Letzte Woche wurde mir eine Patientin vorgestellt, die
noch unbedingt dieses Jahr einen Termin haben musste, jedenfalls nach dem Telefonat
der Praxis eines niedergelassenen Kollegen. Das haben wir dann auch hinbekommen
trotz des Mangels an freien Terminen. Bei der Patientin sind antinukleäre
Antikörper (ANA) nachgewiesen worden. Das ist für sich gesehen nichts
Besonderes, denn niedrig titrige ANA (1:80 bis 1:320) findet man häufig auch
bei Gesunden (bis zu 30 % der Proben) oder bei gesunden Angehörigen von
Kollagenose-Erkrankten oder bei Infektionen oder bei alten Menschen oder
weiteren mehr, bei denen diese antinukleären Antikörper (ANA) keine Bedeutung
haben.
Halt werden Sie jetzt sagen, es geht doch um die
DFS70-Antikörper. Tja, dabei handelt es sich um einen „Biomarker zum Ausschluss
ANA-assoziierter rheumatischer Erkrankungen“. Und: „Isolierte DFS70-Antikörper
findet man in weniger als 1% der AARE [ANA-assoziierten rheumatischen
Erkrankungen], aber in 5%–11% bei gesunden Personen. Beim Vorliegen eines
isolierten DFS70-Antikörpers verringert sich die post-Test-Wahrscheinlichkeit
für eine AARE deutlich.“ D.h. die Vorstellung bei uns war völlig überflüssig,
denn die Patientin hatte weder Symptome für eine ANA-assoziierte rheumatische
Erkrankung noch einen anderen Antikörper als den (isolierten)
DFS70-Antikörpers.
Sollte Ihr Arzt Sie zum Rheumatologen zur
Abklärung eines isolierten DFS70-Antikörpers schicken wollen, dann können Sie sich den Aufwand
ersparen.
Links:
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