Ich habe wieder einmal
einen Kriminalroman aus der Grabbelkiste gerettet.
Kathrin Sand: Wenn Bücher
töten
Der Roman enthält
Zündstoff. Das sind: zwei Brandanschläge, zwei Morde, zwei konkurrierende
Bücherläden/Verlage, Islamwissenschaftler, Koran, Linguistik, das Institut für
Turkologie, das Tragen und das Nichttragen von Kopftüchern, Droh- und Erpresserbriefe ...
Der Verlag Orientalia
will eine brisante, linguistische Studie über den Koran ("Nichts als weiße
Trauben") veröffentlichen und wird Opfer eines Brandanschlages. Der Verlag
ist in Berlin und gerade dort, wo ich als Jugendlicher und junger Erwachsener
gewesen bin, um Rote Buchläden oder Antiquariate zu frequentieren. Dort ist ein
Molotow-Cocktail in einen Buchladen geworfen worden (erinnerte mich direkt an
Bommi Baumann, aber auch an Georg von Rauch, der in der Eisenacher Straße
erschossen wurde). So war ich bein der Lektüre sofort emotional und lokal
einbezogen.
Der Kriminalroman spielt
im Jahr 2005, aber das Bild von Berlin ist aktuell noch stimmig, davon konnte ich mich erst vorige Woche überzeugen. Das Plagiat einer Dissertation spielt eine wichtige
Rolle ... ich sollte nicht zu viel verraten.
Wer sich zwei oder drei
Stunden Nervenkitzel gönnen möchte, sollte sich das Buch beschaffen.
Vielleicht noch ein
Hinweis: es handelt sich um ein Buch aus dem Universo Verlag. Ich habe schon
einmal über diesen Verlag geschrieben:
Öffentlicher Bücherschrank und ein ganz merkwürdiges Buch
Und auch in diesem Buch
prangt ganz vorne ein Bild des Verlegers mit einer Einladung zum Lesen. Dann hat das Buch eben
eine überflüssige Seite, aber das mindert schließlich die Spannung nicht.
No comments:
Post a Comment