Saturday, March 2, 2013

Bratkartoffel-Diät - Schlanke Kohlenhydrate



Wieder einmal mehr wird man zu einer Diät verlockt, denn unter dem Titel „Schneller schlank mit Bratkartoffeln“ verspricht tina („Das Premium-Frauenmagazin“) „Schafft 4 Kilo die Woche“. Aber wir sollten eigentlich wissen, dass es beim Abnehmen nicht um schnelles Abnehmen (Darminhalt und Wasser, später Muskeleiweiß) sondern um nachhaltiges Abnehmen geht.

Man will den Körper durch resistente Stärke, hier auch „schlanke Kohlenhydrate“ genannt, überlisten anstatt das Essverhalten zu verändern. Dieses Vorgehen bringt langfristig nur Nachteile, wie z.B. den Jojo-Effekt.

Nun ist die resistente Stärke in Kochbananen, Hülsenfrüchten und darüber hinaus in anderen stärkehaltigen Speisen vorhanden, die gekocht und abgekühlt wurden. Resistente Stärke entsteht z.B. durch Erhitzen und Abkühlen. Dabei verändert die Stärke ihre Struktur und kann nicht mehr von Verdauungsenzymen im Darm aufgespaltet werden. Sie zählt dann zu den Ballaststoffen und sorgt für eine Stuhlregulierung durch mehr Masse, durch Veränderung der Darmflora, durch Verminderung des Darm pH (der Inhalt wird saurer) und durch Umwandlung durch Bakterien in kurzkettige Fettsäuren, die gesundheitliche Vorteile bieten.

Es ist also überhaupt nicht gegen den Austausch von Nahrungsmitteln zugunsten von denen, die mehr resistente Stärke beinhalten, einzuwenden. Nur eine Empfehlung zum Abnehmen mittels der „Bratkartoffel-Diät“ ist keine gute Idee.


Mehr zu resistenter Stärke steht in dem englischen Artikel in Wikipedia, der besser ist als der deutschsprachige Artikel: http://en.wikipedia.org/wiki/Resistant_starch.

Nachtrag 04.07.2013:
Wie ich gerade auf Twitter mitgeteilt bekam, stellt BILDplus die Bratkartoffel-Diät vor. "Low Carb war gestern – die Kartoffel ist besser und kalorienarmer als man denkt! Warum das so ist und welche Lebensmittel ähnlich positive Abnehm-Alternativen sind, ..." Es wird auch nicht besser, wenn BILD die Kartoffel wieder aufwärmt.






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