Ich las einen Tweet, der auf einen
älteren Artikel von David Hugendick in DIE ZEIT hinwies.
Der Artikel ist lesenswert und handelt
von Menschen, die für ihren Lebenslauf leben.
Aber niemand sollte darauf verzichten,
„ein Leben zu haben, das nicht zum Lebenslauf heruntergekommen
ist.“
Ich hatte das Glück, nie von
Personalbüros abhängig zu sein. Aber zwei Begebenheiten in meinem
Leben passen zum Artikel. Ich hatte erst Chinesisch in Köln und dann
in Taiwan studiert, wo ich auch Famulaturen gemacht hatte. Kurz nach
dem letzten dieser Aufenthalte in Taiwan, hörte ich eine
Konversation zweier jüngerer Kommilitonen. Da ereiferte sich einer
der beiden über einen, der gerade seine Famulatur im Rahmen der
medizinischen Versorgung von Nomaden in Nordafrika gemacht hatte. Das
ginge doch nicht. Man müsse das doch bei einem der Professoren hier
an der Uni machen, damit der einen kennt, und man später eine Stelle
bekomme. Hätte ich ihnen sagen sollen, dass der Kommilitone, der in
Nordafrika eine seiner Famulturen absolviert hatte, ungleich
interessanter für die Besetzung egal welcher Stelle ist.
Später im Berufsleben hat mir mein
zweiter Chef gesagt, dass gerade die Brüche im Lebenslauf ihm die
interessanten Bewerber zeigen würde. Also in Düsseldorf zur Schule
gegangen, in Düsseldorf studiert, in Düsseldorf die erste Stelle
angetreten, wäre für ihn kein akzeptabler Bewerber gewesen.
Wer sich zu viel um seine Karriere
sorgt, an dem geht das Leben vorbei. Und die Karriere.
Links:
Der Artikel - Lebenslauf: Die
Lebenslaufburschen -
https://www.zeit.de/campus/2016-04/lebenslauf-bewerbung-luecke
.
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