Heute sah ich in Köln Holweide ein Garagentor, das ich
von früher in der Farbe Weiß in Erinnerung hatte. Man hat es mit bunten Punkten
bemalt. Es erinnert mich an das Richter-Fenster im Kölner Dom. Ich gebe zu,
dass die Zuordnung „im Stil Gerhard Richters“ etwas gewagt ist, aber so war
heute Vormittag meine Assoziation.
Gerhard Richter hat das 106 m² große Südquerhausfenster
des Kölner Doms entworfen. Dazu wurden 11.263 Farbquadrate in 72 Farben nach dem
Zufallsprinzip angeordnet. Am 25.08.2007 wurde das Fenster eingeweiht – ja es
wurde geweiht, nämlich in einer Messfeier.
Die Neugestaltung war längst überfällig, denn das
Originalfenster fiel dem zweiten Weltkrieg zum Opfer – wobei man sagen muss,
dass der Kölner Dom eher wenig Schaden genommen hatte, denn in
Nachkriegsbildern sieht man das zerstörte Köln mit dem den Schutt überragendem
Dom. Nach dem Krieg hatte man eine Ornamentverglasung gewählt, die aber zu viel
Licht einfallen ließ und auch nicht zum Rest passte.
Kardinal Joachim Meisner meinte, dass Richters Fenster
eher in eine Moschee passe, was polemisch ist, aber auch da könnte es fehl am
Platze sein. Ich glaube auch nicht, dass es zur Meditation anregt, wie Dompropst
Norbert Feldhoff meinte (siehe Wikipedia-Artikel). Ich meine, dass Gerhard
Richters Fenster ein großartiges Kunstwerk ist, aber es gehört nicht in den
Kölner Dom. Zu einer gotischen Kathedrale mit den Gebeinen der heiligen drei
Könige passt besser ein Fenster, das an den Stil der anderen Bilder angelehnt
ist. Ich gebe zu, dass man über Reliquien streiten kann, und Matthäus schreibt
in seinem Evangelium von Weisen aus dem
Morgenland und nennt keine Zahl, aber das tut nichts zur Sache. Seit
Rainald von Dassel im Jahr 1164 die Reliquien nach Köln brachte, werden sie hier
von Gläubigen der römisch-katholischen Kirche verehrt.
Ich bekenne mich schuldig, heute Vormittag noch nicht
gewußt zu haben, was ich heute Nachmittag schreibe, aber das Garagentor unweit
der Gesamtschule Köln Holweide hatte da etwas angeregt.
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