem Brand am Wochenende komplett zerstört.“ [3]
Und außerdem war die Autobahn wegen der Rauchentwicklung
stundenlang in beiden Richtungen gesperrt; auf [3] sieht man die Nähe der
Autobahn. Ich sah die riesige Rauchwolke, als ich von Stromberg aus wieder
abfuhr. Ich hatte in dem Wallfahrtsort eine Pause eingelegt.
Was lernen wir daraus? Niemals einen Brand unterschätzen.
Schnell und gezielt löschen. Manchmal tut es ein Eimer Wasser, manchmal aber
benötigt man mehr.
Links:
[2] Mao Zedong: Ausgewählte Werke, Band I, Peking 1968,
S.133-146.
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